Hallo Queenforaday24,
auf der Webseite des Pharmakovigilanz*- und Beratungszentrums für Embryonaltoxikologie
http://www.embryotox.de/
gibt es einen Anfragelink. Dort könntest du deine Fragen bezüglich deiner Schwangerschaft und der beiden derzeit eingenommenen Medikamente stellen. Oder haben Deine Ärzte deine Behandlung in der Schwangerschaft schon an dieses Institut gemeldet?
Das ist d a s Institut in Deutschland, das sich mit den Medikamentenwirkungen bei Schwangerschaft beschäftigt und Therapieverfahren während laufender Schwangerschaft überwacht.
Da deine medikamentösen Behandlungen erst zu einem Zeitpunkt begonnen haben, als du schon nach der 20. Schwangerschaftswoche warst schätze ich, dass die typischen embryoschädlichen Wirkungen von Medikamenten wie ATRA nicht mehr zu befürchten sind. Fehlbildungen passieren in den allerersten Tagen der Schwangerschaft und typischerweise nicht mehr nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel (wäre 13. Woche)..
Trotzdem scheinen viele Schwangerschaften nur aus reiner Angst um Fehlbildungen des Baby s abgebrochen zu werden, wie dies aus einer Studie des Instituts in Berlin hervorgeht. Auch sollen in Deutschland vielfach die Ärzte recht unkundig sein. Die Schwangerschaftsverhütung, die unbedingt im Fall von Atra erfolgen sollte, wird vielfach nicht verfolgt.
Am Beginn der Schwangerschaft , und nicht erst nach dem ersten Drittel sind die Schädigungen fürs Baby zu erwarten. Leider steht dieses Details wohl in den meisten Infos nicht drinnen. Sprich doch einmal deine ÄrztInnen zu diesem Thema an; Sie werden Dir das wahrscheinlich bestätigen.
Worin eine Gefahr für dich persönlich liegen könnte, sind die hormonellen Veränderungen durch Schwangerschaft und Geburt und deren etwaige Auswirkungen auf deinen Körper,wenn du gleichzeitig verschiedene Medikamente wie die beiden, die du jetzt begonnen hast, einnimmst.
Es könnte etwas dran sein, an dem, was Tiebli geschrieben hat. Ich habe jetzt vorhin, weil mir deine Anfrage keine Ruhe gelassen hat, auf der Datenbank "Pubmed" nach einschlägigen Studien gesucht, bin aber (noch) nicht genau auf das Thema gestoßen, inwiefern die hormonellen Veränderungen während einer Schwangerschaft Einfluß auf den Erfolg deiner Therapie nehmen könnten oder auch die Wahrscheinlichkeit bestehen könnte,dass auf einmal wieder Blasten auftauchen, wenn sie doch vorher schon verschwunden gewesen waren. Also hier keine Ahnung.
Aber ich habe einen Bericht gefunden, wonach eine Behandlung mit einem Retinoid wie Atra, die wenige Tage nach der Geburt begonnen wurde, starke Gebärmutterblutungen bei der betroffenen Frau ausgelöst hat. Es wird darauf hingewiesen, dass die behandelnden Ärzte besonders auf das Auftreten einer derartigen Blutung zu achten bzw. eine solche zu verhüten.haben Hoffentlich sind sich deine ÄrztInnen derartiger Möglichkeiten bewußt oder können sie begründet ausschließen.
Du könntest einen gynäkologischen KonsiliararztIn ans Krankenbett "bestellen", der/die hier möglicherweise einen zusätzlichen Rat geben kann zu dem, was deine jetzt behandelnden ÄrztInnen auf der Station wissen.
Wenn du es nicht schon getan hast, könntest du ja mit dieser/m ÄrztIn auch den günstigsten Zeitpunkt für die Geburt deines Baby`s besprechen. Es könnte sich durch eine gesammelte Expertenmeinung all dieser ÄrztInnen eine Optimierung dieser Planung dadurch ergeben, dass hormonelle/leukämische - Risken, die durch die hormonellen Änderungen durch eine Geburt - oder auch längerdauernde Schwangerschaft verstärkt werden könnten, auch für eine frühere Geburtseinleitung als nach der 32. Schwangerschaftswoche sprechen könnten. Wahrscheinlich hast du das alles schon bedacht.
Ein paar Studien/Berichte, die ich heute abend auf PubMed recherchiert habe, übersende ich Dir gerne - so wie sie in der Zusammenfassung auf Pubmed stehen - per Email
- wenn du möchtest. Diese kannst du dann an deine ÄrztInnen weiterleiten und versuchen, zu erreichen, dass sie diese mit dir erörtern.
Meiner Einschätzung nach können deine Ärzte die StuIdien im Volltext per Internet abrufen. Ich kann das nicht. Ich kann sie nur - und auch nur einen Teil davon - in der Bibliothek der Medizinischen Universität Wien - abrufen. Heute abend war das jedenfalls nicht möglich.
Ich habe keine Ahnung, wie groß diese Bereitschaft deiner ÄrztInnen ist, mit dir medizinische Dinge zu erörtern und dir selbstbestimmte Entscheidungen zuzutrauen. Aber ich habe von Studien gehört, wonach die aktive und damit eventuell unbequemere PatientIn jedenfalls die besseren Chancen hat, und sich solche Aktionen lohnen.
Bezüglich deiner zu Hause gebliebenen Kinder: Hast du evtl. die Möglichkeit, mit ihnen Skype-Termine auszumachen? Ich habe gehört,dass das schon oft geholfen hat.
Liebe Grüße, alles Gute,
Akita