von unknown » 31.05.2008, 00:39
Hallo!
Wie war Eure Unterstützung/Reaktion der anderen nach der Krankheit, das ist die zentrale Frage. Meiner Unterstützung in der Schule danach war nämlich sehr deprimierend!
Es war nach dem wunderbaren Fussballsommermärchen 2006. Ich ging in die 13. Stufe, wir hatten in der WM den dritten Platz gemacht, meine Noten waren gut und ich verbesserte mich sogar noch ein bisschen und ein einem halben Jahr später sollte ich ohne Probleme mein Abi machen. Meine einzigen Sorgen war mich gut auf die Klausuren vorzubereiten.
Aber kam alles anders.
In den Herbstferien bemerkte ich, dass ich, obwohl ich in meiner Freizeit immer gerne und viel Rad gefahren bin, plötzlich nicht mehr in der Lage war eine Seniorin auf Rad bergaufwärts zu überholen.
Ich ging zum Arzt und in den nächsten Tagen lag ich plötzlich im Krankenhaus. Leukämie.
Schule interessierte nicht mehr. Krankheit, ich kann mich noch dadran erinnern, dass ich bis dato 3-4 Jahre keine einzigen Tag wegen Krankheit im Unterrricht gefehlt hatte. Und nun war ich monatelang weg von der Schule, weg von der Realität, weg von allem Normalen.
Glücklicherweise schlug die Therapie gut an und ein halbes Jahr später, Frühjahr 2007, meine Schulkameraden sollten weniger als einen Monate später ihre Abiprüfungen schreiben, wurde ich transplantiert. Mit Erfolg.
Jetzt ist mehr als ein Jahr vergangen, alle Werte sind super. Dafür, dass ich Leukämie hatte, geht es mir wirklich sehr gut. Das ist das Wichtigste. Ein riesiger Ballast ist von mir gefallen.
Im Herbst 2007, ein halbes Jahr nach der Transplantation versuche ich wieder in die Normalität zu gelagen. Ein brauchte noch nicht in die Schule, wollte aber die Krankheit vergessen und endlich wieder etwas "normales" machen. Klar war, ein halbes Jahr später, 2008, Abitur, das wird nichts. Müdigkeit, viel Schlaf, schlechte Konzentration. Mental durchgeschüttelt wie ein kleiner Sportflugzeug im Gewitter.
Ich wollte aber beginnen, habe dann auch teilweise begonnen, und versuche in einem Jahr, 2009, Abi zu machen. Aber es läuft ganz anders als ich es mir vorgestellt habe.
Unterstützung? Fragen, wie es geht?
Ich kannte es von einigen Freunden, die nach der Diagnose, nicht einmal gefragt haben, wie es mir geht, obwohl ich einige Tage zuvor noch bei ihnen war und mich bis heute "ignorieren".
Das mir das in der Schule auch passierte, das ahnte ich nicht im Schlaf.
Viele Lehrer, bei denen ich 2006 noch im Kurs saß, laufen mir über den Weg, und?
Vogel Strauß.
Wegschauen.
Ignorieren.
Warum fragt fast keiner wie es mir geht?
Ich als wie Harry Potter im Unsichtbarmantel durch die Schule ging, fing ich mir an Gedanken zu machen.
Wieso nahm die Schule meine Erkrankung einfach nur so zur Kenntnis. Ich hatte zwar sofort, Gottseidank, einen passenden Spender, aber wenn ich die Zeitungen so lese, wo auch ein ähnlicher Fall zu lesen ist, und wenn ich dann die Unterstützung, die dann der Schüler bekommt, Typisierungsaktionen etc. und das mit der Unterstützung Vergleiche die ich und auch meine Familie erhalten haben, muss ich feststellen, dass NICHTS gemacht wurde.
Kenntnisnahme, übliche "Gute Besserung", Ende.
Ich bin total enttäuscht von der Schule, von sehr vielen Lehrern. Würde ich in einer größeren Stadt wohne, die Schule hätte ich gewechselt. Sofort.
Meine Frage die ich mit immer stelle:
Ist das üblich? Wie reagierte die Schule in ähnlichen Fällen? Ich kann das gar nicht verstehen! Ich verstehe es nicht!
Schülerverwaltung ohne soziale Verantwortung?
Das es die Möglichkeit gibt, Hausunterricht zu nehmen, wurde uns auch nicht gesagt. Mir wurde nichts angeboten, musste alles selber machen. Keine Unterstützung. Wenn ich nicht fordere, dann kommt nichts. Gar nichts! Wenn, ob ich Abitur überhaupt bräuchte, ein Vorschlag ist, dann war das der einzige Vorschläge wie ich, ein halbes Jahr vor den Prüfungen, nun mein Schullaufbahn fortsetze und beende.
Zudem muss ich feststellen, dass die Lehrer ihrerseits von der Leitung extrem schlecht informiert sind. Nicht einmal informiert, dass meine Therapie schon längst abgeschlossen ist. Nur Leukämie, war in Oberstufe, fängt Schule wieder an.
Ich hab schlimmeres erlebt, aber was mich immer wieder (negativ) beeindruckt ist, dass ich soetwas niemals von der Schule und vor allem den Lehrern erwartet habe.
Wenn ein Lehrer lautlos an einem vorbeigeht, dann kann ich es nicht begreifen. Dieses Verhalten kann ich einfach nicht fassen.
In der Schule werden wir immer wieder in fast allen Fächern mit dem Nazis und der Bevölkerung, die wegschaute konfrontiert.
Nicht wegschauen!
Handeln!
Soziale Verantwortung!
Unterstützung!
Lächerlich, wenn man die Realität sieht.
>>> Wie sind Eure Erfahrungen? Ist das die Ausnahme?
Ich bin sehr sehr froh, dass es mit wieder gut geht. Solange mir nicht wieder Herr "Vogel Strauß" über den Weg läuft, kann ich drüber stehen. Begreifen kann ich es aber nicht! Die Schule kann ich nun nicht mehr ernst nehmen. Mein persönl. Verhältnis zur Schule ist gestört.
Wenn ich Abi hab, habe ich nichts mehr mit der Schule zutun und hoffe, das nicht alle so sind.
Jedes mal wenn ich nun jemand neues kennenlerne, stelle ich mir die Frage ob es nicht auch ein Vogel Strauß ist.
Hoffe, Ihr hattet und hab mehr Unterstützung!
Hallo!
Wie war Eure Unterstützung/Reaktion der anderen nach der Krankheit, das ist die zentrale Frage. Meiner Unterstützung in der Schule danach war nämlich sehr deprimierend!
Es war nach dem wunderbaren Fussballsommermärchen 2006. Ich ging in die 13. Stufe, wir hatten in der WM den dritten Platz gemacht, meine Noten waren gut und ich verbesserte mich sogar noch ein bisschen und ein einem halben Jahr später sollte ich ohne Probleme mein Abi machen. Meine einzigen Sorgen war mich gut auf die Klausuren vorzubereiten.
Aber kam alles anders.
In den Herbstferien bemerkte ich, dass ich, obwohl ich in meiner Freizeit immer gerne und viel Rad gefahren bin, plötzlich nicht mehr in der Lage war eine Seniorin auf Rad bergaufwärts zu überholen.
Ich ging zum Arzt und in den nächsten Tagen lag ich plötzlich im Krankenhaus. Leukämie.
Schule interessierte nicht mehr. Krankheit, ich kann mich noch dadran erinnern, dass ich bis dato 3-4 Jahre keine einzigen Tag wegen Krankheit im Unterrricht gefehlt hatte. Und nun war ich monatelang weg von der Schule, weg von der Realität, weg von allem Normalen.
Glücklicherweise schlug die Therapie gut an und ein halbes Jahr später, Frühjahr 2007, meine Schulkameraden sollten weniger als einen Monate später ihre Abiprüfungen schreiben, wurde ich transplantiert. Mit Erfolg.
Jetzt ist mehr als ein Jahr vergangen, alle Werte sind super. Dafür, dass ich Leukämie hatte, geht es mir wirklich sehr gut. Das ist das Wichtigste. Ein riesiger Ballast ist von mir gefallen.
Im Herbst 2007, ein halbes Jahr nach der Transplantation versuche ich wieder in die Normalität zu gelagen. Ein brauchte noch nicht in die Schule, wollte aber die Krankheit vergessen und endlich wieder etwas "normales" machen. Klar war, ein halbes Jahr später, 2008, Abitur, das wird nichts. Müdigkeit, viel Schlaf, schlechte Konzentration. Mental durchgeschüttelt wie ein kleiner Sportflugzeug im Gewitter.
Ich wollte aber beginnen, habe dann auch teilweise begonnen, und versuche in einem Jahr, 2009, Abi zu machen. Aber es läuft ganz anders als ich es mir vorgestellt habe.
Unterstützung? Fragen, wie es geht?
Ich kannte es von einigen Freunden, die nach der Diagnose, nicht einmal gefragt haben, wie es mir geht, obwohl ich einige Tage zuvor noch bei ihnen war und mich bis heute "ignorieren".
Das mir das in der Schule auch passierte, das ahnte ich nicht im Schlaf.
Viele Lehrer, bei denen ich 2006 noch im Kurs saß, laufen mir über den Weg, und?
Vogel Strauß.
Wegschauen.
Ignorieren.
Warum fragt fast keiner wie es mir geht?
Ich als wie Harry Potter im Unsichtbarmantel durch die Schule ging, fing ich mir an Gedanken zu machen.
Wieso nahm die Schule meine Erkrankung einfach nur so zur Kenntnis. Ich hatte zwar sofort, Gottseidank, einen passenden Spender, aber wenn ich die Zeitungen so lese, wo auch ein ähnlicher Fall zu lesen ist, und wenn ich dann die Unterstützung, die dann der Schüler bekommt, Typisierungsaktionen etc. und das mit der Unterstützung Vergleiche die ich und auch meine Familie erhalten haben, muss ich feststellen, dass NICHTS gemacht wurde.
Kenntnisnahme, übliche "Gute Besserung", Ende.
Ich bin total enttäuscht von der Schule, von sehr vielen Lehrern. Würde ich in einer größeren Stadt wohne, die Schule hätte ich gewechselt. Sofort.
Meine Frage die ich mit immer stelle:
Ist das üblich? Wie reagierte die Schule in ähnlichen Fällen? Ich kann das gar nicht verstehen! Ich verstehe es nicht!
Schülerverwaltung ohne soziale Verantwortung?
Das es die Möglichkeit gibt, Hausunterricht zu nehmen, wurde uns auch nicht gesagt. Mir wurde nichts angeboten, musste alles selber machen. Keine Unterstützung. Wenn ich nicht fordere, dann kommt nichts. Gar nichts! Wenn, ob ich Abitur überhaupt bräuchte, ein Vorschlag ist, dann war das der einzige Vorschläge wie ich, ein halbes Jahr vor den Prüfungen, nun mein Schullaufbahn fortsetze und beende.
Zudem muss ich feststellen, dass die Lehrer ihrerseits von der Leitung extrem schlecht informiert sind. Nicht einmal informiert, dass meine Therapie schon längst abgeschlossen ist. Nur Leukämie, war in Oberstufe, fängt Schule wieder an.
Ich hab schlimmeres erlebt, aber was mich immer wieder (negativ) beeindruckt ist, dass ich soetwas niemals von der Schule und vor allem den Lehrern erwartet habe.
Wenn ein Lehrer lautlos an einem vorbeigeht, dann kann ich es nicht begreifen. Dieses Verhalten kann ich einfach nicht fassen.
In der Schule werden wir immer wieder in fast allen Fächern mit dem Nazis und der Bevölkerung, die wegschaute konfrontiert.
Nicht wegschauen!
Handeln!
Soziale Verantwortung!
Unterstützung!
Lächerlich, wenn man die Realität sieht.
>>> Wie sind Eure Erfahrungen? Ist das die Ausnahme?
Ich bin sehr sehr froh, dass es mit wieder gut geht. Solange mir nicht wieder Herr "Vogel Strauß" über den Weg läuft, kann ich drüber stehen. Begreifen kann ich es aber nicht! Die Schule kann ich nun nicht mehr ernst nehmen. Mein persönl. Verhältnis zur Schule ist gestört.
Wenn ich Abi hab, habe ich nichts mehr mit der Schule zutun und hoffe, das nicht alle so sind.
Jedes mal wenn ich nun jemand neues kennenlerne, stelle ich mir die Frage ob es nicht auch ein Vogel Strauß ist.
Hoffe, Ihr hattet und hab mehr Unterstützung!