von seoul1 » 20.03.2015, 18:15
Na ja, eine solche Reaktion war sicher zu erwarten, Thomas55. Allerdings ist dem geneigten Leser sicher nicht klar, was die abstrakte Diskussion über Medikamentenforschung, Pharmakonzerne und anderes mit verschiedenen Menschenbildern zu tun hat.
Das Ganze dann mit Beispielen einer privaten Situation zu unterfüttern, geht sicher am Ende deshalb daneben, weil die Lebenssituationen anderer nicht bekannt sind. Diese nun aus einer abstrakten Diskussion zu filtern ist schon sehr mutig. Mit ist nicht klar, was mit „Menschenbild“ hier gemeint ist. Sei’s drum.
Die Gedanken im zweiten Absatz dürften sicher nahezu alle Menschen teilen, wenngleich auch in konkreteren Gedanken.
Als solidarisch organisierte KKs wird hier wohl gemeint, AG und AN zahlen den Beitrag, die KKen verteilen das Geld an die Versicherten mittels Zahlung an Ärzte, KHs und Apotheken.
Anmerkungen dazu:
Der Staat zahlt als Zuschuss in die „Gesetzliche“ Krankenversicherung jährlich 14 Mrd. Wegen der derzeit bei den KKen aufgelaufenen Geldmittel von fast 30 Mrd. will den Bund den Zuschuss um 3,5 Mrd. kürzen. Die Solidargemeinschaft besteht also mittlerweile zu 30 % aus allen Steuerzahlern, selbst privat Versicherte tragen diesen Zuschuss aus Steuermittel nochmal mit. Wir leisten uns unzählige KKen, die allesamt enorm viel Geld in ihre Verwaltungen stecken, die tollsten Sachen finanzieren und Hochglanzbroschüren monatlich erscheinen lassen und deren Vorstände bis zu 350.000 Euro p.a. verdienen (mehr als die Bundeskanzlerin). Kein Neid, will nur deutlich machen, wohin das Geld der Solidargemeinschaft fließt.
Wer als Patient welche Leistungen und welche Medikamente bezahlt bekommt, entscheidet der Gesetzgeber, der per Kassenärztlicher Vereinigung Deckelungen aller Leistungen vorsieht, sodass Ärzte meistens nur noch einen Grundbetrag pro Krankenschein bekommen und Medikamente nach der „Gaus’schen Normalverteilung verschreiben dürfen.
Wenn ein Arzt also gleichzeitig bei mehreren Patienten teure Medikamente verschreiben muss, diese Prozentual von seinen Kollegen abweichen, kommt er in Erklärungsnot, oder die KK zahlt nicht.
Dazu nun einmal Peer Steinbrück, sicher kein amerikanischer Mensch mit kommunistischer Idee: Buch VERTAGTE ZUKUNFT, Seite 143, die Misstrauensgesellschaft!! Xx Wir wollen lange leben, persönlich aber nicht viel dafür tun. Statt uns gesünder zu ernähren und uns mit Bewegung fit zu halten, erwarten wir unsere Instandhaltung von Ärzten und teuren Medikamenten. Niemand geht so häufig zum Arzt, wie wir Deutschen. Die Gesamtausgaben für Medikamente liegen in Deutschland pro Kopf über 30% höher, als im Durchschnitt der OECD-Staaten. Gleichwohl empört es uns, dass der Beitrag für die Krankenversicherung regelmäßig steigt xx.
Dies nur als Beispiel einer neutralen Sicht, es gibt viele weitere ähnliche Beispiele, wie Prof. Jürgen Borchert: Die SOZIALSTAATS DÄMMERUNG.
Deshalb führt es in die Irre, anderen ein falsches Menschenbild zu unterstellen, weil man selbst an etwas glauben möchte – was sicher erstrebenswert sein kann – was so nicht existiert. Die Welt ist eben viel komplizierter.
Übrigens, ALLE kommunal-, kreisanhängigen- Landes oder ähnliche Krankenhäuser rechnen nach den gleichen betriebswirtschaftlichen Regeln, wie private Kliniken. Die Verluste werden allerdings meistens vom Steuerzahler ausgeglichen.
Es klang in der Replik auch an, als gäbe es auch Leute, die nicht der Solidargemeinschaft angehören. In der Tat, es gibt eine Reihe von Menschen, die berufsmäßig nicht Mitglied in der Pflichtversicherung sein können und sich deshalb teuer privat versichern müssen. Der Beitrag ist meist hoch und auch vielen kleinen Unternehmern oder Selbständigen fällt es schwer, diesen Beitrag für die gesamte Familie, 1.000 und mehr, aufzubringen. Sie bekommen keinen Zuschuss eines AG oder eben auch keinen staatlichen Zuschuss Auch diese Kassen sind solidarisch aufgebaut. Man sollte aber eben nicht diese Menschen kritisieren, die ihr Leben lang keinen Cent vom Staat beanspruchen und ihre Arztleistungen etc. selbst bezahlen, durch Beiträge oder eben selbst.
Ich sehe, um das noch mal zu betonen, Gewinninteressen nicht negativ, auch nicht bei Pharmakonzernen, denn ohne Gewinne gäbe es keine Forschung, Entwicklung und Investitionen. Und im Kommunismus gäbe es keine Solidargemeinschaft, denn dort haben nur die Honeckers, Mielkes, Modrows und vielleicht Gysis von Privilegien profitiert, keine Trabis gefahren, nur Westwaren genossen und die Krankenhäuser des Westen aufgesucht, heimlich.
Eines sei auch deutlich gesagt: Als an CLL Erkrankter weiß ich durch sehr viele Kontakte, auch hier, sehr gut einzuschätzen, wie wichtig es ist, dass einem geholfen wird, besonders bei lebensbedrohlichen oder chronischen Krankheiten. Es gibt sicher viele schlimmere Fälle als die geschilderten, nämlich die, die wegen fehlendem Versicherungsschutz keine Möglichkeit haben, sich an Ärzte oder KKs zu wenden. Denn auch Ärzte oder KKhäuser verstehen unter Solidarität immer die Bezahlung ihrer Leistungen, oder?
Alles in allem sollten ALLE lebensbedrohlich Erkrankten - ich konzentriere mich hier in erster Linie auf die an Leukämie erkrankten – der Pharmaindustrie, den vielen Experten auf diesem Gebiet sowie den Studien Teilnehmer dankbar sein, dass mittlerweile teure, aber eben vielfach wirksame Medikamente produziert und verkauft werden, die es möglich machen, Leben zu verlängern oder vielleicht in Zukunft sogar, diese Krankheiten zu besiegen. Eine solche Forschung kostet enorm viel Geld und deshalb werden auch die Medikamente immer ihren hohen Preis haben müssen, denn Verluste könnten sich die Phamakonzerne nicht häufig erlauben.
Wenn das viele, viele Geld, welches diffus über die Krankenkassen versickert, für Husten, Erklärungen und Wehwehchen verschrieben wird oder für obskure Kurse mit esoterischem Hintergrund , oder für Tonnen weise Broschüren, die niemand liest, eingespart würde, um es den Erkrankten gezielt zur Verfügung stellen könnte, wäre sicher vieler mehr gedient.
Zum Schluss: auch alle Selbsthilfen, wie auch dieses Forum, sind auf Spenden angewiesen, sicher auch von Seiten der Pharmaindustrie und ihrer Ableger. Die Leukämie-Hilfe e.V. erhält bei 822.000 Einnahmen im Jahr 2013 Spenden (siecher auch von der Industrie) von 123.000 und 580.000 von der Deutschen Krebshilfe. Die Deutsche Krebshilfe hat Einnahme von 92,1 Mio, davon 25,0 Mio aus Spenden, u.a. von 9879 Firmen (sicher auch viele Pharmafirmen). Die Deutsche Krebshilfe hat aber auch 11,0 Mio Zinserträge!!! ( bei Verzinsung 2% wäre dies ein Vermögen von 550.000.000, gigantisch!).
Ich glaube, das Thema ist damit ausreichend erläutert, für mich zumindest.
Gruss Seoul
Na ja, eine solche Reaktion war sicher zu erwarten, Thomas55. Allerdings ist dem geneigten Leser sicher nicht klar, was die abstrakte Diskussion über Medikamentenforschung, Pharmakonzerne und anderes mit verschiedenen Menschenbildern zu tun hat.
Das Ganze dann mit Beispielen einer privaten Situation zu unterfüttern, geht sicher am Ende deshalb daneben, weil die Lebenssituationen anderer nicht bekannt sind. Diese nun aus einer abstrakten Diskussion zu filtern ist schon sehr mutig. Mit ist nicht klar, was mit „Menschenbild“ hier gemeint ist. Sei’s drum.
Die Gedanken im zweiten Absatz dürften sicher nahezu alle Menschen teilen, wenngleich auch in konkreteren Gedanken.
Als solidarisch organisierte KKs wird hier wohl gemeint, AG und AN zahlen den Beitrag, die KKen verteilen das Geld an die Versicherten mittels Zahlung an Ärzte, KHs und Apotheken.
Anmerkungen dazu:
Der Staat zahlt als Zuschuss in die „Gesetzliche“ Krankenversicherung jährlich 14 Mrd. Wegen der derzeit bei den KKen aufgelaufenen Geldmittel von fast 30 Mrd. will den Bund den Zuschuss um 3,5 Mrd. kürzen. Die Solidargemeinschaft besteht also mittlerweile zu 30 % aus allen Steuerzahlern, selbst privat Versicherte tragen diesen Zuschuss aus Steuermittel nochmal mit. Wir leisten uns unzählige KKen, die allesamt enorm viel Geld in ihre Verwaltungen stecken, die tollsten Sachen finanzieren und Hochglanzbroschüren monatlich erscheinen lassen und deren Vorstände bis zu 350.000 Euro p.a. verdienen (mehr als die Bundeskanzlerin). Kein Neid, will nur deutlich machen, wohin das Geld der Solidargemeinschaft fließt.
Wer als Patient welche Leistungen und welche Medikamente bezahlt bekommt, entscheidet der Gesetzgeber, der per Kassenärztlicher Vereinigung Deckelungen aller Leistungen vorsieht, sodass Ärzte meistens nur noch einen Grundbetrag pro Krankenschein bekommen und Medikamente nach der „Gaus’schen Normalverteilung verschreiben dürfen.
Wenn ein Arzt also gleichzeitig bei mehreren Patienten teure Medikamente verschreiben muss, diese Prozentual von seinen Kollegen abweichen, kommt er in Erklärungsnot, oder die KK zahlt nicht.
Dazu nun einmal Peer Steinbrück, sicher kein amerikanischer Mensch mit kommunistischer Idee: Buch VERTAGTE ZUKUNFT, Seite 143, die Misstrauensgesellschaft!! Xx Wir wollen lange leben, persönlich aber nicht viel dafür tun. Statt uns gesünder zu ernähren und uns mit Bewegung fit zu halten, erwarten wir unsere Instandhaltung von Ärzten und teuren Medikamenten. Niemand geht so häufig zum Arzt, wie wir Deutschen. Die Gesamtausgaben für Medikamente liegen in Deutschland pro Kopf über 30% höher, als im Durchschnitt der OECD-Staaten. Gleichwohl empört es uns, dass der Beitrag für die Krankenversicherung regelmäßig steigt xx.
Dies nur als Beispiel einer neutralen Sicht, es gibt viele weitere ähnliche Beispiele, wie Prof. Jürgen Borchert: Die SOZIALSTAATS DÄMMERUNG.
Deshalb führt es in die Irre, anderen ein falsches Menschenbild zu unterstellen, weil man selbst an etwas glauben möchte – was sicher erstrebenswert sein kann – was so nicht existiert. Die Welt ist eben viel komplizierter.
Übrigens, ALLE kommunal-, kreisanhängigen- Landes oder ähnliche Krankenhäuser rechnen nach den gleichen betriebswirtschaftlichen Regeln, wie private Kliniken. Die Verluste werden allerdings meistens vom Steuerzahler ausgeglichen.
Es klang in der Replik auch an, als gäbe es auch Leute, die nicht der Solidargemeinschaft angehören. In der Tat, es gibt eine Reihe von Menschen, die berufsmäßig nicht Mitglied in der Pflichtversicherung sein können und sich deshalb teuer privat versichern müssen. Der Beitrag ist meist hoch und auch vielen kleinen Unternehmern oder Selbständigen fällt es schwer, diesen Beitrag für die gesamte Familie, 1.000 und mehr, aufzubringen. Sie bekommen keinen Zuschuss eines AG oder eben auch keinen staatlichen Zuschuss Auch diese Kassen sind solidarisch aufgebaut. Man sollte aber eben nicht diese Menschen kritisieren, die ihr Leben lang keinen Cent vom Staat beanspruchen und ihre Arztleistungen etc. selbst bezahlen, durch Beiträge oder eben selbst.
Ich sehe, um das noch mal zu betonen, Gewinninteressen nicht negativ, auch nicht bei Pharmakonzernen, denn ohne Gewinne gäbe es keine Forschung, Entwicklung und Investitionen. Und im Kommunismus gäbe es keine Solidargemeinschaft, denn dort haben nur die Honeckers, Mielkes, Modrows und vielleicht Gysis von Privilegien profitiert, keine Trabis gefahren, nur Westwaren genossen und die Krankenhäuser des Westen aufgesucht, heimlich.
Eines sei auch deutlich gesagt: Als an CLL Erkrankter weiß ich durch sehr viele Kontakte, auch hier, sehr gut einzuschätzen, wie wichtig es ist, dass einem geholfen wird, besonders bei lebensbedrohlichen oder chronischen Krankheiten. Es gibt sicher viele schlimmere Fälle als die geschilderten, nämlich die, die wegen fehlendem Versicherungsschutz keine Möglichkeit haben, sich an Ärzte oder KKs zu wenden. Denn auch Ärzte oder KKhäuser verstehen unter Solidarität immer die Bezahlung ihrer Leistungen, oder?
Alles in allem sollten ALLE lebensbedrohlich Erkrankten - ich konzentriere mich hier in erster Linie auf die an Leukämie erkrankten – der Pharmaindustrie, den vielen Experten auf diesem Gebiet sowie den Studien Teilnehmer dankbar sein, dass mittlerweile teure, aber eben vielfach wirksame Medikamente produziert und verkauft werden, die es möglich machen, Leben zu verlängern oder vielleicht in Zukunft sogar, diese Krankheiten zu besiegen. Eine solche Forschung kostet enorm viel Geld und deshalb werden auch die Medikamente immer ihren hohen Preis haben müssen, denn Verluste könnten sich die Phamakonzerne nicht häufig erlauben.
Wenn das viele, viele Geld, welches diffus über die Krankenkassen versickert, für Husten, Erklärungen und Wehwehchen verschrieben wird oder für obskure Kurse mit esoterischem Hintergrund , oder für Tonnen weise Broschüren, die niemand liest, eingespart würde, um es den Erkrankten gezielt zur Verfügung stellen könnte, wäre sicher vieler mehr gedient.
Zum Schluss: auch alle Selbsthilfen, wie auch dieses Forum, sind auf Spenden angewiesen, sicher auch von Seiten der Pharmaindustrie und ihrer Ableger. Die Leukämie-Hilfe e.V. erhält bei 822.000 Einnahmen im Jahr 2013 Spenden (siecher auch von der Industrie) von 123.000 und 580.000 von der Deutschen Krebshilfe. Die Deutsche Krebshilfe hat Einnahme von 92,1 Mio, davon 25,0 Mio aus Spenden, u.a. von 9879 Firmen (sicher auch viele Pharmafirmen). Die Deutsche Krebshilfe hat aber auch 11,0 Mio Zinserträge!!! ( bei Verzinsung 2% wäre dies ein Vermögen von 550.000.000, gigantisch!).
Ich glaube, das Thema ist damit ausreichend erläutert, für mich zumindest.
Gruss Seoul