von jan » 15.12.2009, 12:09
Hallo Florentine,
für die CML scheint das allgemeine Verständnis zu sein, dass die komplette hämatologische Remission eintritt, wenn die Werte von dem durch die CML ausgelösten, ausser Kontrolle geratenem, erhöhtem Niveau auf den Normalbereich absinken - oder eben darüber hinaus, d.h. es zählt bei der CML "kleiner als x", nicht "im Normbereich", zur Erreichung der kompletten hämatologischen Remission.
CML-Experte Baccarani definiert in einem ELN-Dokument wie folgt:
- Thrombozyten/Blutplättchen kleiner 450 x 10^9/L
- Leukozyten/Weisse Blutkörperchen kleiner 10 x 10^9/L.
- Differentialblutbild ohne unreife Granulozyten und mit weniger als 5% Basophilen
- Nicht tastbare Milz
Bei der CML ist es oft so, dass das Blutbild nach Therapiebeginn unter den Normbereich rutscht, weil die Medikamente die CML-Zellen im Blut sehr schnell beseitigen und alle sich teilenden CML-Stammzellen blockiert, und die gesunde CML-freien Stammzellen lange keinen Raum im Knochenmark hatten und daher erst wieder nachwachsen müssen, bis sie ausreichend neue Blutzellen bilden können. Daher das Abtauchen in den ersten Monaten. Schwierig wird es nur, wenn die gesunde Blutbildung und die Struktur des Knochenmarks durch lange fortgeschrittene CML so geschädigt wurde, dass sich die Blutbildung auch unter Abwesenheit der CML-Zellen nicht mehr erholt -- denn dann löst sich das Problem der zu niedrigen Blutwerten unter Therapie auch auf Dauer nicht. Das ist aber bei Diagnose in chronischer Phase nur selten.
Die Therapiepausen sind am Anfang also manchmal angebracht, um ausreichend Leukozyten und Thrombozyten zu haben - bis die gesunde Blutbildung das alleine übernimmt. Die CML-Zellen sind ja - abgesehen von der Blastenkrise - als Blutzellen voll funktionsfähig, nur eben vom Wachstum her aufgrund von BCR-ABL zahlenmäßig völlig außer Kontrolle.
Grüße
Jan
Hallo Florentine,
für die CML scheint das allgemeine Verständnis zu sein, dass die komplette hämatologische Remission eintritt, wenn die Werte von dem durch die CML ausgelösten, ausser Kontrolle geratenem, erhöhtem Niveau auf den Normalbereich absinken - oder eben darüber hinaus, d.h. es zählt bei der CML "kleiner als x", nicht "im Normbereich", zur Erreichung der kompletten hämatologischen Remission.
CML-Experte Baccarani definiert in einem ELN-Dokument wie folgt:
- Thrombozyten/Blutplättchen kleiner 450 x 10^9/L
- Leukozyten/Weisse Blutkörperchen kleiner 10 x 10^9/L.
- Differentialblutbild ohne unreife Granulozyten und mit weniger als 5% Basophilen
- Nicht tastbare Milz
Bei der CML ist es oft so, dass das Blutbild nach Therapiebeginn unter den Normbereich rutscht, weil die Medikamente die CML-Zellen im Blut sehr schnell beseitigen und alle sich teilenden CML-Stammzellen blockiert, und die gesunde CML-freien Stammzellen lange keinen Raum im Knochenmark hatten und daher erst wieder nachwachsen müssen, bis sie ausreichend neue Blutzellen bilden können. Daher das Abtauchen in den ersten Monaten. Schwierig wird es nur, wenn die gesunde Blutbildung und die Struktur des Knochenmarks durch lange fortgeschrittene CML so geschädigt wurde, dass sich die Blutbildung auch unter Abwesenheit der CML-Zellen nicht mehr erholt -- denn dann löst sich das Problem der zu niedrigen Blutwerten unter Therapie auch auf Dauer nicht. Das ist aber bei Diagnose in chronischer Phase nur selten.
Die Therapiepausen sind am Anfang also manchmal angebracht, um ausreichend Leukozyten und Thrombozyten zu haben - bis die gesunde Blutbildung das alleine übernimmt. Die CML-Zellen sind ja - abgesehen von der Blastenkrise - als Blutzellen voll funktionsfähig, nur eben vom Wachstum her aufgrund von BCR-ABL zahlenmäßig völlig außer Kontrolle.
Grüße
Jan