Hallo allen,
in letzter Zeit haben mich einige Beiträge von Euch doch etwas hellhörig gemacht:
Da war zunächst das Posting von Jan bei <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... pic=1630&8" TARGET="_blank">Der GLIVEC-BLUTSPIEGEL - ein vernachlässigter Parameter in der CML-Therapie!?</A><!-- BBCode End --> vom 14.06.2008: „…Von Seiten des Glivec-Herstellers wird im Moment eine Menge Druck erzeugt, die Talspiegel des Medikaments messen zu lassen, um das voreilige Umschwenken z.B. auf Sprycel zu verhindern. Der Hersteller von Sprycel dagegen macht im Moment aggressives Marketing, die Ärzte voreilig zur Umstellung auf deren Medikament zu überreden, obwohl die Tatsachen für suboptimale Response nicht unbedingt erhärtet sind. Man muss daher vorsichtig sein, was Marketing ist und was medizinische Notwendigkeit…“
Marketing? Bitte was!?
Und dann schrieb sich erst gestern MARKO sein „Misstrauen" von der Seele

Das war bei <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... pic=1704&2" TARGET="_blank">Therapiewechsel</A><!-- BBCode End --> folgendes: "…Therapiewechsel wird oft sehr schnell vorgenommen ,besonders von Glivec auf Sprycel weil Sprycel nicht von Novaris ist, und Hämatologen und Allgemeinärzte winkt eine hohe Prämie…Ich will nimanden hier verurteilen aber es ist leider gottes so…"
@MARKO: Hast Du hier mit Ärzten schon selbst schlechte Erfahrungen gehabt, von denen Du uns berichten könntest? (nehme ich bei Deinem behandelnden Arzt Prof. Haferlach wohl nicht an

Oder auf welcher anderen Grundlage behauptest Du das?
Nachdem in der Vergangenheit die Kostenfrage zumindest einigen etwas schwer im Magen zu liegen schien, hoffe ich mit dem nachfolgenden Artikel keinen Brechreiz auszulösen: Wie mir scheint, verdienen doch auch unsere "Götter in Weiß" an Glivec: Dazu ein Artikel des Vorjahres aus dem "Stern" vom 28.11.2007 - hier einige Auszüge (Volltext siehe
<!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.stern.de/wirtschaft/unterneh ... 03856.html" TARGET="_blank">hier</A><!-- BBCode End --> :
"...Novartis ködert Ärzte mit Geld
Der Pharmakonzern Novartis versucht nach Information des stern mit ungewöhnlichen Maßnahmen, seine Medikamente im Markt zu platzieren. Gewinner sind vor allem Ärzte, die eng mit dem Unternehmen zusammenarbeiten.
...
In einem weiteren Fall wurde mehr als tausend Medizinern jeweils 200 Euro Honorar dafür bezahlt, dass sie dem Pharmakonzern für ein angebliches "Experten-Interview" zur Verfügung stehen. Um sich für dieses "Interview" zu qualifizieren, musste der Arzt zuvor aber eine bestimmte Anzahl von Patienten auf ein Novartis-Präparat einstellen.
Daneben zahlt Novartis für angebliche Medikamentenbeobachtungen an Ärzte zwischen 50 und 1000 Euro - pro Patient. 1000 Euro können die Ärzte bei Krebspatienten verdienen, die das teure Novartis-Präparat Glivec nehmen. Obwohl die Beobachtungen offiziell wissenschaftlicher Erkenntnis dienen sollen, werden sie intern vor allem zur Umsatzsteigerung eingesetzt, wie mehrere Emails von Novartis-Managern verraten.
...
Der stern konfrontierte Novartis schriftlich mit den Recherchen. Das Unternehmen antwortete allerdings lediglich allgemein, sich an Recht und Gesetz zu halten und den Verhaltenskodex der Pharmaindustrie zu unterstützen..."
Diese „ungewöhnlichen Maßnahmen“ zur Medikamentenplatzierung kann man natürlich nun auch (vor allem!?) auf neuere Präparate wie Sprycel oder Tasigna umlegen. Auch wenn diese Behauptungen schwer zu beweisen sind und es sich nur um eine "Zeitungsente" handeln kann, finde ich es doch irgendwie bedenklich:
<!-- BBCode Start --><B>Beruhen manche (CML-)Therapientscheidungen der Ärzte auch auf Basis ihrer eigenen Gewinnmaximierung!?</B><!-- BBCode End -->
WICHTIG: Ich will hier keinesfalls irgendwelche Ängste schüren! Der Großteil der Ärzte (also fast alle!) wird uns nach bestem Wissen und Gewissen behandeln, aber wie überall gibt es auch hier "schwarze Schafe" und (wollen wir es mal vorsichtiger ausdrücken) manchmal etwas unterschiedliche Interessen. Es sind jedoch sicherlich so wenige "Schafe", dass wir wohl kein solches erwischen werden

DAS sollte beim Lesen jeder im Hinterkopf behalten!
Servas,
Thomas
P.S.: Danke übrigens an scratch und Jan für Ihre gestrigen Antworten bei <!-- BBCode Start --><A HREF="
http://www.leukaemie-online.de/modules. ... pic=1703&7" TARGET="_blank">interferon/roferon</A><!-- BBCode End -->