Tasigna ein Blockbuster?

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von Marc » 08.07.2010, 16:08

Hallo Bobl,

nun mal meine und nur meine Meinung zu Deinen Fragen:

Was ist mit Dasatinib als Erstlinie?
Soll als Primaertherapie folgen, siehe auch folgenden Artikel <!-- BBCode Start --><A HREF="http://www.leukaemie-online.de/modules. ... e=&order=0" TARGET="_blank">Nilotinib in den USA zur Erstlinientherapie zugelassen</A><!-- BBCode End -->


Wie ändern sich die Medikamentenpreise wenn 2 Medis von 2 Herstellern als mögliche Erstlinie zur Verfügung stehen?
Vermutlich nichts, da jetzt bereits in der Zweitlinientherapie ja schon Tasigna und Sprycel verfügbar sind und der Preis auch nicht besonders differiert.

Was macht der Preis von Glivec, wenn der Patentschutz ausgelaufen ist?
In den USA Auslauf 2015, in der EU 2016, dann wird es wohl deutlich günstigere Generika geben!

Welche Rolle werden die Therapiekosten bei der Entscheidung spielen?
Leider wird sie meiner Meinung nach vor dem Hintergrund klammer Kassen oft die entscheidene Rolle spielen. Vgl. Situation in England, wo bei Glivecversagen, Tasigna und Sprycel zugelassen, aber wird nicht von den Kassen erstattet. Ergo KMT oder sterben. Bin gespannt, wie der Einfluß des IQWIG dies beeinflußen wird. Hoffentlich wird dann nicht jedes suboptimale Ansprechen mit einer Dosiserhöhung mit Imatinib behandelt (wird z.b. in Indien praktiziert).

„Wer“ wird „wie“ auf diese Entscheidungen Einfluss nehmen?
- die Politik und die Kassen möchten logischerweise dieses teurer Medikamente nicht bezahlen
- die Patienten brauchen die Medikamente und ich hoffe, dass die Patientenvertretungen (DLH, Krebshilfe, Ärzteorganisationen, ECPC) ihren Einfluß geltend machen können
- die Pharamfirmen wollen und müssen diese Medikamente verkaufen

Wer trifft eigentlich dann die Entscheidung, mit welchem Medi die Therapie begonnen wird?
Heute in Deutschland i.d.R. Glivec, später vielleicht auch Tasigna. Die Entscheidung wird hoffentlich vorerst Dein Arzt noch treffen.

Gruss

Marc
[addsig]

von unknown » 08.07.2010, 14:48

Hallo,

nun hat also Tasigna in den USA die Zulassung zur Erstlinientherapie bekommen. In Europa wohl nur noch eine Frage der Zeit. Das ganze basierend nur auf Studienergebnissen........

........ich habe schon vor über einem Jahr in einer Finanzpublikation gelesen, dass man davon ausgeht, dass Tasigna das Glivec als Erstlinientherapie ablösen wird und Norvartis damit wieder einen Blockbuster bekommt. Mit Blockbuster sind Medikamente gemeint, die pro Jahr mehr als eine Milliarde Umsatz erzielen. Das verdient für Glivec schon Respekt, wenn man bedenkt, dass die CML doch eher selten ist. Man spekulierte darauf, dass Norvartis alle Anstrengungen unternehmen würde, um Tasigna als Erstlinie durchzubekommen, da das Ende vom Glivec-Patentschutz schon nahe ist. Daher auch die Studie, die in anderen Threads schon diskutiert wurde. Die Entscheidung wird also nur aus medizinischer Sicht getroffen zur Optimalversorgung von uns Patienten – Umsatz und Gewinn spielen natürlich keine Rolle. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Ich teile die Meinung von meinem Doc: Die rund 10 Jahre Glivec-Erfahrung sind erst mal grundsätzlich extrem wertvoll und die Basis für richtige Therapieentscheidungen. Darüber hinaus wird der weitaus größere Teil der Patienten erfolgreich mit Glivec behandelt. Nur ein geringer Teil der Patienten spricht nicht optimal auf Glivec an, entwickelt Resistenzen oder verträgt es nicht. Die engmaschige Kontrolle zu Therapiebeginn stellt aber sicher, dass suboptimales Ansprechen früh genug erkannt wird, wo die Entscheidung dann auf Zweitlinie zu gehen, immer rechtzeitig getroffen werden kann. Von einem Therapieversagen nach Umstellung auf Zweitlinie innerhalb der chronischen Phase wäre ihm kein Fall bekannt. Die kurze Studiendauer hält er für keineswegs ausreichend. Erst wenn ausreichend Erfahrungen mit Tasigna vorliegen (also noch ein paar Jahre), dann wäre der richtige Zeitpunkt eine Entscheidung zu treffen.

Mich treiben noch andere Fragen um:

Was ist mit Dasatinib als Erstlinie?
Wie ändern sich die Medikamentenpreise wenn 2 Medis von 2 Herstellern als mögliche Erstlinie zur Verfügung stehen?
Was macht der Preis von Glivec, wenn der Patentschutz ausgelaufen ist?
Welche Rolle werden die Therapiekosten bei der Entscheidung spielen?
„Wer“ wird „wie“ auf diese Entscheidungen Einfluss nehmen?
Wer trifft eigentlich dann die Entscheidung, mit welchem Medi die Therapie begonnen wird?

Freue mich auf eure Meinungen.

Gruß Bobl

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