von jan » 17.10.2010, 10:54
Hallo Markus,
Das Ergebnis einer PCR kann von mehreren Faktoren abhängen, weil die PCR recht empfindlich gegenüber Einflüssen ist: beispielsweise der Qualität des Labors, die (wenn überhaupt vorhandene) Standardisierung der PCR in diesem Labor, der Qualität der Probe und natürlich dem Zustand der CML. Daher wäre mein erster Gedanke hierzu: welches Labor hat die PCRs gemacht? Wurden die Proben immer im gleichen Labor gemacht? Wie war die Probenqualität der Probe, die negativ war?
Wenn beispielsweise eine Probe qualitativ nicht gut war (z.B. weil das entnommene Blut nach der Entnahme versehentlich nicht genügend mit dem Gerinnungshemmer durchmischt und damit stabilisert wurde, oder die Probe zu lange lag, bis sie weiterverarbeitet wurde), kann diese ein negatives Ergebnis ergeben, ohne dass dies der Realität entspricht, weil einfach nicht mehr genügend brauchbare Zellen enthalten waren. Die Probenqualität ist üblicherweise auf dem Laborbericht angegeben.
Zusätzlich sind (verschiedene) Ergebnisse immer mit Vorsicht zu vergleichen, wenn verschiedene Proben von verschiedenen Laboren bearbeitet wurden - insbesondere, wenn die CML-PCR in diesem Labor nicht nach "Internationaler Skala" standardisiert sist (was die wenigsten Labore leider immer noch sind).
Zu der von Dir beschriebenen Situation frage ich mich noch, ob Dein Arzt alle Optionen mit Dir durchgesprochen hat. Bei suboptimalem Ansprechen, aber trotzdem einer sehr starken Rückbildung der CML (0,3% ist ja kein wirklich schlechter Wert), könnte, wie ich es verstehe, durchaus eine Dosiserhöhung ausreichend sein.
Darf ich fragen, ob Du die Medikamente in der Zeit, in der die PCR auf 0,3% stabil blieb, ohne Ausnahme wie verschrieben genommen hast? Und/oder hast Du evtl in der Zeit noch andere Medikamente genommen, die Wechselwirkungen gehabt haben könnten? All dies kann auch einen Einfluss haben.
Nebenbei noch ein Hinweis - Tasigna ist bisher nur bei Glivec-Therapieversagen oder Glivec-Unverträglichkeit zugelassen, nicht aber für suboptimales Ansprechen. In dieser Hinsicht kann es zu Problemen mit Erstattung durch die Kasse kommen, weil Tasigna ja das doppelte kostet wie Glivec... Eine Zulassung für Erstlinie - d.h. auch suboptimales Ansprechen - wird wohl für Dezember 2010 erwartet...
Viele Grüße
Jan
Hallo Markus,
Das Ergebnis einer PCR kann von mehreren Faktoren abhängen, weil die PCR recht empfindlich gegenüber Einflüssen ist: beispielsweise der Qualität des Labors, die (wenn überhaupt vorhandene) Standardisierung der PCR in diesem Labor, der Qualität der Probe und natürlich dem Zustand der CML. Daher wäre mein erster Gedanke hierzu: welches Labor hat die PCRs gemacht? Wurden die Proben immer im gleichen Labor gemacht? Wie war die Probenqualität der Probe, die negativ war?
Wenn beispielsweise eine Probe qualitativ nicht gut war (z.B. weil das entnommene Blut nach der Entnahme versehentlich nicht genügend mit dem Gerinnungshemmer durchmischt und damit stabilisert wurde, oder die Probe zu lange lag, bis sie weiterverarbeitet wurde), kann diese ein negatives Ergebnis ergeben, ohne dass dies der Realität entspricht, weil einfach nicht mehr genügend brauchbare Zellen enthalten waren. Die Probenqualität ist üblicherweise auf dem Laborbericht angegeben.
Zusätzlich sind (verschiedene) Ergebnisse immer mit Vorsicht zu vergleichen, wenn verschiedene Proben von verschiedenen Laboren bearbeitet wurden - insbesondere, wenn die CML-PCR in diesem Labor nicht nach "Internationaler Skala" standardisiert sist (was die wenigsten Labore leider immer noch sind).
Zu der von Dir beschriebenen Situation frage ich mich noch, ob Dein Arzt alle Optionen mit Dir durchgesprochen hat. Bei suboptimalem Ansprechen, aber trotzdem einer sehr starken Rückbildung der CML (0,3% ist ja kein wirklich schlechter Wert), könnte, wie ich es verstehe, durchaus eine Dosiserhöhung ausreichend sein.
Darf ich fragen, ob Du die Medikamente in der Zeit, in der die PCR auf 0,3% stabil blieb, ohne Ausnahme wie verschrieben genommen hast? Und/oder hast Du evtl in der Zeit noch andere Medikamente genommen, die Wechselwirkungen gehabt haben könnten? All dies kann auch einen Einfluss haben.
Nebenbei noch ein Hinweis - Tasigna ist bisher nur bei Glivec-Therapieversagen oder Glivec-Unverträglichkeit zugelassen, nicht aber für suboptimales Ansprechen. In dieser Hinsicht kann es zu Problemen mit Erstattung durch die Kasse kommen, weil Tasigna ja das doppelte kostet wie Glivec... Eine Zulassung für Erstlinie - d.h. auch suboptimales Ansprechen - wird wohl für Dezember 2010 erwartet...
Viele Grüße
Jan