von unknown » 21.08.2005, 13:11
Lieber Jörn,
ich kann Deinen Ärger - und als Patient die Nervosität beim Warten auf Ergebnisse - sehr gut nachvollziehen. Allerdings ist es auch hier nun wichtig, ruhigen Kopf zu bewahren, die Dinge rational zu sehen, und ich würde gerne etwas Emotionalität aus der Diskussion nehmen:
Das Mannheimer Labor gehört im Moment zu den weltweit führenden Labors für CML und führt die mit Abstand sensitivste PCR durch. Selbst aus den USA und Asien werden teilweise Laborproben nach Mannheim zur Mutationsanalyse eingesandt, und viele Proben, die sich in anderen Labors als PCR-negativ herausgestellt haben, führen in Mannheim zu anderen Ergebnissen. Zusätzlich ist Mannheim nicht ohne Grund Koordinationszentrale für viele Leukämiestudien, und um möglichst gute Forschungsergebnisse zu erzielen (die uns allen helfen), werden viele Laborbefunde mit exakt den selben Rahmenbedingungen durchgeführt. Meines Wissens nach fährt das Labor, das eigentlich für die Klinik und nicht als internationales Grosslabor dimensioniert ist, daher auf maximaler Auslastung.
Weil das so ist, werden im Labor auch oft Proben von den Patienten, bei denen es ums akute Überleben geht, höher priorisiert, weil man binnen Stunden/Tagen auf Basis der Ergebnisse eine Therapieentscheidung fällen muß. Daher kann es sein, dass Proben von Patienten, die in sehr guter Remission sind, aufbereitet und zwei bis drei Wochen in "Warteschlange" gehalten werden. Dies erklärt die Wartezeit bei Patienten wie z.B. mir - wobei ich das ok finde, da bei mir momentan zwei, drei Wochen Wartezeit keine medizinische Rolle spielen.
Nun ist mal etwas schiefgegangen - und das nach Deinen Angaben aus dem Grund, dass der Hamburger Arzt erstens kein Protokoll beigelegt hat und zweitens die Blutprobe auf dem regulären Postweg (statt per Express, nur ein paar EUR Kostenunterschied) losgeschickt hat.
Der Versand von den Blutproben über den Postweg ist natürlich riskant und fehleranfällig, und es sollte klar sein, dass man bei einer empfindlichen Sendung wie Blut den exakten Adressat vorab erfragt und dann die Probe per Expresspost lossendet, um eine Zustellung zum nächsten Werktag zu garantieren - und selbst dann könnte mal was schiefgehen. Einzige sichere Alternative wäre, persönlich in Mannheim vorzusprechen oder einen medizinischen Kurierdienst in Anspruch zu nehmen - wenn Ihr dies auf Euch nehmen wollt. WENN man die Proben noch am Tag der Entnahme per Express - und nicht vor einem Wochenende - lossendet, ist dies aber eigentlich immer ausreichend. Ich habe teilweise auch schon meine Proben selbst auf die Post gebracht, weil die Tagespost in der Klinik schon weg war und wir sicher gehen wollten, dass die Probe am nächsten Tag bis 12 Uhr in Grosshadern oder Mannheim ist.
Ich denke, unter dem oben angesprochenen Auslastungsrahmen, bei dem vermutlich wöchentlich dutzende bis hunderte von Proben in Mannheim per Post eingehen, sollte auch verständlich sein, dass hier weder einzelne Umschläge samt Poststempel im Labor archiviert noch individuelle Nachfragen bei fehlenden Entnahmedaten durchgeführt werden - schließlich muß das Labor guten Glaubens davon ausgehen, dass der absendende (!) Arzt sicherstellt, dass die Probe am Tag vorher entnommen, richtig aufbereitet und adäquat und zeitnah verschickt wurde. Insofern hat Mannheim auch erst mit Deiner Forumsnachricht unter Angabe des Entnahmedatums gemerkt, dass die Probe bei Eingang schon eine Woche alt war - und hat bis dahin mit Zusatzaufwand versucht, aus der schlechten Probe noch etwas herauszulesen.
Ich finde es jedenfalls sehr aufmerksam, wenn das Mannheimer Labor sich gleich direkt per EMail bei Dir gemeldet hat, obwohl die Ursache eindeutig in Hamburg lag, und empfände es ehrlichgesagt als unfair, dem Mannheimer Team irgendwelche Vorwürfe zu machen.
Als letzte Anmerkung möchte ich auch Pascals Bemerkung, irgendwelche Ärzte würden hier im Forum subversiv Forumsbeiträge schreiben, zurückweisen, da diese Mutmassungen und unnötigen Seitenhiebe nur zu völlig unnötigen Mißstimmungen führen. Ich bin sehr dankbar, was das Mannheimer Forschungsteam für uns CML-Patienten tut, und finde es bemerkenswert, dass ihnen wir Patienten so wichtig sind, dass sie teilweise hier mitlesen. Es ist niemandem geholfen, diese sehr gute Beziehung mit unbegründeten Seitenhieben unnötig zu belasten.
Herzliche Grüße und Danke für Euer Verständnis,
Jan
Lieber Jörn,
ich kann Deinen Ärger - und als Patient die Nervosität beim Warten auf Ergebnisse - sehr gut nachvollziehen. Allerdings ist es auch hier nun wichtig, ruhigen Kopf zu bewahren, die Dinge rational zu sehen, und ich würde gerne etwas Emotionalität aus der Diskussion nehmen:
Das Mannheimer Labor gehört im Moment zu den weltweit führenden Labors für CML und führt die mit Abstand sensitivste PCR durch. Selbst aus den USA und Asien werden teilweise Laborproben nach Mannheim zur Mutationsanalyse eingesandt, und viele Proben, die sich in anderen Labors als PCR-negativ herausgestellt haben, führen in Mannheim zu anderen Ergebnissen. Zusätzlich ist Mannheim nicht ohne Grund Koordinationszentrale für viele Leukämiestudien, und um möglichst gute Forschungsergebnisse zu erzielen (die uns allen helfen), werden viele Laborbefunde mit exakt den selben Rahmenbedingungen durchgeführt. Meines Wissens nach fährt das Labor, das eigentlich für die Klinik und nicht als internationales Grosslabor dimensioniert ist, daher auf maximaler Auslastung.
Weil das so ist, werden im Labor auch oft Proben von den Patienten, bei denen es ums akute Überleben geht, höher priorisiert, weil man binnen Stunden/Tagen auf Basis der Ergebnisse eine Therapieentscheidung fällen muß. Daher kann es sein, dass Proben von Patienten, die in sehr guter Remission sind, aufbereitet und zwei bis drei Wochen in "Warteschlange" gehalten werden. Dies erklärt die Wartezeit bei Patienten wie z.B. mir - wobei ich das ok finde, da bei mir momentan zwei, drei Wochen Wartezeit keine medizinische Rolle spielen.
Nun ist mal etwas schiefgegangen - und das nach Deinen Angaben aus dem Grund, dass der Hamburger Arzt erstens kein Protokoll beigelegt hat und zweitens die Blutprobe auf dem regulären Postweg (statt per Express, nur ein paar EUR Kostenunterschied) losgeschickt hat.
Der Versand von den Blutproben über den Postweg ist natürlich riskant und fehleranfällig, und es sollte klar sein, dass man bei einer empfindlichen Sendung wie Blut den exakten Adressat vorab erfragt und dann die Probe per Expresspost lossendet, um eine Zustellung zum nächsten Werktag zu garantieren - und selbst dann könnte mal was schiefgehen. Einzige sichere Alternative wäre, persönlich in Mannheim vorzusprechen oder einen medizinischen Kurierdienst in Anspruch zu nehmen - wenn Ihr dies auf Euch nehmen wollt. WENN man die Proben noch am Tag der Entnahme per Express - und nicht vor einem Wochenende - lossendet, ist dies aber eigentlich immer ausreichend. Ich habe teilweise auch schon meine Proben selbst auf die Post gebracht, weil die Tagespost in der Klinik schon weg war und wir sicher gehen wollten, dass die Probe am nächsten Tag bis 12 Uhr in Grosshadern oder Mannheim ist.
Ich denke, unter dem oben angesprochenen Auslastungsrahmen, bei dem vermutlich wöchentlich dutzende bis hunderte von Proben in Mannheim per Post eingehen, sollte auch verständlich sein, dass hier weder einzelne Umschläge samt Poststempel im Labor archiviert noch individuelle Nachfragen bei fehlenden Entnahmedaten durchgeführt werden - schließlich muß das Labor guten Glaubens davon ausgehen, dass der absendende (!) Arzt sicherstellt, dass die Probe am Tag vorher entnommen, richtig aufbereitet und adäquat und zeitnah verschickt wurde. Insofern hat Mannheim auch erst mit Deiner Forumsnachricht unter Angabe des Entnahmedatums gemerkt, dass die Probe bei Eingang schon eine Woche alt war - und hat bis dahin mit Zusatzaufwand versucht, aus der schlechten Probe noch etwas herauszulesen.
Ich finde es jedenfalls sehr aufmerksam, wenn das Mannheimer Labor sich gleich direkt per EMail bei Dir gemeldet hat, obwohl die Ursache eindeutig in Hamburg lag, und empfände es ehrlichgesagt als unfair, dem Mannheimer Team irgendwelche Vorwürfe zu machen.
Als letzte Anmerkung möchte ich auch Pascals Bemerkung, irgendwelche Ärzte würden hier im Forum subversiv Forumsbeiträge schreiben, zurückweisen, da diese Mutmassungen und unnötigen Seitenhiebe nur zu völlig unnötigen Mißstimmungen führen. Ich bin sehr dankbar, was das Mannheimer Forschungsteam für uns CML-Patienten tut, und finde es bemerkenswert, dass ihnen wir Patienten so wichtig sind, dass sie teilweise hier mitlesen. Es ist niemandem geholfen, diese sehr gute Beziehung mit unbegründeten Seitenhieben unnötig zu belasten.
Herzliche Grüße und Danke für Euer Verständnis,
Jan