von jan » 03.07.2011, 11:30
Hallo zusammen,
ich habe einige Tage sehr bewußt nicht an der Diskussion teilgenommen, um nicht kritisch gegenüber dieser sehr sensitiven Diskussion zu erscheinen, möchte jetzt aber doch mal einhaken, da ich nicht möchte, dass sich diese Diskussion emotional aufheizt.
Das Thema Sterbehilfe und bewußt-geforderte unterlassene ärztliche Hilfeleistung ist ein aus ethischen, historischen und emotionalen Gründen sehr schwieriges Thema, das in Deutschland seit Jahren, auch im Zusammenhang mit dem Verein Dignitas in der Schweiz und auch der deutschen Geschichte des letzten Jahrhunderts, zu Recht sehr kontrovers diskutiert wird. Im Zusammenhang mit Ethik, Eid des Hippokrates, persönlicher Ausgangslage und vielen anderen Punkten gibt es hier kein Richtig oder Falsch, wie in den vorhergehenden Beiträgen schon offensichtlich wurde, sondern sehr subjektive Einschätzungen, die aus ihrer jeweiligen Perspektive immer etwas Wahres oder Falsches haben.
Als Forenmoderator von Leukämie-Online möchte ich jedoch einen Gedanken teilen, der mir sehr wichtig ist. Hier im Forum sind sehr viele Leukämiepatienten, deren Hauptsorge dem Überleben und nicht dem geplanten Ableben gilt. Für manche ist das Am-Leben-Bleiben aus sehr fremdbestimmten Gründen eine Herausforderung. Ich selbst, als Leukämiepatient, finde zudem eine Konfrontation mit dem Thema Tod selbst, auch 10 Jahre nach Diagnose und trotz gut wirksamer Therapie, als emotional schwierig und aufwühlend, wenn es ungewollt in meinen Alltag dringt.
Dies bitte ich beim Verfassen von Beiträgen in dieser Thematik zu bedenken und bitte Euch, in dem Zusammenhang sehr sorgfältig mit der Wortwahl umzugehen. Da viele das Forum "Leben mit Leukämie" als EMail-Abo-Benachrichtigung erhalten, ist Weghören und Ignorieren der Diskussion unter Umständen für andere Teilnehmer schwierig. Um keinen falschen Eindruck zu erwecken - ich möchte die Diskussion hiermit nicht unterbinden, aber möchte einfach zu bedenken geben, dass diejenigen, die um das Leben und Überleben mit Leukämie kämpfen, mit dem Thema Freitod und den zugrundeliegenden krankheitsbedingten Gründen nur sehr beschränkt umgehen können. Die Diskussion darüber schürt evtl ohne Not die Angst, selbst unfreiwillig in eine auswegslos erscheinende Situationen zu geraten.
Es gibt sicherlich andere Online-Foren, die sich mit dem Thema aktive Sterbehilfe und Freitod mit weniger emotionaler Belastung für die anderen Forenteilnehmer befassen.
Ich hoffe, mit meinem Beitrag niemanden zu konfrontieren - bitte seht es eher als meine präventive Gedanken, das Bewußtsein zu schärfen, wie andere Leukämiepatienten in anderer Situation diese Diskussion und Aussagen wahrnehmen könnten.
Herzliche Grüße
Jan
Hallo zusammen,
ich habe einige Tage sehr bewußt nicht an der Diskussion teilgenommen, um nicht kritisch gegenüber dieser sehr sensitiven Diskussion zu erscheinen, möchte jetzt aber doch mal einhaken, da ich nicht möchte, dass sich diese Diskussion emotional aufheizt.
Das Thema Sterbehilfe und bewußt-geforderte unterlassene ärztliche Hilfeleistung ist ein aus ethischen, historischen und emotionalen Gründen sehr schwieriges Thema, das in Deutschland seit Jahren, auch im Zusammenhang mit dem Verein Dignitas in der Schweiz und auch der deutschen Geschichte des letzten Jahrhunderts, zu Recht sehr kontrovers diskutiert wird. Im Zusammenhang mit Ethik, Eid des Hippokrates, persönlicher Ausgangslage und vielen anderen Punkten gibt es hier kein Richtig oder Falsch, wie in den vorhergehenden Beiträgen schon offensichtlich wurde, sondern sehr subjektive Einschätzungen, die aus ihrer jeweiligen Perspektive immer etwas Wahres oder Falsches haben.
Als Forenmoderator von Leukämie-Online möchte ich jedoch einen Gedanken teilen, der mir sehr wichtig ist. Hier im Forum sind sehr viele Leukämiepatienten, deren Hauptsorge dem Überleben und nicht dem geplanten Ableben gilt. Für manche ist das Am-Leben-Bleiben aus sehr fremdbestimmten Gründen eine Herausforderung. Ich selbst, als Leukämiepatient, finde zudem eine Konfrontation mit dem Thema Tod selbst, auch 10 Jahre nach Diagnose und trotz gut wirksamer Therapie, als emotional schwierig und aufwühlend, wenn es ungewollt in meinen Alltag dringt.
Dies bitte ich beim Verfassen von Beiträgen in dieser Thematik zu bedenken und bitte Euch, in dem Zusammenhang sehr sorgfältig mit der Wortwahl umzugehen. Da viele das Forum "Leben mit Leukämie" als EMail-Abo-Benachrichtigung erhalten, ist Weghören und Ignorieren der Diskussion unter Umständen für andere Teilnehmer schwierig. Um keinen falschen Eindruck zu erwecken - ich möchte die Diskussion hiermit nicht unterbinden, aber möchte einfach zu bedenken geben, dass diejenigen, die um das Leben und Überleben mit Leukämie kämpfen, mit dem Thema Freitod und den zugrundeliegenden krankheitsbedingten Gründen nur sehr beschränkt umgehen können. Die Diskussion darüber schürt evtl ohne Not die Angst, selbst unfreiwillig in eine auswegslos erscheinende Situationen zu geraten.
Es gibt sicherlich andere Online-Foren, die sich mit dem Thema aktive Sterbehilfe und Freitod mit weniger emotionaler Belastung für die anderen Forenteilnehmer befassen.
Ich hoffe, mit meinem Beitrag niemanden zu konfrontieren - bitte seht es eher als meine präventive Gedanken, das Bewußtsein zu schärfen, wie andere Leukämiepatienten in anderer Situation diese Diskussion und Aussagen wahrnehmen könnten.
Herzliche Grüße
Jan