von RenateW » 16.07.2017, 11:15
Hallo Skifahrer,
die meisten Patienten haben nach dem molekularen Rückfall wieder eine tiefe Remission. Bei meinem ersten Absetzversuch hatte ich nach fünf Monaten die MMR verloren, d. h. ich war über 0,1 % BCR-ABL. Nach acht Wochen unter Glivec hatte ich wieder eine MR 5. Glivec wirkt bei mir effektiv, allerdings scheint es die Resterkrankung nicht wegzufegen. Hier kommt die Rolle des Immunsystems ins Spiel und da kann das Interferon hilfreich sein.
Das "normale" pegylierte Interferon hat ähnliche NW wie ein TKI. Im Fokus stehen dabei die NW im psychiatrischen Bereich, d. h. es kann sein, dass Du eine Psychose, Stimmungsschwankungen, Depression bekommst. Ich kenne Betroffene, auf die das zutrifft. Es gibt aber auch Betroffene, die das nicht hatten. Das Grippegefühl, das nach der Interferon-Spritze eintreten kann, habe ich nach der Einnahme von Glivec auch. Das neue "Ropeginterferon" hat im psychiatrischen Bereich weniger NW, nur 2 % der Patienten sind betroffen.
Du siehst also, auch mit Ropeginterferon wirst Du NW haben. Allerdings auch die Chance, dass es Deinem Immunsystem hilft, die Leukämiezellen unterhalb der 0,1 % zu halten. Schwankungen können dabei auch auftreten, bei mir war es aber von Anfang ein Anstieg. Jeden Monat wurden es mehr, also keine Schwankung. Mit Tasigna kannst Du das nicht vergleichen. Das Interferon soll Dir helfen, ganz auf denTKI verzichten zu können, indem es Deinem Körper übergangsweise hilft, die Leukämiezellen in Schach zu halten. Nach 15 Monaten wird es abgesetzt, dann muss Dein Körper diesen "Job" alleine machen.
Professor Burchert ist aus meiner Sicht ein engagierter, kompetenter CML-Experte, der seine menschlichen Züge nicht verloren hat.
Ich wünsche Dir ein gutes Gespräch und würde an Deiner Stelle einen Absetzversuch wagen. Es ist ja der erste Versuch, den sollte man auf jeden Fall machen. Sonst erfährst Du nie, ob Du ohne TKI leben kannst.
Alles Gute
Renate
Hallo Skifahrer,
die meisten Patienten haben nach dem molekularen Rückfall wieder eine tiefe Remission. Bei meinem ersten Absetzversuch hatte ich nach fünf Monaten die MMR verloren, d. h. ich war über 0,1 % BCR-ABL. Nach acht Wochen unter Glivec hatte ich wieder eine MR 5. Glivec wirkt bei mir effektiv, allerdings scheint es die Resterkrankung nicht wegzufegen. Hier kommt die Rolle des Immunsystems ins Spiel und da kann das Interferon hilfreich sein.
Das "normale" pegylierte Interferon hat ähnliche NW wie ein TKI. Im Fokus stehen dabei die NW im psychiatrischen Bereich, d. h. es kann sein, dass Du eine Psychose, Stimmungsschwankungen, Depression bekommst. Ich kenne Betroffene, auf die das zutrifft. Es gibt aber auch Betroffene, die das nicht hatten. Das Grippegefühl, das nach der Interferon-Spritze eintreten kann, habe ich nach der Einnahme von Glivec auch. Das neue "Ropeginterferon" hat im psychiatrischen Bereich weniger NW, nur 2 % der Patienten sind betroffen.
Du siehst also, auch mit Ropeginterferon wirst Du NW haben. Allerdings auch die Chance, dass es Deinem Immunsystem hilft, die Leukämiezellen unterhalb der 0,1 % zu halten. Schwankungen können dabei auch auftreten, bei mir war es aber von Anfang ein Anstieg. Jeden Monat wurden es mehr, also keine Schwankung. Mit Tasigna kannst Du das nicht vergleichen. Das Interferon soll Dir helfen, ganz auf denTKI verzichten zu können, indem es Deinem Körper übergangsweise hilft, die Leukämiezellen in Schach zu halten. Nach 15 Monaten wird es abgesetzt, dann muss Dein Körper diesen "Job" alleine machen.
Professor Burchert ist aus meiner Sicht ein engagierter, kompetenter CML-Experte, der seine menschlichen Züge nicht verloren hat.
Ich wünsche Dir ein gutes Gespräch und würde an Deiner Stelle einen Absetzversuch wagen. Es ist ja der erste Versuch, den sollte man auf jeden Fall machen. Sonst erfährst Du nie, ob Du ohne TKI leben kannst.
Alles Gute
Renate