Hallo,
ich bin seit rund vier Jahren SLL-/CLL-Patient und bisher noch im w&w.
Einige meiner CLL-Eckdaten:
IGHV unmutiert,
komplexer Karyotyp
del11q,
der(11)t(11;13)
keine TP53
...
Lymphknotengröße bis max 4,5 cm
leicht vergrößerte Milz
Alter: Mitte 50
Thrombos 156
Leukos 13
Lymphos 9,5
Neutros 2,8
HGB 12,7
LDH 199
beta2 i.S. 4,4
IGA 39 mg/dl
IGG 505 mg/dl
IGM 13 mg/dl
Keine eindeutigen B-Symptome, aber Probleme mit Mückenstichen (wobei ich nur vermute, dass es Mückenstiche sind, was sich da entzündet), entwickle große blaue Flecken wenn ich mich irgendworan stärker stoße, bin schneller ermüdet als früher und habe gelegentlich (eher schwache) Erscheinungen die lt. Ärzten auf eine Polyneuropathie hindeuten könnten.
Vermutlich steht nun zeitnah oder in absehbarer Zeit eine Behandlung an (darüber soll in den kommenden Tagen gesprochen/entschieden werden).
Behandlungsoptionen, welche im Rahmen bisheriger Termine angesprochen wurden waren:
BTKi-Dauertherapie (z.B. Zanu)
I+V
O+V
A+O+V (CLL16)
...
Ich finde es sehr gut, dass Patienten in jüngerer Zeit intensiv in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Ich finde es aber auch unglaublich schwer, hier als Laie eine sinnvolle Entscheidung zu treffen.
Mit Blick auf mein vergleichsweise junges Alter habe ich mir ein paar Kriterien definiert, welche mir wichtig sind.
Ich möchte:
a) Phasen mit (deutlicher) Immunschwäche kurz halten (um mir nicht noch etwas anderes "einzufangen")
b) Keine Medikamente einnehmen, welche eine hohe/erhöhte Wahrscheinlichkeit für Sekundärtumore bieten
Da mein Plan ist, eine normale Lebenserwartung zu erreichen und dabei sehr gut zu leben, setze ich insbesondere auch auf all die vielen, neuen, vielversprechenden Medikamente, welche für uns CLL'ler derzeit gerade in der Entwicklung bzwl. Erprobung sind.
Da mein Behandlungsbeginn aber ganz sicher vor der Verfügbarkeit der neuen Medikamente (und Erfahrungen über deren Langzeitwirksamkeit, zu deren Vergleich untereinander, usw.) liegt, muss ich jetzt also etwas aus dem aktuellen Medikamentenspektrum auswählen, was meine CLL so lange zurückdrängt, dass ich von den neuen Medikamenten profitieren kann. Gleichsam gilt es in diesem Zuge keine dauerhafte Immunschwäche oder ein dauerhafte Schwächung meiner physiologischen Leistungsfähigkeit zu akkumulieren.
Ich würde mich über Einschätzungen zu
a) meiner Ausgangssituation (s.o.),
b) der Behandlungsindikation und
c) den genannten (und ggf. auch gerne alternativen) Behandlungsoptionen freuen.
Viele Grüße! Greg