von jan » 27.08.2005, 13:03
Liebe Steffi,
Absetzen sollte man Glivec wirklich nur, wenn es hierfür klare medizinische Gründe gibt. Dies können z.B. das Vorhandensein bestimmter Resistenzen, schwere Nebenwirkungen oder viel zu niedrige Leukozyten oder Thrombozyten mit der damit verbundenen Gefahr von Infekten sein. Keinesfalls aber sollte man das Medikament ohne speziellen Grund absetzen, da sich meines Wissens bisher bei allen Patienten, die einen "Absetzversuch" (selbst in kompletter molekularer Remission) gemacht haben, gezeigt hat, dass die Krankheit wieder zurückkehrt. Man gibt der CML beim Absetzen die Chance, sich weiterzuentwickeln - das Risiko sollte man nur mit gutem Grund eingehen. Vielleicht interessiert Dich auch folgender <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... le&sid=121" TARGET="_blank">Artikel</A><!-- BBCode End -->, in dem dies dokumentiert ist.
Welche Untersuchungen wurden denn seit Deiner Erstdiagnose aus dem Blut gemacht - nur das Blutbild oder auch "aufwändigere Methoden" wie Zytogenetik, FISH oder PCR? Hast Du Dir die Labor- und Arztberichte kopiert?
Grundsätzlich empfehlen CML-Experten, mindestens alles halbe Jahr (vor Erreichen einer Remission eher öfter) eine Punktion durchzuführen, um mit der "Zytogenetik" 20-30 Knochenmarkzellen auf Chromosomenveränderungen (wie das Philadelphia-Chromosom, aber auch andere Veränderungen) zu untersuchen. Da Du angibst, dass Du Dich in zytogenetischer Remission befindest, muss Dein Arzt hierzu nochmal kürzlich eine Knochenmarkpunktion durchgeführt haben, da ansonsten eine solche Remission nicht feststellbar wäre. Richtig?
Da die Zytogenetik nur 20-30 Zellen untersucht, kann man bei Erreichen einer vollständigen zytogenetischen Remission (d.h. keine positive Zelle unter den 20-30 untersuchten) die "Hypermetaphasen-FISH"-Methode anwenden, wodurch bis zu 1000 Knochenmarkblutzellen untersucht werden können.
Eine Nested-PCR-Untersuchung (aus dem Venenblut) wird oft erst beim Erreichen eines nahezu negativen FISHs durchgeführt, da sie davor keine besonders hilfreichen Aussagen erbringt und, soweit ich weiss, bei noch stark positiven Proben eine Kontamination der PCR-Maschinen zur Folge haben kann...
Ich hoffe, das hilft zur Erklärung ein wenig weiter... Eine Übersicht der Diagnosemethoden findest Du übrigens unter <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... &page_id=8" TARGET="_blank">Über Leukämie · Diagnostik</A><!-- BBCode End -->...
Herzliche Grüße
Jan
Liebe Steffi,
Absetzen sollte man Glivec wirklich nur, wenn es hierfür klare medizinische Gründe gibt. Dies können z.B. das Vorhandensein bestimmter Resistenzen, schwere Nebenwirkungen oder viel zu niedrige Leukozyten oder Thrombozyten mit der damit verbundenen Gefahr von Infekten sein. Keinesfalls aber sollte man das Medikament ohne speziellen Grund absetzen, da sich meines Wissens bisher bei allen Patienten, die einen "Absetzversuch" (selbst in kompletter molekularer Remission) gemacht haben, gezeigt hat, dass die Krankheit wieder zurückkehrt. Man gibt der CML beim Absetzen die Chance, sich weiterzuentwickeln - das Risiko sollte man nur mit gutem Grund eingehen. Vielleicht interessiert Dich auch folgender <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=News&file=article&sid=121" TARGET="_blank">Artikel</A><!-- BBCode End -->, in dem dies dokumentiert ist.
Welche Untersuchungen wurden denn seit Deiner Erstdiagnose aus dem Blut gemacht - nur das Blutbild oder auch "aufwändigere Methoden" wie Zytogenetik, FISH oder PCR? Hast Du Dir die Labor- und Arztberichte kopiert?
Grundsätzlich empfehlen CML-Experten, mindestens alles halbe Jahr (vor Erreichen einer Remission eher öfter) eine Punktion durchzuführen, um mit der "Zytogenetik" 20-30 Knochenmarkzellen auf Chromosomenveränderungen (wie das Philadelphia-Chromosom, aber auch andere Veränderungen) zu untersuchen. Da Du angibst, dass Du Dich in zytogenetischer Remission befindest, muss Dein Arzt hierzu nochmal kürzlich eine Knochenmarkpunktion durchgeführt haben, da ansonsten eine solche Remission nicht feststellbar wäre. Richtig?
Da die Zytogenetik nur 20-30 Zellen untersucht, kann man bei Erreichen einer vollständigen zytogenetischen Remission (d.h. keine positive Zelle unter den 20-30 untersuchten) die "Hypermetaphasen-FISH"-Methode anwenden, wodurch bis zu 1000 Knochenmarkblutzellen untersucht werden können.
Eine Nested-PCR-Untersuchung (aus dem Venenblut) wird oft erst beim Erreichen eines nahezu negativen FISHs durchgeführt, da sie davor keine besonders hilfreichen Aussagen erbringt und, soweit ich weiss, bei noch stark positiven Proben eine Kontamination der PCR-Maschinen zur Folge haben kann...
Ich hoffe, das hilft zur Erklärung ein wenig weiter... Eine Übersicht der Diagnosemethoden findest Du übrigens unter <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules.php?op=modload&name=NS-ezcms&file=index&menu=704&page_id=8" TARGET="_blank">Über Leukämie · Diagnostik</A><!-- BBCode End -->...
Herzliche Grüße
Jan