von Waldi » 11.03.2009, 11:34
Hallo,
das alte DDR-Medikament Bendamustin ist nach wie vor nicht die erste Wahl zur Behandlung der CLL. Als Goldstandard galt bisher FC. Nach Bekanntgabe des positiven Ergebnisses der CLL8 Studie hat die Europäische Kommission jetzt für die Erstbehandlung die Freigabe von Rituximab in Kombination mit FC erteilt, womit FCR zum neuen Goldstandard erhoben wurde. Für Bendamustin liegen im Gegensatz zu Fludarabin und dessen Kombinationstherapien bisher keine Ergebnisse größerer Studien vor, auch in der DDR wurden damals keine gemacht. Zwar gibt es recht gute Erfolge mit Bendamustin zu verzeichnen, aussagekräftige Ergebnisse wird jedoch erst die CLL10 Studie hervorbringen, in welcher zurzeit FCR gegen BR untersucht wird. Bekannt ist ja, dass Fludarabin in vielen Fällen den Hb-Wert ganz erheblich absenken kann. In Fällen wo die Gefahr einer Hämolyse besteht (Coombs+), oder wo der Hb-Wert bereits vor der Therapie im Keller ist, ist Bendamustin schon heute die bessere Wahl.
Von den 18 CLL-Patienten meiner Selbsthilfegruppe erhielten bisher 8 erfolgreich FC, 4 davon als Ersttherapie, 2 wurden vorher bereits mit Leukeran, 1 mit CHOP und 1 mit Leukeran und Fludarabin-Mono therapiert. Ein Gruppenmitglied erhielt wegen einer autoimmun-Thrombopenie Kortison und Rituximab-Mono. Nur ein Patient erhielt bisher Bendamustin, nachdem er vorher ebenfalls mit Leukeran therapiert wurde. Der Grund dafür war in seinem Fall, dass wegen eines positiven Coombs-Testes bei ihm die Gefahr einer Hämolyse bestand. Dennoch hat es ihm auch unter Bendamustin den Hb-Wert derart gesenkt, dass er für kurze Zeit stationär behandelt werden musste. 8 weitere CLL-Patienten meiner SHG, zu denen auch ich gehöre, sind unter watch&wait, einer davon (48) soll demnächst wg. Del.17p eine autologe SZT erhalten.
Wenn ich mir die 18 Verläufe so betrachte, dann stelle ich fest, dass kaum ein Fall wie der andere ist. Zwischen dem ganzen Register an bekannter CLL-Symptomtik und gar keinen Symptomen(nur Leukos hoch) war bei Therapiebeginn alles vertreten. Auch der Therapiebeginn variierte von sofort bis hin zu 15 Jahren nach der Diagnose. Verallgemeinerungen sind bei der CLL also völlig unangebracht.
Gruß Waldi
[addsig]
Hallo,
das alte DDR-Medikament Bendamustin ist nach wie vor nicht die erste Wahl zur Behandlung der CLL. Als Goldstandard galt bisher FC. Nach Bekanntgabe des positiven Ergebnisses der CLL8 Studie hat die Europäische Kommission jetzt für die Erstbehandlung die Freigabe von Rituximab in Kombination mit FC erteilt, womit FCR zum neuen Goldstandard erhoben wurde. Für Bendamustin liegen im Gegensatz zu Fludarabin und dessen Kombinationstherapien bisher keine Ergebnisse größerer Studien vor, auch in der DDR wurden damals keine gemacht. Zwar gibt es recht gute Erfolge mit Bendamustin zu verzeichnen, aussagekräftige Ergebnisse wird jedoch erst die CLL10 Studie hervorbringen, in welcher zurzeit FCR gegen BR untersucht wird. Bekannt ist ja, dass Fludarabin in vielen Fällen den Hb-Wert ganz erheblich absenken kann. In Fällen wo die Gefahr einer Hämolyse besteht (Coombs+), oder wo der Hb-Wert bereits vor der Therapie im Keller ist, ist Bendamustin schon heute die bessere Wahl.
Von den 18 CLL-Patienten meiner Selbsthilfegruppe erhielten bisher 8 erfolgreich FC, 4 davon als Ersttherapie, 2 wurden vorher bereits mit Leukeran, 1 mit CHOP und 1 mit Leukeran und Fludarabin-Mono therapiert. Ein Gruppenmitglied erhielt wegen einer autoimmun-Thrombopenie Kortison und Rituximab-Mono. Nur ein Patient erhielt bisher Bendamustin, nachdem er vorher ebenfalls mit Leukeran therapiert wurde. Der Grund dafür war in seinem Fall, dass wegen eines positiven Coombs-Testes bei ihm die Gefahr einer Hämolyse bestand. Dennoch hat es ihm auch unter Bendamustin den Hb-Wert derart gesenkt, dass er für kurze Zeit stationär behandelt werden musste. 8 weitere CLL-Patienten meiner SHG, zu denen auch ich gehöre, sind unter watch&wait, einer davon (48) soll demnächst wg. Del.17p eine autologe SZT erhalten.
Wenn ich mir die 18 Verläufe so betrachte, dann stelle ich fest, dass kaum ein Fall wie der andere ist. Zwischen dem ganzen Register an bekannter CLL-Symptomtik und gar keinen Symptomen(nur Leukos hoch) war bei Therapiebeginn alles vertreten. Auch der Therapiebeginn variierte von sofort bis hin zu 15 Jahren nach der Diagnose. Verallgemeinerungen sind bei der CLL also völlig unangebracht.
Gruß Waldi
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