von Watson » 16.12.2015, 11:25
Hallo Delphina,
bei mir war es so, dass der Hausarzt aufgrund der anhaltenden Leukozytose eine Überweisung zum Hämatologen vorgeschlagen hatte. Das scheint aber von Arzt zu Arzt unterschiedlich zu sein, denn als ich damals eine Praxisvertretung aufsuchen musste, sah der Arzt absolut keinen Abklärungsbedarf. Wobei das natürlich auch werteabhängig ist. Wie Thomas schon schrieb, kann ich bestätigen, dass andere Ärzte außer Hämatologen in aller Regel wenig bis gar nichts über die CLL wissen.
Ein rationales Argument gegen die hämatologische Abklärung (bei ansonsten stabilen Werten und ohne Beschwerden) ist das von Thomas erwähnte: Der Hämatologe kann zwar deutlich mehr diagnostische und prognostische Informationen liefern, aber letztlich nicht anders therapieren als der Hausarzt - nämlich abwarten und gar nicht therapieren. Persönlich ging es mir nach dem Hämatologen deutlich schlechter, weil mit der Menge an Zusatzbefunden nicht etwa die Sicherheit, sondern eher die Unsicherheit anstieg. Es sei denn, der potenzielle Hämatologe verfügt über die seltene Fähigkeit, nicht nur das Blut, sondern den gesamten Menschen zu behandeln.
Ein Argument für die Abklärung ist, um evtl. ungünstige Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen oder bei unsicherer Einordnung CLL versus lokales Lymphom versus reaktive Leukozytose z.B. bei Autoimmunkrankheiten. Das wäre dann therapierelevant. Oder wenn man Prognosen-"Fetischist" ist

.
Es ist also immer sehr abhängig von der persönlichen Einstellung und dem Vertrauen in den Hausarzt. Wenn ich einen Hausarzt gehabt hätte, der (z.B. als Internist) mit ausreichender Sicherheit eine smoldering CLL diagnostiziert und die obligaten körperlichen/bildgebenden Untersuchungen organisiert hätte, hätte ich mir, im Nachhinein gesehen, den Hämatologen vorerst erspart.
Hallo Delphina,
bei mir war es so, dass der Hausarzt aufgrund der anhaltenden Leukozytose eine Überweisung zum Hämatologen vorgeschlagen hatte. Das scheint aber von Arzt zu Arzt unterschiedlich zu sein, denn als ich damals eine Praxisvertretung aufsuchen musste, sah der Arzt absolut keinen Abklärungsbedarf. Wobei das natürlich auch werteabhängig ist. Wie Thomas schon schrieb, kann ich bestätigen, dass andere Ärzte außer Hämatologen in aller Regel wenig bis gar nichts über die CLL wissen.
Ein rationales Argument gegen die hämatologische Abklärung (bei ansonsten stabilen Werten und ohne Beschwerden) ist das von Thomas erwähnte: Der Hämatologe kann zwar deutlich mehr diagnostische und prognostische Informationen liefern, aber letztlich nicht anders therapieren als der Hausarzt - nämlich abwarten und gar nicht therapieren. Persönlich ging es mir nach dem Hämatologen deutlich schlechter, weil mit der Menge an Zusatzbefunden nicht etwa die Sicherheit, sondern eher die Unsicherheit anstieg. Es sei denn, der potenzielle Hämatologe verfügt über die seltene Fähigkeit, nicht nur das Blut, sondern den gesamten Menschen zu behandeln.
Ein Argument für die Abklärung ist, um evtl. ungünstige Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen oder bei unsicherer Einordnung CLL versus lokales Lymphom versus reaktive Leukozytose z.B. bei Autoimmunkrankheiten. Das wäre dann therapierelevant. Oder wenn man Prognosen-"Fetischist" ist :wink:.
Es ist also immer sehr abhängig von der persönlichen Einstellung und dem Vertrauen in den Hausarzt. Wenn ich einen Hausarzt gehabt hätte, der (z.B. als Internist) mit ausreichender Sicherheit eine smoldering CLL diagnostiziert und die obligaten körperlichen/bildgebenden Untersuchungen organisiert hätte, hätte ich mir, im Nachhinein gesehen, den Hämatologen vorerst erspart.