von Waldi » 03.11.2009, 18:53
Hallo Monika,
es liegt bei Dir zwar in relativ kurzer Zeit eine Lymphozytenverdoppelung vor, dieses jedoch immer noch auf recht niedrigem Niveau. Deshalb würde ich das noch nicht so ernst nehmen. Die schwere seelische Belastung könnte auch dazu beigetragen haben, die Leukos über kurze Zeit mal zu verschlechtern. Dazu Folgendes:
Unter
http://www.laborlexikon.de /Blutbild,klein/Leukozyten findet man dieses Fallbeispiel:
"Bei einer Patientin ergab eine Untersuchung des Blutbildes eine Leukozytose von 19300/µl. Eine Kontrolle am nächsten Tag war mit 9500/µl unauffällig. Eine Materialverwechslung konnte ebenso wie präanalytische Fehler ausgeschlossen werden. Hinweise auf eine entzündliche Erkrankung bestanden weder laborchemisch noch klinisch. Da als Ursache für eine massive, passagere Leukozytose auch Streß in Betracht kommt, wurde die Patientin diesbezüglich genauer befragt. Die Anamnese ergab eine akute, außergewöhnliche Streßbelastung im häuslichen Bereich am Tag der 1. Blutabnahme."
Sehr positiv ist bei Dir zu vermerken, dass Hb/Erys und Thrombos in der Norm liegen. Das ist viel mehr Wert, als die Zahl der Leukos, die bei der Fortschrittsbeurteilung der CLL ohnehin kaum keine Rolle spielt. ZAP70+ wird zwar von vielen Ärzten als schlechter Prognosefaktor angesehen, jedoch ist dieser Faktor lt. Aussage der CLL Studiengruppe bisher noch garnicht etabliert. Ich habe ebenfalls ZAP70+(48%). Zumindest bei mir spielt dieser Faktor keine Rolle, denn 9 problemlose Jahre watch&wait sprechen eine eindeutige Sprache. CD38 soll allerdings in vielen Fällen ungünstig sein. Wie, ist aber vermutlich ebenfalls von Patient zu Patient recht unterschiedlich. Die Trisomie12, die bei einigen CLL-Patienten vorhanden ist, ist meines Wissens nach kein Prognosefaktor. LDH287 zeigt vermutlich eine gewisse Krankheitsaktivität an. Weitere Ursachen für ein erhöhten LDH-Wert findest Du ebenfalls unter
http://www.laborlexikon.de
Anhand Deiner Werte sehe ich noch keine Therapiebedürftigkeit. Der Therapiebeginn hängt auch nicht von den Laborwerten ab, sondern richtet sich nach den vorhandenen Symptomen und die sind bei Dir ja wohl noch nicht vorhanden, denn sonst hättest Du das erwähnt. Also weiterhin watch&wait, und dieses möglichts lange.
Gruß Waldi
Hallo Monika,
es liegt bei Dir zwar in relativ kurzer Zeit eine Lymphozytenverdoppelung vor, dieses jedoch immer noch auf recht niedrigem Niveau. Deshalb würde ich das noch nicht so ernst nehmen. Die schwere seelische Belastung könnte auch dazu beigetragen haben, die Leukos über kurze Zeit mal zu verschlechtern. Dazu Folgendes:
Unter[url=http://www.laborlexikon.de]http://www.laborlexikon.de[/url] /Blutbild,klein/Leukozyten findet man dieses Fallbeispiel:
"Bei einer Patientin ergab eine Untersuchung des Blutbildes eine Leukozytose von 19300/µl. Eine Kontrolle am nächsten Tag war mit 9500/µl unauffällig. Eine Materialverwechslung konnte ebenso wie präanalytische Fehler ausgeschlossen werden. Hinweise auf eine entzündliche Erkrankung bestanden weder laborchemisch noch klinisch. Da als Ursache für eine massive, passagere Leukozytose auch Streß in Betracht kommt, wurde die Patientin diesbezüglich genauer befragt. Die Anamnese ergab eine akute, außergewöhnliche Streßbelastung im häuslichen Bereich am Tag der 1. Blutabnahme."
Sehr positiv ist bei Dir zu vermerken, dass Hb/Erys und Thrombos in der Norm liegen. Das ist viel mehr Wert, als die Zahl der Leukos, die bei der Fortschrittsbeurteilung der CLL ohnehin kaum keine Rolle spielt. ZAP70+ wird zwar von vielen Ärzten als schlechter Prognosefaktor angesehen, jedoch ist dieser Faktor lt. Aussage der CLL Studiengruppe bisher noch garnicht etabliert. Ich habe ebenfalls ZAP70+(48%). Zumindest bei mir spielt dieser Faktor keine Rolle, denn 9 problemlose Jahre watch&wait sprechen eine eindeutige Sprache. CD38 soll allerdings in vielen Fällen ungünstig sein. Wie, ist aber vermutlich ebenfalls von Patient zu Patient recht unterschiedlich. Die Trisomie12, die bei einigen CLL-Patienten vorhanden ist, ist meines Wissens nach kein Prognosefaktor. LDH287 zeigt vermutlich eine gewisse Krankheitsaktivität an. Weitere Ursachen für ein erhöhten LDH-Wert findest Du ebenfalls unter[url=http://www.laborlexikon.de]http://www.laborlexikon.de[/url]
Anhand Deiner Werte sehe ich noch keine Therapiebedürftigkeit. Der Therapiebeginn hängt auch nicht von den Laborwerten ab, sondern richtet sich nach den vorhandenen Symptomen und die sind bei Dir ja wohl noch nicht vorhanden, denn sonst hättest Du das erwähnt. Also weiterhin watch&wait, und dieses möglichts lange.
Gruß Waldi