jan hat geschrieben: ... bitte macht Euch bzgl Wechselwirkungen mit Lebensmitteln nicht verrückt ...

..... ich denke auch, wichtiger ist, die komplette Medikationsliste aller verschriebenen Arzneimittel vorzulegen, um sie abzustimmen. Manchmal reicht es schon, zeitliche Abstände einzuhalten etc.

Da geht es um parallel eingenommene Antidepressiva/Schlafmittel/Beruhigungsmittel, Gerinnungshemmer etc., die mir in dem Imatinib-Absatz aufgefallen sind. Da muss der Fachmann/die Fachfrau ran.

Hallo zusammen

bitte macht Euch bzgl Wechselwirkungen mit Lebensmitteln nicht verrückt. Es gibt ein paar Früchte und Gewürze (Sternfrucht, Grapefruit), die auch in alltagsüblicher Menge mit manchen Medikamenten problematisch sind, aber alles andere unexotische ist, soweit nicht in der Packungsbeilage, vom Arzt oder Apotheker erwähnt, im Rahmen einer normalen gesunden Ernährung üblicherweise nicht schwierig. Die meisten Publikationen, die sich mit der Antikrebswirkung von bestimmten Bestandteilen der Nahrung auseinandersetzen, tun dies (1) im Reagenzglas und (2) in völlig unnormal hohen Konzentrationen, die man als "Naturfrucht" schon rein kapazitätsmäßig nicht aufnehmen könnte. Man könnte sagen: normaler Pfeffer ist ein Gewürz, geschnupfter Pfeffer verursacht böse Reizungen, und Pfefferspray kann verletzen.

Wer also auf die Idee kommt, sich hochkonzentrierte Grüntee-, Vitamin-, Ginseng-, Pfeffer-, Aprikosenkern- oder sonst irgendwelche künstlichen Wirkstoffbomben zu verabreichen, sollte diese, weil sie dann in gewisser Weise zum Arzneimittel werden, unbedingt mit seinem Onkologen absprechen.

Aber kommt jetzt nicht auf die Idee, den Hasenpfeffer ungewürzt zu Euch zu nehmen, weil der ja mit Eurer Krebstherapie interagieren könnte. Das Gefährlichste daran ist vermutlich eine darin vergessene Bleischrotkugel.

Hoffe, ich bin da nicht zu spitz

Liebe Grüße
Jan

Hallo, Simone,

zunächst wollte ich ja niemanden verunsichern, indem ich diesen Artikel hier verlinkt habe.

Ich bin zwar nur Laie, kann mir aber nicht vorstellen, dass normale haushaltsübliche Mengen gemeint sind; schon gar nicht, wenn der Pfeffer mit verkocht wird.

Mir kam aber gleich die Idee, dass schwarzer Pfeffer (in Kombination mit Kurkuma und evtl. noch Ingwer) gut und vorbeugend gegen Krebs im allgemeinen wirken soll.

Ich könnte mir daher vorstellen, dass man auf Konzentrate im Sinne von Nahrungsergänzungsmitteln verzichten sollte. So verstehe ich auch die beiden folgenden Sätze in dem unten verlinkten Beitrag aus der Pharmazeutischen Zeitung: "Ein standardisierter Pfefferextrakt wird zur Förderung der Resorption von Nahrungsergänzungsmitteln angewendet. Extrakte aus schwarzem Pfeffer sollten daher vermieden werden."

Langer Rede kurzer Sinn: Ein Apotheker, der up to date ist, sollte das beurteilen können. Oder, als Zweitmeinung, ein Internist mit der Zusatzausbildung Endokrinologie/Stoffwechsel.

Hallo Leute,

ich bin die Frau von Andreas/scratchy und lese sonst nur mit. Natürlich hab ich mich auch mit dem Artikel befasst.
Dabei bin ich über das Piperin und den schwarzen Pfeffer gestoßen, vor dem bei EInnahme von Imatinib gewarnt wird.
Piperin als Extrakt aus schwarzem Pfeffer setze ich beim Kochen natürlich nicht ein, schwarzen Pfeffer schon. Dass Pfeffer-Extrakte eine höhere Dosierung von Piperin enthalten, ist mir klar, und dass das Piperin als Extrakt auch dem Körper schneller zur Verfügung steht.

Was ist allerdings mit (gemahlenem) schwarzen Pfeffer, wie ich ihn sehr gerne zum Kochen benutze? Hier muss im Magen ja der Pfeffer erst "aufgeschlossen" werden, bevor das Piperin dem Körper zur Verfügung steht (und somit dann erst Imatinib beeinflussen könnte). Wenn Imatinib direkt nach dem mit Pfeffer gewürzten Essen eingenommen wird, ist dann das "Zeitfenster" bis das Piperin dem Körper zur Verfügung steht groß genug, um Imatinib nicht zu beeinflussen?
Oder sind die Mengen an Piperin bei normal gepfefferten Mahlzeiten eh unbedenklich klein?

Ich hoffe, mein Gedankengang ist nachvollziehbar, aber ich möchte meinen Mann noch ein wenig länger behalten und seine Therapie nicht beeinträchtigen.

Liebe Grüße,
Simone

renate51 hat geschrieben:hätte zu Grapefruit noch eine Frage, habe mir Magnesium-Brausetabletten gekauft, darauf steht,mit Orange und Grapefruitgeschmack, habe aber auf der Inhaltsliste nichts von der Frucht gelesen,kann mir jemand dazu mehr sagen, soll ich die nicht nehmen.
Renate

Hallo Renate

in diesen Tabletten mit Grapefruitgeschmack ist vermutlich so viel Grapefruit wie echte Erdbeeren in den meisten Erdbeerjoghurts: gar keine. Ich würde mir diesbzgl keine großen Gedanken machen, vor allem, weil es ja nicht um den Grapefruitgeschmack, sondern die Bitterstoffe der echten Grapefruit-Frucht geht, die die Wechselwirkungen mit den Medikamenten verursachen.

Falls Du aber sicher gehen möchtest, nimm ein anderes Magnesiumpräparat ohne Grapefruit...

Herzliche Grüße
Jan

Nicht nehmen-dafür:Magnesium Verla

hätte zu Grapefruit noch eine Frage, habe mir Magnesium-Brausetabletten gekauft, darauf steht,mit Orange und Grapefruitgeschmack, habe aber auf der Inhaltsliste nichts von der Frucht gelesen,kann mir jemand dazu mehr sagen, soll ich die nicht nehmen.
Renate

Danke, Cecil, super Artikel.

Scratch: Keine Sorge wegen Blumenkohl und Broccoli bei den CML-TKIs...

Herzliche Grüße
Jan

Danke für den Link.
Muss ich mir mal noch genauer durchlesen, was das u.a mit Broccoli/Rosenkohl in der Tabelle 4 auf sich hat bzw. für welche TKIs dies zutrifft.

..... enthält sehr, sehr viel Infos; müsst Ihr selbst auseinanderpuzzeln ...

http://www.pharmazeutische-zeitung.de/?id=29801

Ich fand auch den einleitenden allgemeinen Teil recht informativ.