Hallo Jan

Du hast wirklich sehr viel Wissen über dieses Thema.

Wenn ich den Arzt meines Vaters richtig verstanden habe so kann sich die Oberfläche der Leukos mit der Zeit verändern. Sie wird rauher. Es ist eben so, dass die Leukos anders beschaffen sind als bei Gesunden. Dadurch kann es wohl passieren,dass sie Klumpen bilden und so den Zugang zum Herzen versperren.
Das ist nur eine Theorie.
Aber wenn das so wäre, würde man doch viel mehr über CML-Kranke die an einem Herzinfakt sterben, hören. Man liest im Internet fast nichts darüber. Wenn mein Vater aus der REHA zurück kommt wird er mit seinem Hämathologen darüber sprechen.

Drei der verschlossenen Zugänge zum Herzen waren übrigends Thrombosen! (Laut Arzt) Eine Verkalkung. Der erste Herzinfakt letzten Jahres war eine Verkalkung.

Liebe sonnige Grüße

Birgitt

Hallo Birgitt

[quote]Aber die Frage ist auch, ob die Krankheit (CML) das Blut mit der Zeit so verändern kann, dass es zu Verklumpungen und somit zum Infakt kommen kann?[/quote]

Ich bin kein Arzt, aber nach allem, was ich so gelesen habe, würde ich das ausschließen. Eine Gefahr z.B. von Thrombosen besteht oft zum Zeitpunkt der Diagnosestellung, wenn statt 8-12.000 Leukos plötzlich 150-350.000 Leukos pro ml Blut vorhanden sind und das Blutbild völlig außer Rand und Band ist. Unter Therapie ist das Blutbild ja üblicherweise normal, und in guter Remission sind 99% aller Blutzellen normal, d.h. CML-frei - und selbst die CML-Zellen sind in der chronischen Phase ja nur genetisch verändert, aber voll funktionsfähig. Und im Übrigen führen Verklumpungen doch zu Schlaganfällen, nicht zu Herzinfarkten?

Daher würde ich eine Schlussfolgerung, dass der Infarkt etwas mit der CML zu tun hat, als Laie eigentlich eher ausschließen. Ob der Infarkt etwas mit der Imatinib-Therapie zu tun hat, bleibt natürlich offen - ein kleines Risiko besteht. Wie eng wurde Dein Vater bzgl seiner Herzfunktionen nach dem 1. Schlaganfall im Januar 2010 überwacht, hat der CML-Experte diesbzgl enger kontrolliert?

Grüße
Jan

Hallo Jan

Vielen Dank für dein Bericht. Sehr interessant. Nein, mein Vater hatte keine Vorerkrankungen am Herzen. Überhaupt war er sehr sportlich,kein Übergewicht und achtet auf seine Ernährung.
Deshalb ist es ja komisch, dass er den zweiten Infakt bekommen hat. Vielleicht ist es ja auch alles nur Zufall und er hat nun endlich mal Ruhe.

Aber die Frage ist auch, ob die Krankheit (CML) das Blut mit der Zeit so verändern kann, dass es zu Verklumpungen und somit zum Infakt kommen kann?

Werde meinem Vater die Grüße ausrichten

Lg
Birgitt

Hallo Birgitt

es tut mir sehr leid, dass es Deinem Vater nicht gut geht.

Das Thema "schädigt Imatinib das Herz" ging im Jahr 2006 ziemlich durch die Presse - man kann sagen, es gab damals einen ziemlichen Medienrummel. Aus diesem Grund habe ich mir damals die Daten der Veröffentlichung, auf der die Publikumspresse seine Vermutungen basierte, genauer angesehen, und folgenden Artikel geschrieben:

[url=http://www.leukaemie-online.de/index.php?option=com_content&view=article&id=355:glivec-und-das-herz-presse-hype-oder-medizinisches-problem&catid=38:cml&Itemid=2]Glivec und das Herz: Presse-Hype oder medizinisches Problem?[/url]

Seit 2006 würde über das Thema eigentlich nichts Neues in der Wissenschaft mehr berichtet, d.h. es gab dementsprechend keine neuen Erkenntnisse, weder positiv noch negativ - es hab in der IRIS-Langzeitstudie keine neuen überraschenden Beobachtungen zu Imatinib. Es gibt schon einen kleinen Einfluss des Medikaments auf den Herzrhythmus, das weiss jeder erfahrene CML-Arzt -- so dass man bei Patienten mit Herzvorerkrankungen wohl genauer mit EKGs beobachtet, wenn sie Imatinib oder andere TKIs bekommen, um auszuschließen, dass es zu Einflüssen des Medikaments auf die Herzfunktionen in einer vorab gefährdeten Gruppe kommt. Man scheint aber in Abwägung von Nutzen-Risiko auf jeden Fall auch in dieser Gruppe Imatinib anzuwenden, weil eine Schlechtbehandlung der CML sehr viel risikoreicher wäre als das erhöhter Nebenwirkungen auf das Herz. Hatte Dein Vater eine Herzvorerkrankung?

Ich hoffe, dass Dein Vater wieder gut auf die Beine kommt und er sich wieder erholt. Wünsche ihm bitte alles Gute.

Viele Grüße
Jan

Hallo Birgitt,
mein Mann ist 61 Jahre alt und es wurde im Anfang festgestellt. Er hat 7 Tage Sprycel bekommen und dann gleich Tasigna und nach 14 Tagen waren die Werte normal.Er wird in einer klinischen Studie überwacht.

LG Gabi

Hallo Gabi

Danke für deine Antwort.

Ja, haben wir gemacht . Es kann lediglich eine Herzmuskelentzündung auftreten und das auch sehr selten. Aber es wird kein Herzinfakt ausgelöst. Ob die CML das Blut verändert steht nicht im Beipackzettel.

Ich wünsche deinem Mann alles Gute. Bekommt er auch Glivec? Und, wie alt ist er? Mittlerweile sind die Erfolge mit dem Medikament sehr gut.

Lg
Birgitt

Hallo Birgitt,
leider bin ich noch nicht medizinisch so informiert wie hier einige andere User da bei meinem Mann CML erst vor kurzem festgestellt wurde. Allerdings hat man ihn vorher genauestens untersucht ob er was am Herzen hat und auch jetzt wird bei den 14 tägigen Untersuchungen EKG gemacht. Es könnte also schon sein das eine Herzschädigung möglich ist.
Hast du mal auf dem Beipackzettel gelesen was dort drinsteht?
LG Gabi

Hallo zusammen

Ich würde mich freuen hier eine Antwort zu bekommen.

Mein Vater (70Jahre) ist seit 2007 an CML erkrankt. Er nimmt Glivec,400mg, mit großem Erfolg. Es gibt kaum Nebenwirkungen.

Er hatte jedoch im Januar 2010 einen Herzinfakt . Nun Anfang Februar den Zweiten.
Dieser war viel schlimmer. Im Moment ist er in REHA. Er macht langsam Vortschritte.

Kann mir jemand sagen ob die CML einen Infakt begünstigt? Wird das Blut verändert?

Danke und Gruß

Birgitt