Hallo liebe Mitbetroffene,
im Krebskompass hab ich folgenden Text gefunden, den ich gerne auch hier weiter geben möchte :
Therapiestudie zu aktiven Immuntherapie für Patienten mit niedrig-malignem Non-Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs)
Information für Patienten und Hausärzte
In der Abteilung Innere Medizin I (Hämatologie / Onkologie) des Universitätsklinikums Freiburg wird derzeit die Wirksamkeit einer aktiven, individuellen Immuntherapie bei Patienten mit niedrig-malignen Non-Hodgkin-Lymphomen (bösartige Erkrankung von Lymphzellen/ sog. "Lymphdrüsenkrebs") untersucht.
Welches Prinzip liegt der Behandlung zugrunde?
Bei dieser Vakzinierungstherapie (Tumorimpfung) soll das Immunsystem des Patienten mit Hilfe eines individuellen Impfstoffes gegen den Tumor (das Lymphom) aktiviert werden, so dass es die bösartigen Lymphzellen gezielt zerstören kann.
Die bösartigen Zellen von Lymphomen tragen einzigartige Eiweiß-Strukturen auf ihrer Zelloberfläche, die nur auf den Tumorzellen, aber nicht auf gesunden Zellen normaler Körpergewebe vorkommen. Dieses Eiweiß auf den Tumorzellen ist ein Immunglobulin und wird als "Idiotyp" bezeichnet. Der Impfstoff besteht aus diesem individuellen Idiotyp-Eiweiß und immunstimulierenden Hilfsstoffen ("Adjuvantien"). Durch eine Immunisierung mit diesem Impfstoff ("Idiotypvakzinierung") soll das Immunsystem seine Aktivität gezielt gegen die bösartigen Zellen richten und diese zerstören.
Für wen steht diese Behandlung zur Verfügung?
Nach dem bundesdeutschen Arzneimittelgesetz kann die Behandlung nur im Rahmen der laufenden klinischen Prüfung durchgeführt werden. Leiter dieser klinischen Prüfung ist Prof. Dr. Hendrik Veelken der Abteilung Innere Medizin I.
Zur Teilnahme an der Prüfung muß ein Lymphom der folgenden Typen im klinischen Stadium III oder IV vorliegen:
Follikuläres Lymphom Grad I-II
Mantelzell-Lymphom
Immunozytom
Marginalzonenlymphom
lymphozytisches Lymphom.
Die Behandlung kann bei zwei Gruppen von Patienten durchgeführt werden:
Patienten, die aufgrund eines asymptomatischen Krankheitsverlaufes bislang noch nicht wegen des Lymphoms behandelt worden sind
Patienten, bei denen sich das Lymphom nach Durchführung einer Behandlung (Chemotherapie, passive Immuntherapie, Strahlentherapie) um mindestens 50% zurückgebildet hat (partielle oder komplette Remission). Voraussetzung für die Immunisierung ist in dieser Gruppe allerdings, daß sich das Immunsystem nach der Chemotherapie wieder erholt hat. Der Immunstatus wird daher vor Beginn der Impfbehandlung bestimmt.
Wie läuft die Behandlung ab?
Zur Herstellung des Impfstoffes wird von jedem Patienten zunächst eine Lymphom-Gewebeprobe entnommen. Je nach Lokalisation des Lymphoms im Körper geschieht dies z.B. durch die Entnahme eines befallenen Lymphknotens, einer Knochenmarkpunktion oder durch eine einfache Blutentnahme.
Aus dieser Gewebeprobe wird der Impfstoff individuell für den jeweiligen Patienten hergestellt. Die Herstellung unterliegt strengen Qualitätskriterien (sog. "Good Manufacturing Practice" (GMP)). Eine Herstellungserlaubnis für diesen Impfstoff wurde von den zuständigen Behörden nach dem Arzneimittelgesetz erteilt.
Der Behandlungsplan sieht die Durchführung von insgesamt 6 Impfungen im Abstand von jeweils 4 Wochen vor. Die Impfungen werden in die Haut ("intrakutan") des rechten oder linken Oberschenkes gespritzt. Zusätzlich wird bei jeder Impfung zur zusätzlichen Aktivierung des Immunsystems für die Dauer von 5 Tagen ein immunstimulierendes Gewebshormon (GM-CSF) in das Unterhautfettgewebe ("subkutan") des jeweiligen Oberschenkels subkutan verabreicht.
Wie sind die Erfolgsaussichten der Behandlung?
Bei dieser klinischen Prüfung handelt es sich um eine sog. Phase II-Studie. Dies bedeutet, daß die Behandlung neuartig ist und in dieser Form noch nicht durchgeführt wurde. Daher kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden, ob die Behandlung im Regelfall tatsächlich ein weiteres Tumorwachstum verhindern kann. Aus Laboruntersuchungen und ähnlichen Impfbehandlungen bei anderen Patienten ist jedoch bekannt, daß derartige Immuntherapien wirksam sein können.
Was sind mögliche Nebenwirkungen der Behandlung?
Örtliche Nebenwirkungen wie Rötung, Schwellung und Juckreiz im Bereich der Impfstelle sind als Ausdruck einer Impfreaktion möglich. Allgemeine Nebenwirkungen können aus Grippe-ähnlichen Symptomen wie Gliederschmerzen, Fieber und möglicherweise Schüttelfrost bestehen. Diese Nebenwirkungen sind in der Regel vorübergehend und darüber hinaus mit herkömmlichen Grippemitteln gut zu lindern. Nach bisherigen Erfahrungen ist das Risiko von gefährlichen oder gar lebensbedrohlichen Nebenwirkungen als sehr gering einzuschätzen.
Wie erhalte ich weitere Informationen zu dieser Behandlung?
Für alle weiteren Informationen stehen die Studienärzte gerne zur Verfügung:
Studienleiter:
Herrn Prof. Dr. H. Veelken: 0761 / 270- 71 76 oder <!-- BBcode auto-mailto start --><a href="mailto:
">
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Studienärztin:
Fr. Dr. K. Mikesch: 0761 / 270-34 98 oder <!-- BBcode auto-mailto start --><a href="mailto:
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Postadresse:
Universitätsklinikum Freiburg, Abteilung Innere Medizin I (Hämatologie/Onkologie)
Hugstetter Str. 55, 79106 Freiburg.
Anruf auch über Pforte Innere Medizin möglich:
0761 / 270-34 01, über Rufsucher Prof. Veelken 34 62 oder Fr. Dr. Mikesch 36 52
Das ist doch eine neue Hoffnung ! Bin mal gespannt was da raus kommt. Allerdings habe ich schon mehrmals erlebt, dass neue Ansätze dann doch nicht so gut klappen.
Gruß
Thomas
[addsig]