von Watson » 02.04.2017, 01:24
Hallo Thomas,
habe leider erst heute wieder rein geschaut. Die Quelle (Abwanderung von Lymphoyzten in das lymphatische System unter Kortikosteroiden) habe ich auf die Schnelle nicht parat. Eine neue Erkenntnis ist es eher nicht, da ich sie meines Wissens aus einem Pharmokologie-Buch aus den 90er Jahren hatte. Was ich hier noch gefunden habe ist: Immunsuppressive Therapie, W. Land, Georg Thieme Verlag 2006, S. 164. Dort wird die Umverteilung von T- und B-Lymphozyten vom intra- in den extravasalen Raum zumindest als eine von vielen Mechanismen der steroidinduzierten Lymphopenie beschrieben. Dass dem so ist, beweist sich laut Autor über das bekannte (und hier unerwünschte) Phänomen, dass T-Zellen unter Steroideinfluss nach Organtransplantationen bevorzugt in des lymphatische System und nicht in das Implantat wandern, und auch länger im lymphatischen System verbleiben.
Was genau sich dabei in der Milz abspielt, kann ich allerdings auch nicht sagen. Wie du schon schriebst, wird es wohl so sein, dass der aktuelle Forschungsstand hier nicht einmal den Experten sichere Aussagen liefert.
Praktische Auswirkungen großer, parentaler Kortisonmengen kann ich nur an meinem eigenen Blutbild beschreiben, als ich Anfang 2015 mit einer Sepsis infolge Tonsillarabszess in der Klinik lag. Die Leukos waren natürlich entzündungsbedingt kurzzeitig sehr hoch (bei CRP von 297 !), aber einige Wochen nach Kortison- und AB-Infusionen + Rachen-OP sah das Blutbild einschließlich Leukozyten und Lymphozytenanteil wieder so aus, wie es vor der Therapie ausgeschaut hat. Leider eben auch wie zuvor mit Lymphozytose und (was man erst in diesem Zusammenhang entdeckt hat) mit CLL-Zellen.
Liebe Grüße,
Watson
Hallo Thomas,
habe leider erst heute wieder rein geschaut. Die Quelle (Abwanderung von Lymphoyzten in das lymphatische System unter Kortikosteroiden) habe ich auf die Schnelle nicht parat. Eine neue Erkenntnis ist es eher nicht, da ich sie meines Wissens aus einem Pharmokologie-Buch aus den 90er Jahren hatte. Was ich hier noch gefunden habe ist: Immunsuppressive Therapie, W. Land, Georg Thieme Verlag 2006, S. 164. Dort wird die Umverteilung von T- und B-Lymphozyten vom intra- in den extravasalen Raum zumindest als eine von vielen Mechanismen der steroidinduzierten Lymphopenie beschrieben. Dass dem so ist, beweist sich laut Autor über das bekannte (und hier unerwünschte) Phänomen, dass T-Zellen unter Steroideinfluss nach Organtransplantationen bevorzugt in des lymphatische System und nicht in das Implantat wandern, und auch länger im lymphatischen System verbleiben.
Was genau sich dabei in der Milz abspielt, kann ich allerdings auch nicht sagen. Wie du schon schriebst, wird es wohl so sein, dass der aktuelle Forschungsstand hier nicht einmal den Experten sichere Aussagen liefert.
Praktische Auswirkungen großer, parentaler Kortisonmengen kann ich nur an meinem eigenen Blutbild beschreiben, als ich Anfang 2015 mit einer Sepsis infolge Tonsillarabszess in der Klinik lag. Die Leukos waren natürlich entzündungsbedingt kurzzeitig sehr hoch (bei CRP von 297 !), aber einige Wochen nach Kortison- und AB-Infusionen + Rachen-OP sah das Blutbild einschließlich Leukozyten und Lymphozytenanteil wieder so aus, wie es vor der Therapie ausgeschaut hat. Leider eben auch wie zuvor mit Lymphozytose und (was man erst in diesem Zusammenhang entdeckt hat) mit CLL-Zellen.
Liebe Grüße,
Watson