von unknown » 26.10.2009, 11:42
Hallo zusammen,
um sicher zu sein, dass uns der Schweinegrippeimpfstoff nicht die in der Überschrift dieses Threads vermuteten unliebsamen Überraschungen beschert, habe ich eine entsprechende Anfrage an das für die Zulassung des Impfstoffes zuständige Paul-Ehrlich-Institut gerichtet:
Frage: "Simuliert das Adjuvans CLL/Lymphomzellen?"
Antwort: " Die in Impfstoffen enthaltenden "Immunverstärker" (Adjuvantien) bewirken insofern eine „Immunverstärkung“, als die eigentliche Information (Antigen), gegen die der Körper Abwehrzellen produzieren soll, dem Immunsystem besser präsentiert wird:
Eigentlich brauchen Sie eine bestimmte (je nach Erreger unterschiedlich) hohe Menge Antigen (Erregerbestandteil), damit die Immunzellen an der Impfstelle dieses auch als „fremd“ erkennen und Antikörper gebildet werden. Wenn nun nur wenig Antigen in einem Impfstoff enthalten sein kann, hier zum Beispiel wegen der großen Menge an Impfdosen für die gesamte Bevölkerung, aber auch wenn z.B. dadurch die Verträglichkeit des Impfstoffes schlecht ist, dann muß eine geringe Menge dem Immunsystem so präsentiert werden, dass die Erkennung „fremd = Antiköper bilden“ trotzdem funktioniert. Das Adjuvanz gaukelt dabei dem Immunsystem durch bestimmte Strukturen vor, selbst „fremd“ zu sein mit Hilfe von sogenannten Fremdkörper-assoziierten molekularen Mustern, meistens typisch geformten Eiweiss-Zucker-Ketten. Da es an das eigentliche Antigen gekoppelt ist, wird dieses dann auf die spezielle Einordnung von den Immunzellen „abgetastet“. Damit erfolgt die Einordnung „fremd“ (durch das Adjuvanz) und „Schweinegrippe“ (durch das Antigen). Dies ist ein örtlich streng begrenzter Vorgang (Impfstelle) und ist nicht mit einer allgemeinen weil unspezifischen Immunstimmulierung gleichzusetzen. Diese wäre natürlich in Ihrem Fall schädlich, die Verwendung von Adjuvanzien in Impfstoffen jedoch nicht. Verstärkt wird also nicht Ihr Immunsystem allgemein, sondern speziell nur die Interaktion des Impfstoffes mit den wenigen Immunzellen am Ort der Impfung.
Auf Grund der bei diesen Erkrankungen oft verabreichten Immunsuppressiva doch sehr beeinträchtigtes Immunsystem sind die Patienten leider oft durch eine Infektion mit dem Erreger der sogenannten Schweinegrippe stark gefährdet. Eine Impfung sollte daher erfolgen. Der verfügbare Impfstoff ist ein sogenannter Tot-Impfstoff, das heißt, er beinhaltet nur noch geringe Teile des Erregers und ist damit nicht in der Lage (anders als ein Lebend-Impfstoff), die Erkrankung, gegen die er schützen soll, auszulösen bei Menschen mit reduziertem Immunsystem. Der Impfstoff ist also nach bisheriger Datenlage bei Ihnen nicht mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen verbunden als bei Gesunden.
Bei manchen der Immunsuppressiva ist allerdings in Studien mehrfach eine geringere Wirkung von Impfungen beschrieben worden. Es kann also sein, dass Sie für einen vollständigen Schutz gegen die Schweinegrippe mehr als die im Moment für Erwachsene empfohlene 1 Dose (STIKO Impfempfehlung für Erwachsene) benötigen."
Ich denke doch, dass diese ausführliche Antwort unsere Bedenken weitestgehend zerstreuen dürfte.
Gruß Waldi
Hallo zusammen,
um sicher zu sein, dass uns der Schweinegrippeimpfstoff nicht die in der Überschrift dieses Threads vermuteten unliebsamen Überraschungen beschert, habe ich eine entsprechende Anfrage an das für die Zulassung des Impfstoffes zuständige Paul-Ehrlich-Institut gerichtet:
Frage: "Simuliert das Adjuvans CLL/Lymphomzellen?"
Antwort: " Die in Impfstoffen enthaltenden "Immunverstärker" (Adjuvantien) bewirken insofern eine „Immunverstärkung“, als die eigentliche Information (Antigen), gegen die der Körper Abwehrzellen produzieren soll, dem Immunsystem besser präsentiert wird:
Eigentlich brauchen Sie eine bestimmte (je nach Erreger unterschiedlich) hohe Menge Antigen (Erregerbestandteil), damit die Immunzellen an der Impfstelle dieses auch als „fremd“ erkennen und Antikörper gebildet werden. Wenn nun nur wenig Antigen in einem Impfstoff enthalten sein kann, hier zum Beispiel wegen der großen Menge an Impfdosen für die gesamte Bevölkerung, aber auch wenn z.B. dadurch die Verträglichkeit des Impfstoffes schlecht ist, dann muß eine geringe Menge dem Immunsystem so präsentiert werden, dass die Erkennung „fremd = Antiköper bilden“ trotzdem funktioniert. Das Adjuvanz gaukelt dabei dem Immunsystem durch bestimmte Strukturen vor, selbst „fremd“ zu sein mit Hilfe von sogenannten Fremdkörper-assoziierten molekularen Mustern, meistens typisch geformten Eiweiss-Zucker-Ketten. Da es an das eigentliche Antigen gekoppelt ist, wird dieses dann auf die spezielle Einordnung von den Immunzellen „abgetastet“. Damit erfolgt die Einordnung „fremd“ (durch das Adjuvanz) und „Schweinegrippe“ (durch das Antigen). Dies ist ein örtlich streng begrenzter Vorgang (Impfstelle) und ist nicht mit einer allgemeinen weil unspezifischen Immunstimmulierung gleichzusetzen. Diese wäre natürlich in Ihrem Fall schädlich, die Verwendung von Adjuvanzien in Impfstoffen jedoch nicht. Verstärkt wird also nicht Ihr Immunsystem allgemein, sondern speziell nur die Interaktion des Impfstoffes mit den wenigen Immunzellen am Ort der Impfung.
Auf Grund der bei diesen Erkrankungen oft verabreichten Immunsuppressiva doch sehr beeinträchtigtes Immunsystem sind die Patienten leider oft durch eine Infektion mit dem Erreger der sogenannten Schweinegrippe stark gefährdet. Eine Impfung sollte daher erfolgen. Der verfügbare Impfstoff ist ein sogenannter Tot-Impfstoff, das heißt, er beinhaltet nur noch geringe Teile des Erregers und ist damit nicht in der Lage (anders als ein Lebend-Impfstoff), die Erkrankung, gegen die er schützen soll, auszulösen bei Menschen mit reduziertem Immunsystem. Der Impfstoff ist also nach bisheriger Datenlage bei Ihnen nicht mit einem höheren Risiko für Nebenwirkungen verbunden als bei Gesunden.
Bei manchen der Immunsuppressiva ist allerdings in Studien mehrfach eine geringere Wirkung von Impfungen beschrieben worden. Es kann also sein, dass Sie für einen vollständigen Schutz gegen die Schweinegrippe mehr als die im Moment für Erwachsene empfohlene 1 Dose (STIKO Impfempfehlung für Erwachsene) benötigen."
Ich denke doch, dass diese ausführliche Antwort unsere Bedenken weitestgehend zerstreuen dürfte.
Gruß Waldi