von Homar » 26.08.2022, 11:36
Hallo Marko und Uwe
Ich bin Patient aus der Schweiz, 56 Jahre alt, CML-Diagnose 06/16 und bin nun seit Januar 2022 mit Asciminib 2x40/d unterwegs. Hier ein paar Details zu meiner Geschichte:
Start mit Dasatinib, relativ schnell auf MMR, der Schritt zu MR4 gelang aber nicht. Verträglichkeit zunächst sehr gut, nach 2 Jahren gastrointestinale Beschwerden, deshalb Umstieg auf Nilotinib, 2x300/d. Auch da wieder stabiles MR3, selten MR4, gastrointestinale Beschwerden gingen nicht weg, so dass sich die Frage stellte, ob sie unabhängig sein könnten von der Medikation. Entsprechende Abklärungen ergaben keinen klaren Befund.
Da für mich kein Absetzversuch absehbar, respektive realistisch war, wollte ich weg von "Nilo", einerseits auf Grund der Langzeitrisiken im kardiovaskulären Bereich, andererseits, um eine neue Chance auf tiefe Remission zu bekommen. Ich habe dann diesen Januar von Novartis Schweiz (via Arzt natürlich) Asciminib erhalten. Das war keine offizielle Studie, wenn ich das richtig verstanden habe mehr ein internes Programm von Novartis.
Meine Erfahrungen mit Asciminib: Gastrointestinale Situation etwas gebessert (ist wie erwähnt evt. eine separate Baustelle). Ansonsten bisher sehr gute Verträglichkeit. Bin immer noch auf stabilem MMR, kurzzeitig auch einmal MR4. Vom Ansprechen her also vergleichbar mit Dasa und Nilo vorher. Trotzdem bin ich froh, dass ich nun auf Asciminib bin, insbesondere wegen der erwähnten kardiovaskulären Risiken, die sich bei Standarddosis von Nilo nach 5 Jahren Einnahme zu verstärken scheinen.
Interessantes Detail am Rande: Ich habe inzwischen wieder Bein-Behaarung, die war mir unter Nilotinib ausgegangen (nicht weiter tragisch) und mein Schopfhaar ist glaube ich auch wieder etwas dichter.
Meine Sichtweise (als Nichtfachmann und Nichtarzt): Wenn ich Asciminib in der ersten Linie kriegen könnte, dann würde ich das auf jeden Fall machen. Asciminib scheint spezifischer zu wirken als die anderen TKI (geringere Spezifität kann zwar im Einzelfall auch ein Vorteil sein, ist im Prinzip aber auch mit erhöhten Wahrscheinlichkeiten für Nebenwirkungsprobleme verbunden). Natürlich ist Asciminib noch nicht Lange im Praxiseinsatz und es könnten allenfalls auch da mittelfristig Nebenwirkungen auftauchen, die bisher noch nicht gehäuft festgestellt wurden. Was ich bisher mitbekommen habe ist aber die Situation so, dass vom theoretischen Konzept her und auch von den bisherigen klinischen Erfahrungen zu erwarten ist, dass Asciminib in der Regel wirksam und gut verträglich ist (Einzelfälle können natürlich immer anders aussehen).
Vermutlich kriegt man Asciminib in der Frontline im Moment nur im Rahmen von Studien. Die EU-Zulassung wird vermutlich bald kommen, ist aber im Moment nur für die 3. Linie vorgesehen (nach 2maliger Unverträglichkeit oder fehlender Wirksamkeit anderer TKI).
Wünsche dir rasche Fortschritte, Marko (und allen anderen).
Beste Grüsse, Markus
Hallo Marko und Uwe
Ich bin Patient aus der Schweiz, 56 Jahre alt, CML-Diagnose 06/16 und bin nun seit Januar 2022 mit Asciminib 2x40/d unterwegs. Hier ein paar Details zu meiner Geschichte:
Start mit Dasatinib, relativ schnell auf MMR, der Schritt zu MR4 gelang aber nicht. Verträglichkeit zunächst sehr gut, nach 2 Jahren gastrointestinale Beschwerden, deshalb Umstieg auf Nilotinib, 2x300/d. Auch da wieder stabiles MR3, selten MR4, gastrointestinale Beschwerden gingen nicht weg, so dass sich die Frage stellte, ob sie unabhängig sein könnten von der Medikation. Entsprechende Abklärungen ergaben keinen klaren Befund.
Da für mich kein Absetzversuch absehbar, respektive realistisch war, wollte ich weg von "Nilo", einerseits auf Grund der Langzeitrisiken im kardiovaskulären Bereich, andererseits, um eine neue Chance auf tiefe Remission zu bekommen. Ich habe dann diesen Januar von Novartis Schweiz (via Arzt natürlich) Asciminib erhalten. Das war keine offizielle Studie, wenn ich das richtig verstanden habe mehr ein internes Programm von Novartis.
Meine Erfahrungen mit Asciminib: Gastrointestinale Situation etwas gebessert (ist wie erwähnt evt. eine separate Baustelle). Ansonsten bisher sehr gute Verträglichkeit. Bin immer noch auf stabilem MMR, kurzzeitig auch einmal MR4. Vom Ansprechen her also vergleichbar mit Dasa und Nilo vorher. Trotzdem bin ich froh, dass ich nun auf Asciminib bin, insbesondere wegen der erwähnten kardiovaskulären Risiken, die sich bei Standarddosis von Nilo nach 5 Jahren Einnahme zu verstärken scheinen.
Interessantes Detail am Rande: Ich habe inzwischen wieder Bein-Behaarung, die war mir unter Nilotinib ausgegangen (nicht weiter tragisch) und mein Schopfhaar ist glaube ich auch wieder etwas dichter.
Meine Sichtweise (als Nichtfachmann und Nichtarzt): Wenn ich Asciminib in der ersten Linie kriegen könnte, dann würde ich das auf jeden Fall machen. Asciminib scheint spezifischer zu wirken als die anderen TKI (geringere Spezifität kann zwar im Einzelfall auch ein Vorteil sein, ist im Prinzip aber auch mit erhöhten Wahrscheinlichkeiten für Nebenwirkungsprobleme verbunden). Natürlich ist Asciminib noch nicht Lange im Praxiseinsatz und es könnten allenfalls auch da mittelfristig Nebenwirkungen auftauchen, die bisher noch nicht gehäuft festgestellt wurden. Was ich bisher mitbekommen habe ist aber die Situation so, dass vom theoretischen Konzept her und auch von den bisherigen klinischen Erfahrungen zu erwarten ist, dass Asciminib in der Regel wirksam und gut verträglich ist (Einzelfälle können natürlich immer anders aussehen).
Vermutlich kriegt man Asciminib in der Frontline im Moment nur im Rahmen von Studien. Die EU-Zulassung wird vermutlich bald kommen, ist aber im Moment nur für die 3. Linie vorgesehen (nach 2maliger Unverträglichkeit oder fehlender Wirksamkeit anderer TKI).
Wünsche dir rasche Fortschritte, Marko (und allen anderen).
Beste Grüsse, Markus