von jan » 04.08.2006, 19:42
Hallo,
wir sind keine Ärzte und können dies daher nur beschränkt beurteilen; wenn Du Dir unsicher bist, könnte evtl. eine Zweitmeinung bei anderen CML-Experten helfen, um das ganze besser einzuschätzen...
Die <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=355" TARGET="_blank">Leitlinien</A><!-- BBCode End --> des CML-Expertenpanels interpretiere ich als Laie aber wie folgt:
Das Ziel der Therapie ist, in Reihenfolge von Zeit und Bedeutung, die Erreichung eines kompletten hämatologischen, teilweisen zytogenetischen, weitgehenden molekularen und "kompletten molekularen" Ansprechens. Auch wenn die Zeit zur Erreichung dieser "Meilensteine" nicht immer die Prognose beeinflusst, haben die CML-Experten weltweit eine Therapieleitlinie erstellt, nach welcher Zeit ein Ansprechen als "zufriedenstellend" einzuordnen ist. Wenn das Ansprechen nicht diesen Kriterien genügt, empfehlen sie einen Wechsel in der Therapiestrategie, was Dosiserhöhung oder Medikamentenwechsel beinhalten kann. In diesem Zusammenhang unterscheiden sie zwischen Therapieversagen und "verbesserungswürdigem Ansprechen" (suboptimales Ansprechen). Zusätzlich wird noch von "Warnsignalen" gesprochen, die anzeigen könnten, dass die Standarddosis nicht ausreichend sein könnte und daher z.B. eine Dosiserhöhung denkbar wäre.
Nach dem Leitfaden der Experten steht bei 12 Monaten, dass "suboptimales Ansprechen" das Nichterreichen einer vollständigen zytogenetischen Remission angezeigt wäre. Ich vermute, das hast Du aber erreicht, da Du schreibst, dass "das Knochenmark sauber" sei (?). Eine "Warnung" sei aber, wenn nach 12 Monaten keine "weitgehende molekulare Antwort" (BCR-ABL/ABL kleiner 0,1%) erreicht ist. Nach 18 Monaten hingegen sei "suboptimales Ansprechen" bei weniger als einer weitgehenden molekularen Antwort (kleiner 0,1%) zu sehen.
Daher würde ich frei interpretieren, dass die Düsseldorfer nach den Therapieleitlinien handeln und eine Dosiserhöhung für angebracht halten - man könnte es allerdings auch so interpretieren, bis 18 Monate zu warten, und wenn dann immer noch ~0,25% bestehen, mit Dosiserhöhung oder Kombinationen (Glivec+IFN, Glivec+Lonafarnin, Glivec+RAD001) weiterzumachen.
Natürlich ist der 0,1%-Wert pure Statistik, aber die Daten belegen sehr klar, dass je besser die Remission ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit einer Resistenz oder eines Rückfalls. Auch ist in Studien gezeigt worden, dass auch bei von Anfang an mit 800mg behandelten Patienten sich die Remissionen schneller und stärker einstellen - allerdings natürlich bei einigen Patienten auch mit stärkeren Nebenwirkungen.
Ich persönlich würde, wenn ich Du wäre, die Dosiserhöhung probieren und versuchen, schnellstmöglich in eine sehr gute molekulare Remission zu kommen, um die Chancen zu erhöhen, dass sie dauerhaft so bleibt - wenn ich die Dosis gut vertragen würde... Ist aber nur meine persönliche Einschätzung... Bei mir selbst waren damals die 0,1% nach ca. 4 Monaten erreicht und nach 6 Monaten unterschritten, allerdings wurde ich von Anfang an mit der Kombination Glivec+Interferon behandelt.
Herzliche Grüße,
Jan
[addsig]
Hallo,
wir sind keine Ärzte und können dies daher nur beschränkt beurteilen; wenn Du Dir unsicher bist, könnte evtl. eine Zweitmeinung bei anderen CML-Experten helfen, um das ganze besser einzuschätzen...
Die <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=355" TARGET="_blank">Leitlinien</A><!-- BBCode End --> des CML-Expertenpanels interpretiere ich als Laie aber wie folgt:
Das Ziel der Therapie ist, in Reihenfolge von Zeit und Bedeutung, die Erreichung eines kompletten hämatologischen, teilweisen zytogenetischen, weitgehenden molekularen und "kompletten molekularen" Ansprechens. Auch wenn die Zeit zur Erreichung dieser "Meilensteine" nicht immer die Prognose beeinflusst, haben die CML-Experten weltweit eine Therapieleitlinie erstellt, nach welcher Zeit ein Ansprechen als "zufriedenstellend" einzuordnen ist. Wenn das Ansprechen nicht diesen Kriterien genügt, empfehlen sie einen Wechsel in der Therapiestrategie, was Dosiserhöhung oder Medikamentenwechsel beinhalten kann. In diesem Zusammenhang unterscheiden sie zwischen Therapieversagen und "verbesserungswürdigem Ansprechen" (suboptimales Ansprechen). Zusätzlich wird noch von "Warnsignalen" gesprochen, die anzeigen könnten, dass die Standarddosis nicht ausreichend sein könnte und daher z.B. eine Dosiserhöhung denkbar wäre.
Nach dem Leitfaden der Experten steht bei 12 Monaten, dass "suboptimales Ansprechen" das Nichterreichen einer vollständigen zytogenetischen Remission angezeigt wäre. Ich vermute, das hast Du aber erreicht, da Du schreibst, dass "das Knochenmark sauber" sei (?). Eine "Warnung" sei aber, wenn nach 12 Monaten keine "weitgehende molekulare Antwort" (BCR-ABL/ABL kleiner 0,1%) erreicht ist. Nach 18 Monaten hingegen sei "suboptimales Ansprechen" bei weniger als einer weitgehenden molekularen Antwort (kleiner 0,1%) zu sehen.
Daher würde ich frei interpretieren, dass die Düsseldorfer nach den Therapieleitlinien handeln und eine Dosiserhöhung für angebracht halten - man könnte es allerdings auch so interpretieren, bis 18 Monate zu warten, und wenn dann immer noch ~0,25% bestehen, mit Dosiserhöhung oder Kombinationen (Glivec+IFN, Glivec+Lonafarnin, Glivec+RAD001) weiterzumachen.
Natürlich ist der 0,1%-Wert pure Statistik, aber die Daten belegen sehr klar, dass je besser die Remission ist, desto geringer die Wahrscheinlichkeit einer Resistenz oder eines Rückfalls. Auch ist in Studien gezeigt worden, dass auch bei von Anfang an mit 800mg behandelten Patienten sich die Remissionen schneller und stärker einstellen - allerdings natürlich bei einigen Patienten auch mit stärkeren Nebenwirkungen.
Ich persönlich würde, wenn ich Du wäre, die Dosiserhöhung probieren und versuchen, schnellstmöglich in eine sehr gute molekulare Remission zu kommen, um die Chancen zu erhöhen, dass sie dauerhaft so bleibt - wenn ich die Dosis gut vertragen würde... Ist aber nur meine persönliche Einschätzung... Bei mir selbst waren damals die 0,1% nach ca. 4 Monaten erreicht und nach 6 Monaten unterschritten, allerdings wurde ich von Anfang an mit der Kombination Glivec+Interferon behandelt.
Herzliche Grüße,
Jan
[addsig]