von jan » 20.06.2011, 09:27
Hallo Bartl,
es gibt vermutlich auf Deine Frage eine rationale und eine praktische Antwort. Die rationale würde ich wie folgt formulieren: Es ist sehr wichtig, dass Deine Tochter ihre Nachuntersuchungen macht. Natürlich sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls über die Zeit, und da sie ja mittlerweile im 8. Jahr nach Transplantation ist, kann die Leukämie eigentlich als besiegt gelten und Rückfallswahrscheinlichkeit ist gering. Trotz allem hat sich jedoch, auch durch Chemo und Bestrahlung, ein gewisses höheres Risiko und daher ist eine genaue Kontrolle wichtiger als bei der Allgemeinbevölkerung - und es gibt auch immer wieder späte Rückfälle, wenn auch vergleichsweise selten. Insofern würde ich ihr dringend zu den (jährlichen?) Nachkontrollen raten. Denn wenn etwas schief läuft, sollte man es nicht zu spät merken.
Die praktische Antwort ist, dass das normale Leben natürlich in ihrer Situation weitergeht - und von der CML weitgehend unbeeinflußt weitergehen muss. Wenn ihr Wunsch ist, für mehrere Jahre in Ostafrika tätig zu sein, sollte die bereits Jahre zurückliegende Transplantation kein Hinderungsgrund sein. Es gibt ja trotzdem die Möglichkeit, zwischendurch die Kontrolluntersuchungen zu machen - wenn sie in der Hauptstadt oder mal wieder in Deutschland zu Besuch ist, kann sie Blutproben ja auch per UPS Express o.ä. in die Klinik senden. Sicher kann sie da was mit ihren behandelnden Ärzten vereinbaren - wichtig wäre, dass sie ihre Lebenssituation und ihre Pläne mit den behandelnden Ärzten in Ulm bespricht und einen Plan samt Untersuchungsintervallen ausarbeitet, wie beides ohne Probleme zu kombinieren ist.
Sag mir doch bei Gelegenheit mal, in welches Land sie gehen wird. In manchen Ländern gibt es Aktivitäten von Patientengruppen, und wir entwickeln im Moment ein Programm zur Diagnostik von CML-Patienten in Ländern südlich der Saharazone. Das Projekt ist noch in den Kinderschuhen, aber vielleicht könnte Eure Tochter uns helfen, und gleichzeitig könnten wir ihr vielleicht helfen, die Diagnostik mit ihrem Leben dort zu kombinieren.
Siehe auch hier (englisch).
Herzliche Grüße
Jan
Hallo Bartl,
es gibt vermutlich auf Deine Frage eine rationale und eine praktische Antwort. Die rationale würde ich wie folgt formulieren: Es ist sehr wichtig, dass Deine Tochter ihre Nachuntersuchungen macht. Natürlich sinkt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls über die Zeit, und da sie ja mittlerweile im 8. Jahr nach Transplantation ist, kann die Leukämie eigentlich als besiegt gelten und Rückfallswahrscheinlichkeit ist gering. Trotz allem hat sich jedoch, auch durch Chemo und Bestrahlung, ein gewisses höheres Risiko und daher ist eine genaue Kontrolle wichtiger als bei der Allgemeinbevölkerung - und es gibt auch immer wieder späte Rückfälle, wenn auch vergleichsweise selten. Insofern würde ich ihr dringend zu den (jährlichen?) Nachkontrollen raten. Denn wenn etwas schief läuft, sollte man es nicht zu spät merken.
Die praktische Antwort ist, dass das normale Leben natürlich in ihrer Situation weitergeht - und von der CML weitgehend unbeeinflußt weitergehen muss. Wenn ihr Wunsch ist, für mehrere Jahre in Ostafrika tätig zu sein, sollte die bereits Jahre zurückliegende Transplantation kein Hinderungsgrund sein. Es gibt ja trotzdem die Möglichkeit, zwischendurch die Kontrolluntersuchungen zu machen - wenn sie in der Hauptstadt oder mal wieder in Deutschland zu Besuch ist, kann sie Blutproben ja auch per UPS Express o.ä. in die Klinik senden. Sicher kann sie da was mit ihren behandelnden Ärzten vereinbaren - wichtig wäre, dass sie ihre Lebenssituation und ihre Pläne mit den behandelnden Ärzten in Ulm bespricht und einen Plan samt Untersuchungsintervallen ausarbeitet, wie beides ohne Probleme zu kombinieren ist.
Sag mir doch bei Gelegenheit mal, in welches Land sie gehen wird. In manchen Ländern gibt es Aktivitäten von Patientengruppen, und wir entwickeln im Moment ein Programm zur Diagnostik von CML-Patienten in Ländern südlich der Saharazone. Das Projekt ist noch in den Kinderschuhen, aber vielleicht könnte Eure Tochter uns helfen, und gleichzeitig könnten wir ihr vielleicht helfen, die Diagnostik mit ihrem Leben dort zu kombinieren. [url=http://www.cml-foundation.org/ersap-dnt/114-diagnostic-testing-and-monitoring-for-cml-patients-globally-the-next-challenge-for-the-icmlf]Siehe auch hier (englisch)[/url].
Herzliche Grüße
Jan