Glivec und Sonne

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Re: Glivec und Sonne

von Eldine273 » 01.05.2013, 12:29

Vielen Dank für die vielen Antworten. Ich fühle mich hier wirklich sehr gut aufgehoben!!!
Jetzt weiß ich, wie ich mich in der Sonne zu verhalten habe!

DANKE!!!

Re: Glivec und Sonne

von Holi » 26.04.2013, 20:15

Hallo Zusammen,

Noch mal zum Thema. Wichtig ist, daß man wirklich langsam mit kleinen Schritten beginnt seine Haut an die Sonne zu gewöhnen. Wer sich unausweichlich länger im freien aufhält muss unbedingt einen Sonnencreme mit möglichst hohen LSF anwenden.

Die UV Lichtempfindlichkeit ist nicht zu unterschätzen und jeder Sonnenbrand erhöht das Risiko von Hautkrebs.

Also uns allen einen guten Sommer. :lol:

Re: Glivec und Sonne

von Exil-Hanseat » 26.04.2013, 08:51

Hallo Josh,

die Nebenwirkungen lassen bei den meisten Patienten mit der Zeit nach. Die Wirkung bleibt.
Ob und wann und warum Mutationen oder Resistenzen auftreten, weiß man nicht.
Es ist aber Konsens, dass konsequente Einnahme, also Therapietreue, das Risiko erheblich vermindert.

Glivec hat Einfluss auf die Verdauung, bei mir persönlich aber eher Richtung Durchfall.
Zumindest dein Hämatologe sollte das aber wissen! Sonst hast du keinen kompetenten Arzt!
Der Hausarzt wird es häufig nicht wissen, dann bleiben nur noch Beipackzettel und dieses Forum.

Alles Gute

Re: Glivec und Sonne

von Gast2345 » 26.04.2013, 08:32

Guten morgen ,
Ich habe ein paar Fragen zu Glivec .
Kann es sein , dass Glivec Nebenwirkungen hat, die mit der zeit verschwinden und lässt dadurch die Wirkung nach?
Kann man unter Glivec Verstopfung bekommen und Blut im Stuhl ? Mein Arzt weiß das alles nicht .
Und wann treten diese Resistenzen oder Mutationen auf?

Vielen dank
Josh

Re: Glivec und Sonne

von NL » 25.04.2013, 19:13

Zu den Nebenwirkungen von Polypodium leucotomos:
http://altmedicine.about.com/od/herbsup ... podium.htm

Ich habe die Kommentare dieser Seite übersetzt:

Nebenwirkungen und Sicherheitsbedenken

Nebenwirkungen von Polypodium kann Verdauungsprobleme und Juckreiz umfassen. Menschen mit Allergien gegen Farne sollten Polypodium vermeiden.

Andere Farnarten werden mit Benommenheit, Bludruckeniedrigung und erhöhter Herzfrequenz in Verbindung gebracht. Bis mehr darüber bekannt ist, ob sich diese Nebenwirkungen auf Polypodium Vulgare beschränken, sollten Menschen mit Herzerkrankungen Polypodium vermeiden. Nach Einnahme sollte die Bedienung schwerer Maschinen und das Führen von Autos vermieden werden.

Die Unbedenklichkeit von Polypodium bei schwangeren oder stillenden Frauen, Kindern und Menschen mit Leber bzw. Nierenerkrankungen ist unbekannt. Über die Unbedenklichkeit bei langzeitiger Einnahme ist nichts bekannt.

Polypodium sollte nicht anstelle von erprobten Sonnenschutzmassnahmen, wie Sonnencremes oder das Vermeiden der Exposition gegenüber direkter Mittagssonne verwendet werden.

Mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Eine verwandte Farnspezies, Polypodium Vulgare, verursacht Benommenheit. Polypodium Leucotomos könnte die gleiche Wirkung haben., und damit zusätzlich die Wirkung anderer, Benommenheit auslösender Medikamente verstärken, wie Benzodiazepine Lorazepam (Ativan) oder Diazepam (Valium), einige Antidepressiva, Narkotika wie Codein, Barbiturate, Phenobarbital, Alkohol und Benommenheit verursachende Kräuter wie Hopfen, Baldrian, Kava und Kamille.

Für die andere Farnspezies wurde festgestellt, dass sie den Blutdruck senkt und die Herzfrequenz beeinflusst. Polypodium Vulgare kann die Wirkung anderer, auf die Herzfunktion, Blutdruck oder Herzfrequenz wirkende Medikamente verstärken, wie z.B. Betablocker, Calciumantagonisten oder Digoxin (Lanoxin).


Ich würde es nicht nehmen.

Gruss
Niko

Re: Glivec und Sonne

von pawi » 25.04.2013, 11:33

Hallo an alle!

Gilt das gleiche für Sonne und Tasigna (Nilotinib)?
Nehme die Tabletten mit Erfolg seit 3 Jahren, und meiner Aerztin ist keine Nebenwirkung Hautempfindlichkeit bekannt.
Ich "grille" eh nicht, mag aber die Sonne und das schöne Wetter schon.

Sonnige Grüsse aus Luxemburg
PAscale

Re: Glivec und Sonne

von WR » 25.04.2013, 08:33

Es gibt neuerdings ein von Harvard klinisch als wirksam getestetes systemisches Mittel gegen gesteigerte Sonnenempfindlichkeit der Haut. Ein lt. Dermatologen von einem Farn (PLE Polypodium leucotomos) aus Mexiko stammender pflanzlicher Extrakt
(Handelsname Heliocare) wird in Kapselform (bei geplanter Sonnenexposition) eingenommen und als Sonnenschutzmittel SPF 50 aufgetragen. Eine Einladung zum Teutonengrillen ist dies dennoch nicht.
Die Intensität der UV-Strahlung hängt von mehreren Faktoren ab:
1. Sonnenhöhe (Maximum bei uns 21. Juni 13.00 MESZ- je nach geografischer nördlicher Breite beträgt die Sonnenhöhe bei uns max. 66 Grad, Minimum 21. Dezember 12.00 MEZ ca 22 Grad). Diese Sonnenhöhe kann in Gegenden nördlich und südlich des Äquators bis zu 90 Grad betragen.
2. Seehöhe (Belastung am Meeresspiegel deutlich niedriger als im Hochgebirge, wenn der Himmel schwarzblau erscheint)
3. Vorherrschende Luftreinheit ("global dimming"= Luftverschmutzung mit eingeschränkter Fernsicht reduziert UV-Belastung)
4. Mögliche Reflexionsflächen der Strahlung (starke Erhöhung bei Schnee, Wasser, Sand/Kies am Meer, hellem Gestein im Hochgebirge... oder bei ein Anstreicher, der eine Fassade weiss färbelt)
5. Bewölkung. Hoch liegende dichte Cirrhen (Fadenwolken) können beispielsweise die Strahlung reduzieren. Umgekehrt verstärkt eine lockere Cumulusbewölkung ("Popcornwolken") die Strahlung durch Reflexion (Scheinwerferwirkung) enorm. Gerade dieser Effekt wird meist unterschätzt. Man vermeint, Popcornwolken spendeten ab und an Schatten, weswegen weniger Strahlung belaste. Das genaue Gegenteil trifft zu. So wurde die höchste Strahlungsintensität der Welt bei lockerer Cumulusbewölkung und klarster Sicht auf der Insel Fehmarn in Norddeutschland registriert- auch wenn sie im Himalaya natürlich noch viel stärker messbar wäre.

Re: Glivec und Sonne

von Gast » 24.04.2013, 17:41

Hallo Jan ,
Danke für diese ausführlich ung gut verständliche Erklärung .
Das ist ein tolles Forum !

Vielen dank

Josh

Re: Glivec und Sonne

von jan » 24.04.2013, 12:34

Hallo Josh,

nein, das sind völlig unterschiedliche Wirkweisen. Du kannst es Dir so vorstellen: Medikamente wie Imatinib funktionieren nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip, d.h. der "Schlüssel" Imatinib passt genau in das Schloss "bcr-abl" und blockiert damit die Zellteilung der durch die CML veränderten Blutzellen. Der Schlüssel passt zufällig aber auch in anderen Schlössern, und daher kommen Nebenwirkungen. Ein Schloss ist für die Pigmentbildung der Haut zuständig, die ebenfalls gehemmt wird, und daher wird die Haut unter Imatinib sonnenempfindlicher. Die Schlösser selbst haben aber nichts miteinander zu tun.

Oder in anderen Worten, Nebenwirkungen sind entkoppelt von Wirkungen, oder die Sonne beeinflusst nur die Schutzfunktion der Haut, nicht aber den Mechanismus der CML-Therapie.

Inwieweit Du empfindlicher wirst, wirst Du bald rausfinden, sollte der Frühling/Sommer dieses Jahr irgendwann beginnen wollen. Sei nur einfach vorsichtig und teste es nicht gleich mit einem fünfstündigen Sonnenbad am Strand oder einer Wanderung ohne Sonnencreme aus. Eine starke Sonnencreme im Gepäck schadet nicht - unabhängig von der CML...

Viele Grüße
Jan

Re: Glivec und Sonne

von Gast » 24.04.2013, 12:08

Hallo Gast,
meines Wissens hat die Sonneneinstrahlung keinen Effekt auf die Wirksamkeit des Glivec.
Du musst aber vorsichtig sein, Dir in der direkten Sonne keinen Sonnenbrand zu holen. Das kann recht zügig gehen. Die Frühlingssonne hat jetzt schon Kraft. Ich würde ein Sonnenbad ohne Schutz vermeiden.
Eine unbedenkliche Dauer in der direkten Sonne vermag ich nicht zu nennen, das geht ja schon bei "normalen" Menschen kaum. Auf jeden Fall geht ein Sonnenbrand viel schneller als früher ohne Glivec.
Gruss
Niko

Re: Glivec und Sonne

von paradoxon » 24.04.2013, 12:03

Hallo Josh,

ich fand dieses Dokument zum Umgang mit Nebenwirkungen von Imatinib (Glivec), Nilotinib (Tasigna) und Dasatinib (Sprycel) sehr hilfreich:
http://www.leukaemie-hilfe.de/download- ... Uid%5D=304

Da steht das z.B. auch drin.

Ich denke nicht, dass die Sonne sich auf die Wirksamkeit von Glivec auswirkt. Natürlich gibt es auch Wechselwirkungen, die man nicht so genau kennt (Vitamin C...), aber wenn es da gravierende Auswirkungen gäbe, wäre das sicher bekannt. Allerdings bin ich natürlich ein Laie, noch dazu ein mit Glivec gänzlich unerfahrener ;)

Viele Grüße
Jonathan

Re: Glivec und Sonne

von Gast2345 » 24.04.2013, 10:59

Hallo,
mit Erschrecken habe ich den Beitrag gelesen.
Mein Arzt hat mich da überhaupt nicht aufgeklärt !
Darf ich unter der Glivec Therapie auch ohne Schutz durch die Sonne gehen?
Und hebt die Einwirkung der Sonne sie Wirksamkeit von Glivec auf ??

Grüße

Josh

Re: Glivec und Sonne

von Gast2345 » 24.04.2013, 10:58

Hallo,
mit Erschrecken habe ich den Beitrag gelesen.
Mein Arzt hat mich da überhaupt nicht aufgeklärt !
Darf ich unter der Glivec Therapie auch ohne Schutz durch die Sonne gehen?
Und hebt die Einwirkung der Sonne sie Wirksamkeit von Glivec auf ??

Grüße

Josh

Re: Glivec und Sonne

von NL » 20.04.2013, 19:53

Hallo Eldine,
unter der Behandlung mit Glivec bin auch ich empfindlicher gegenüber Sonnenlicht geworden. Mein Arzt hat mich von Beginn an davor gewarnt.
Ich bezeichne meine Hautfarbe wegen der Glivec-Induzierten Blässe immer als "vornehme Leichenblässe".
Damit ich mir keine Sonnenbrände (und in der Folge Hautkrebs) einhandele, laufe ich auch im Sommer meistens mit bedeckter Haut in der Sonne herum. Wenn ich mit dem Mountainbike oder zu Fuss in den Bergen unterwegs bin, werden die unbedeckten Haustellen mindestens mit Lichtschutzfaktor 30 behandelt, das reicht auch beim Skifahren für das Gesicht aus. Obwohl ich da im Schnee, besonders iim Frühling, eher zu höheren LSF tendiere.
Auf eine "schicke Bräune" muss man mit Glivec meines Wissens verzichten, wenn man sich nicht selbst anmalen will. Kümmert mich das? Nö.
Gruss & schönes Wochenende
Niko

Re: Glivec und Sonne

von jan » 20.04.2013, 15:32

Hallo Eldine

Ja, imatinib hemmt die Pigmentbildung der Haut. Bei vielen Patienten äußert sich dies durch eine nach Therapiebeginn deutliche Blässe, und sie geht auch mit einer herabgesetzten Schutzfunktion gegen UV-Strahlung einher. Ich selbst bin ein recht sonnenunempfindlicher Typ, hatte aber nach Beginn meiner Imatinib-Therapie 2001 plötzlich in kurzer Zeit massive Sonnenbrände, die mit Lichtschutzfaktor 30-50 und UV-schützender Kleidung aber auch bei stundenlangem Bergsport oder Strand kein Thema mehr waren. Als ich 2006 Imatinib dann absetzte, war es wie vor Therapiebeginn - also ganz klar therapieabhängig.

Sei daher mit ungeschützter Sonne vorsichtig und habe starke Sonnencreme immer im Gepäck.

Viele Grüße
Jan

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