von jan » 16.11.2005, 23:46
Lieber Pascal,
tut mir leid, dass ich hier meckern muss, aber auch durch erneute Wiederholung der vermuteten Gründe für Wartezeiten auf Laborwerte werden diese nicht richtiger.
Wie ich Dir bereits einige Male erläutert habe, dauern Laboruntersuchungen manchmal wenige Tage, manchmal mehrere Wochen - bei Akutpatienten oder lebenskritischen Fällen besitzen diese natürlich im Labor oberste Priorität und Ergebnisse müssen innerhalb von Stunden vorliegen, während eine Verlaufskontrolle bei Patienten in guter molekularer Remission - wie bei Dir und mir - auch hinten anstehen können. Ich würde daher nicht aus eigenen Erfahrungen auf die Allgemeinsituation schließen.
Was hier genau lief, können wir ohne genauere Details sowieso nicht beurteilen, und wie bereits früher hier im Forum diskutiert, sollte man ohne Kenntnis der Details von Verallgemeinerungen über irgendein Labor absehen. Grundsätzlich kann eine Bestätigung der CML-Diagnose durch Knochenmarkpunktion und der Zytogenetik (Chromosomenanalyse der Knochenmarkstammzellen per Mikroskop) binnen weniger Stunden nach der Punktion gestellt werden - so war es damals auch bei mir. Ich vermute, dass die Zytogenetik-Ergebnisse auch schon feststanden ("Knochenmarksveränderungen"), bevor bei Steff irgendwas nach Mannheim geschickt wurde. Die unangenehme Wartezeit auf den BCR-ABL-Status, der nur für den Therapieweg, nicht aber für die Diagnosestellung erforderlich ist, hätte Steff also vermutlich völlig erspart bleiben können, wenn sofort nach der Punktion vernünftig über die Diagnose und die Konsequenzen aufgeklärt worden wäre.
Und bei 31.000 Leukos ist vermutlich auch ein "je zügiger, desto besser" nicht unbedingt angebracht, denn in früher chronischer Phase der CML hat man genügend Zeit, die Therapieoptionen in Ruhe abzuwägen, eine Studienteilnahme zu prüfen, (bei recht jungen Patienten) evtl. eine Typisierung zu machen um passende Geschwister zu prüfen, und (bei Männern) eine Vorsorge für spätere Kinder zu treffen. Kein Grund, unüberlegt in eine Therapie zu hetzen, bevor die Optionen und Befunde klar sind und man "seinen Weg" gemeinsam mit dem Arzt definiert hat!
Bei mir beispielsweise war die Diagnose mit 34.000 Leukos Anfang Juli 2001, ich habe verschiedenste Ärzte quer durch Deutschland über die Optionen befragt, und bin erst einige Wochen später (ohne Vortherapie) mit 40.000 Leukos in Mannheim in eine Studie eingestiegen. Allerdings war meine Diagnose wie bei Steff auch sehr früh - jenseits der 100.000 Leukos sollte man sicher schnell mit der Therapie beginnen.
Nun aber genug der Argumente und Spekulation - ich wollte das nur nicht so stehenlassen.
Viele Grüße
Jan
Lieber Pascal,
tut mir leid, dass ich hier meckern muss, aber auch durch erneute Wiederholung der vermuteten Gründe für Wartezeiten auf Laborwerte werden diese nicht richtiger.
Wie ich Dir bereits einige Male erläutert habe, dauern Laboruntersuchungen manchmal wenige Tage, manchmal mehrere Wochen - bei Akutpatienten oder lebenskritischen Fällen besitzen diese natürlich im Labor oberste Priorität und Ergebnisse müssen innerhalb von Stunden vorliegen, während eine Verlaufskontrolle bei Patienten in guter molekularer Remission - wie bei Dir und mir - auch hinten anstehen können. Ich würde daher nicht aus eigenen Erfahrungen auf die Allgemeinsituation schließen.
Was hier genau lief, können wir ohne genauere Details sowieso nicht beurteilen, und wie bereits früher hier im Forum diskutiert, sollte man ohne Kenntnis der Details von Verallgemeinerungen über irgendein Labor absehen. Grundsätzlich kann eine Bestätigung der CML-Diagnose durch Knochenmarkpunktion und der Zytogenetik (Chromosomenanalyse der Knochenmarkstammzellen per Mikroskop) binnen weniger Stunden nach der Punktion gestellt werden - so war es damals auch bei mir. Ich vermute, dass die Zytogenetik-Ergebnisse auch schon feststanden ("Knochenmarksveränderungen"), bevor bei Steff irgendwas nach Mannheim geschickt wurde. Die unangenehme Wartezeit auf den BCR-ABL-Status, der nur für den Therapieweg, nicht aber für die Diagnosestellung erforderlich ist, hätte Steff also vermutlich völlig erspart bleiben können, wenn sofort nach der Punktion vernünftig über die Diagnose und die Konsequenzen aufgeklärt worden wäre.
Und bei 31.000 Leukos ist vermutlich auch ein "je zügiger, desto besser" nicht unbedingt angebracht, denn in früher chronischer Phase der CML hat man genügend Zeit, die Therapieoptionen in Ruhe abzuwägen, eine Studienteilnahme zu prüfen, (bei recht jungen Patienten) evtl. eine Typisierung zu machen um passende Geschwister zu prüfen, und (bei Männern) eine Vorsorge für spätere Kinder zu treffen. Kein Grund, unüberlegt in eine Therapie zu hetzen, bevor die Optionen und Befunde klar sind und man "seinen Weg" gemeinsam mit dem Arzt definiert hat!
Bei mir beispielsweise war die Diagnose mit 34.000 Leukos Anfang Juli 2001, ich habe verschiedenste Ärzte quer durch Deutschland über die Optionen befragt, und bin erst einige Wochen später (ohne Vortherapie) mit 40.000 Leukos in Mannheim in eine Studie eingestiegen. Allerdings war meine Diagnose wie bei Steff auch sehr früh - jenseits der 100.000 Leukos sollte man sicher schnell mit der Therapie beginnen.
Nun aber genug der Argumente und Spekulation - ich wollte das nur nicht so stehenlassen.
Viele Grüße
Jan