von Micha67 » 19.10.2016, 11:39
Hallo zusammen,
ich möchte heute noch einmal ein Update geben. Ich bin immer noch in Behandlung mit Ibrutrinib. Zudem haben wir die Immunsupression von 100 mg täglich auf 50 mg täglich gesenkt. Ich hatte vor kurzem einen CT. Ergebnis: Keine Anzeichen von erhöhter Verstoffwechselung des Zuckers. Ich bin also weiterhin Leukämie bzw. B-Zell Lymphom frei.
Mittlerweile habe ich auch wieder gut zugenommen. Ich wiege mittlerweile 77 kg. Das niedrigste Gewicht war mal 61, dann hatte ich lange zwischen 65 und 70 kg. Das ist vom ursprünglichen Gewicht noch 85 kg zwar noch weg, allerdings habe ich wieder mit dem Krafttraining langsam wieder angefangen und hoffe das ich ganz langsam durch den Muskelzuwachs wieder bei einem Gewicht mit einer 8 vorne lande.
Da auch meine private Situation insofern stark verbessert ist, als das ich einen regen Umgang mit meinem Sohn habe, fühle ich mich vor allem auch psychisch erheblich besser. Nachdem ich dieses Jahr auch noch um meinen Arbeitsplatz gekämpft habe (Gleichstellung Schwerbehinderter gibt es nur auf dem Papier ich wurde gekündigt weil zu teuer und zu oft krank, man hat allerdings eine betriebsbedingte Kündigung vorgeschoben), habe ich mich entschlossen das alte Unternehmen zu verlassen. Den Prozess ich hätte zum Glück gewonnen, so haben wir uns verglichen was für mich finanziell sehr lukrativ war.
Aufgrund all der Summe der Gründe habe ich mich entschlossen, meine Erwerbsminderungsrente vorerst aufzugeben um wieder voll arbeiten zu können. Ich habe ab 1.11 wieder eine Stelle in einem kleinen Unternehmen.
Ich hoffe jetzt innig, dass ich den Krebs hoffentlich ganz besiegt habe. Sollte er noch einmal, was ich wirklich nicht hoffe, zurück kommen denke ich das aufgrund der neuen Medikamente die weiterhin auf dem Markt sind, trotzdem weiter zu leben. Sollte es allerdings noch einmal passieren werde ich die Erwerbsminderungsrente auf Dauer beantragen habe ich mich entschlossen.
Ich glaube das gerade die Stelle bei dem neuen Unternehmen, dort herrscht eine sehr nette angenehme Arbeitsatmosphäre und es ist auch noch in Leverkusen, ein Zeichen für mich ist das ich doch noch einmal versuche voll zu arbeiten.
Ich freue mich über Daumendrücker, die mir wünschen das ich weiterhin gesund bleibe. Mit fehlt jetzt zum perfekten Glück nur noch die passende Partnerin. Ich hoffe das, wenn es weiter so gut läuft, es das Leben einfach gut mit mir meint und das noch passiert.
Ihr wisst ja das ich immer sehr offen, wie auch jetzt hier wieder, geschrieben habe. Ich tue das nicht nur weil es meinem Charakter entspricht und es mir persönlich hilft. Ich hoffe auch das es Euch allen Mut macht positiv zu denken, die Hoffnung niemals aufgebt, das am Ende noch alles gut wird. Diejenigen die meine Beiträge verfolgt haben wissen, das mich das Leben nicht nur bis aufs schwerste mit der Krankheit getroffen hat. Gleichzeitig ging meine Ehe kaputt (nicht aufgrund der Krankheit), ich hatte gleichzeitig eine schwere und harte Auseinandersetzung um das Sorge- und Aufenthaltsrecht für meinen Sohn (das ich auch gewonnen habe und mittlerweile Bemerkt das Jugendamt das sich mein Sohn bei mir wohler fühlt und der Kontakt deswegen mit mir viel häufiger erfolgt) gleichzeitig habe ich auch meine Partnerin verloren, die mich über knappt 3 Jahre durch die schwere Zeit begleitet hat, weil Sie die emotionalen Tiefschläge von mir psychisch nicht mehr ausgehalten hat und mich aufgrund dessen verlassen hat. Schlussendlich musste ich auch noch um meinen Arbeitsplatz kämpfen.
Ich weiß nicht, ob es einen lieben Gott gibt. Aber die Summe aller Dinge, dazu gehörte auch der Glaube und das Beten wenn es mir ganz schlecht ging, haben mir geholfen das alles zu überstehen.
Wenn ihr selbst tief in einer Krise seid, vielleicht helfen Euch dann auch Dinge die mir geholfen haben. Ich weiß wir sind alle unterschiedlich aber ich möchte deswegen noch einmal kurz darauf eingehen, weil es vielleicht Dinge gibt, die vielleicht auch für Euch passen.
- gute Ärzte die emphatisch mit dem Patienten umgehen
- offene und gute Kommunikation mit den Ärzten, Pflegepersonal, anderen Patienten, Betroffenen
- Moderation von Betroffenen und Angehörigentreffen bei der Erkrankung
- Gespräche mit engen Freunden und Verwandten
- Beten (es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es die Heilung positiv beeinflusst)
- Psychotherapie und damit verbunden Hypnose
- Sport (bei mir was es Kraftsport und Joggen, derzeit kann ich im Moment nur zügig gehen und nicht mehr joggen)
- Dankbarkeit gegenüber den Ärzten und dem Pflegepersonal zeigen. Das freut nicht nur die die Ihr Lobt, ihr fühlt Euch durch die Freude und das positive Feedback von denen auch besser (war bei mir ein unbewusster positiver Effekt den ich für mich entdeckt habe)
- Gefühle offen raus lassen. Verschluckte Ängste und Hoffnungslosigkeit führen zu Aggression und zur Depression
Ich hoffe ich konnte Euch noch einmal helfen. Ich bedanke mich bei Euch noch einmal innig bei Euren aufmunternden Worten und der Anteilnahme.
Wenn ich mich jetzt wieder mehr gefangen und wieder in normalen Leben angekommen bin, werde ich mich noch einmal mehr um Mitpatienten kümmern. Ich möchte mich dazu auch noch mit Jan abstimmen der auf diesem Gebiet enorme, sehr wichtige Pionierarbeit leistet und die Patienten bei der Industrie und den Ärzten mehr Gewicht verleiht.
Ganz herzliche Grüße
Michael
Hallo zusammen,
ich möchte heute noch einmal ein Update geben. Ich bin immer noch in Behandlung mit Ibrutrinib. Zudem haben wir die Immunsupression von 100 mg täglich auf 50 mg täglich gesenkt. Ich hatte vor kurzem einen CT. Ergebnis: Keine Anzeichen von erhöhter Verstoffwechselung des Zuckers. Ich bin also weiterhin Leukämie bzw. B-Zell Lymphom frei.
Mittlerweile habe ich auch wieder gut zugenommen. Ich wiege mittlerweile 77 kg. Das niedrigste Gewicht war mal 61, dann hatte ich lange zwischen 65 und 70 kg. Das ist vom ursprünglichen Gewicht noch 85 kg zwar noch weg, allerdings habe ich wieder mit dem Krafttraining langsam wieder angefangen und hoffe das ich ganz langsam durch den Muskelzuwachs wieder bei einem Gewicht mit einer 8 vorne lande.
Da auch meine private Situation insofern stark verbessert ist, als das ich einen regen Umgang mit meinem Sohn habe, fühle ich mich vor allem auch psychisch erheblich besser. Nachdem ich dieses Jahr auch noch um meinen Arbeitsplatz gekämpft habe (Gleichstellung Schwerbehinderter gibt es nur auf dem Papier ich wurde gekündigt weil zu teuer und zu oft krank, man hat allerdings eine betriebsbedingte Kündigung vorgeschoben), habe ich mich entschlossen das alte Unternehmen zu verlassen. Den Prozess ich hätte zum Glück gewonnen, so haben wir uns verglichen was für mich finanziell sehr lukrativ war.
Aufgrund all der Summe der Gründe habe ich mich entschlossen, meine Erwerbsminderungsrente vorerst aufzugeben um wieder voll arbeiten zu können. Ich habe ab 1.11 wieder eine Stelle in einem kleinen Unternehmen.
Ich hoffe jetzt innig, dass ich den Krebs hoffentlich ganz besiegt habe. Sollte er noch einmal, was ich wirklich nicht hoffe, zurück kommen denke ich das aufgrund der neuen Medikamente die weiterhin auf dem Markt sind, trotzdem weiter zu leben. Sollte es allerdings noch einmal passieren werde ich die Erwerbsminderungsrente auf Dauer beantragen habe ich mich entschlossen.
Ich glaube das gerade die Stelle bei dem neuen Unternehmen, dort herrscht eine sehr nette angenehme Arbeitsatmosphäre und es ist auch noch in Leverkusen, ein Zeichen für mich ist das ich doch noch einmal versuche voll zu arbeiten.
Ich freue mich über Daumendrücker, die mir wünschen das ich weiterhin gesund bleibe. Mit fehlt jetzt zum perfekten Glück nur noch die passende Partnerin. Ich hoffe das, wenn es weiter so gut läuft, es das Leben einfach gut mit mir meint und das noch passiert.
Ihr wisst ja das ich immer sehr offen, wie auch jetzt hier wieder, geschrieben habe. Ich tue das nicht nur weil es meinem Charakter entspricht und es mir persönlich hilft. Ich hoffe auch das es Euch allen Mut macht positiv zu denken, die Hoffnung niemals aufgebt, das am Ende noch alles gut wird. Diejenigen die meine Beiträge verfolgt haben wissen, das mich das Leben nicht nur bis aufs schwerste mit der Krankheit getroffen hat. Gleichzeitig ging meine Ehe kaputt (nicht aufgrund der Krankheit), ich hatte gleichzeitig eine schwere und harte Auseinandersetzung um das Sorge- und Aufenthaltsrecht für meinen Sohn (das ich auch gewonnen habe und mittlerweile Bemerkt das Jugendamt das sich mein Sohn bei mir wohler fühlt und der Kontakt deswegen mit mir viel häufiger erfolgt) gleichzeitig habe ich auch meine Partnerin verloren, die mich über knappt 3 Jahre durch die schwere Zeit begleitet hat, weil Sie die emotionalen Tiefschläge von mir psychisch nicht mehr ausgehalten hat und mich aufgrund dessen verlassen hat. Schlussendlich musste ich auch noch um meinen Arbeitsplatz kämpfen.
Ich weiß nicht, ob es einen lieben Gott gibt. Aber die Summe aller Dinge, dazu gehörte auch der Glaube und das Beten wenn es mir ganz schlecht ging, haben mir geholfen das alles zu überstehen.
Wenn ihr selbst tief in einer Krise seid, vielleicht helfen Euch dann auch Dinge die mir geholfen haben. Ich weiß wir sind alle unterschiedlich aber ich möchte deswegen noch einmal kurz darauf eingehen, weil es vielleicht Dinge gibt, die vielleicht auch für Euch passen.
- gute Ärzte die emphatisch mit dem Patienten umgehen
- offene und gute Kommunikation mit den Ärzten, Pflegepersonal, anderen Patienten, Betroffenen
- Moderation von Betroffenen und Angehörigentreffen bei der Erkrankung
- Gespräche mit engen Freunden und Verwandten
- Beten (es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es die Heilung positiv beeinflusst)
- Psychotherapie und damit verbunden Hypnose
- Sport (bei mir was es Kraftsport und Joggen, derzeit kann ich im Moment nur zügig gehen und nicht mehr joggen)
- Dankbarkeit gegenüber den Ärzten und dem Pflegepersonal zeigen. Das freut nicht nur die die Ihr Lobt, ihr fühlt Euch durch die Freude und das positive Feedback von denen auch besser (war bei mir ein unbewusster positiver Effekt den ich für mich entdeckt habe)
- Gefühle offen raus lassen. Verschluckte Ängste und Hoffnungslosigkeit führen zu Aggression und zur Depression
Ich hoffe ich konnte Euch noch einmal helfen. Ich bedanke mich bei Euch noch einmal innig bei Euren aufmunternden Worten und der Anteilnahme.
Wenn ich mich jetzt wieder mehr gefangen und wieder in normalen Leben angekommen bin, werde ich mich noch einmal mehr um Mitpatienten kümmern. Ich möchte mich dazu auch noch mit Jan abstimmen der auf diesem Gebiet enorme, sehr wichtige Pionierarbeit leistet und die Patienten bei der Industrie und den Ärzten mehr Gewicht verleiht.
Ganz herzliche Grüße
Michael