LVA verharmlost CML!

Wie gehe ich mit Leukämie im Alltag um? Wie unterstütze ich als Freund oder Angehöriger? Welche Erfahrungen gibt es bezüglich Rente, Behindertenausweis, Psychotherapie, Kur?

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Angelizer
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Beitrag von Angelizer » 04.03.2003, 16:13

Es ist irgendwie leider wirklich so, dass wenn man einmal EU-Rente hatte man ( ab gewissem Alter) so gut wie keine Chancen mehr auf dem Arbeitsmarkt hat.. und in diesem Zusammenhang zählt das Arbeitsamt dann quasi auch als "Arbeitsgeber". Sicherlich dürfen sie nicht alle Materialen anfordern, aber man muss ja angeben, was man vorher gemacht hat, braucht gewisse Nachweise.. usw.

LG
Kira
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unknown

Beitrag von unknown » 26.02.2003, 01:49

Hallo Udo,
wie kommt das Arbeitsamt darauf, daß Du nach einmal 6 Wo. Krankschreibung nicht mehr vermittelbar wärest? Die dürfen doch noch nicht einmal nach der genauen Diagnose fragen?!
Oder bist Du von IFN so fertig, daß Du wirklich tagsüber durchhängst? Dann in der Tat mal Glivec überlegen. Bzw. versuchen, einen Arzt zu finden, der medizinisch klipp und klar macht, daß in 3 Monaten keine so grundlegende Besserung zu erwarten und daher eine Rente längerfristig nötig wäre.
Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, daß es bei der Bürokratie unglaublich darauf ankommt, an wen man gerät. Verständnisvolle lassen einen in Ruhe, aber Paragraphenreiter, vielleicht noch mit perversen Neidkomplexen, toben ihre sadistische Ader aus <IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_frown.gif">((
Ich wünsche Dir allgemein viel Glück, insbesondere vielleicht mal einen Wechsel der zuständigen Sachbearbeiter, und ein Gemisch aus Humor und Geduld!
Pascal.

unknown

Beitrag von unknown » 17.02.2003, 12:08

Hallo Udo

Ich verstehe Deine Sorgen kenne mich aber ehrlich gesagt mit Versicherungen und so überhaupt nicht aus - vorallem dem Deutschen System.

Was ich jedoch aus Deiner Message herauslese ist, dass Du auf Interferon bist und anscheinend auch Nebenwirkungen davon hast. Hast Du Dir schon mal überlegt, auf Glivec umzustellen? Soviel ich weiss ist dies ja seit Anfang Januar auch in Deutschland problemlos erhältlich für CML in chronischer Phase. Ich bin nun seit 16 Monaten auf Glivec und mir geht es sehr gut. Ich fühl mich überhaupt nicht krank und kann auch problemlos arbeiten. Also vielleicht würde dies einen Teil Deines Problems helfen lösen.

Viel Glück.

Angelizer
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Beitrag von Angelizer » 17.02.2003, 01:21

Hallo Udo,

meinem Vater geht es genauso. Sie streichen immer mehr Einkommen, die Arbeitsstelle zahlt immer weniger an Versicherungen, was meine Eltern dann aus eigener Tasche zahlen müssen. Seine Arbeitsstelle verliert er mit Beantragung der Rente.. dann soll er sich aber weiter rechtfertigen, weil er ja immerhin wieder in einen neuen Beruf irgendwann einsteigen könnte, wobei das Arbeitsamt aber keinen mehr vermitteln würde etc. pp.. ein ewiger Teufelskreislauf!!! Der nicht nur auf die FInanzen schlägt, sondern wie du so treffend schreibst auch extrem erniedrigend ist!

<IMG SRC="modules/phpBB_14/images/smiles/icon_mad.gif">

Kira
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Udo
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Beitrag von Udo » 16.02.2003, 22:51

Ich bin seit ca.16 Monaten an CML erkrankt, und seitdem in Behandlung.(3 monatlich Knochnmarkpunktion,1 mal monatlich Sprechstunde,2 mal wöchentlich Blutabnahme).Ich spritze jeden 2. Tag Interferon und verbrauche große Mengen an Parazetamol. Zusätzlich noch andere Tabletten, wegen enormer Rückenschmerzen seit Ausbruch der Krankheit. Ich leide an der üblichen Schwäche,ständigen grippalen Infekten,häufige Fieberschübe,sehr starke Kälteempfindlichkeit und totale Schlafstörungen.
Seit der ersten Diagnose erhielt ich kein Krankengeld mehr,und wurde beim Arbeitsamt als nichtvermittelbar eingestuft. Ich erhielt Geld nach einem Paragrafen 125, mit der Aufforderung eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Nach einigen Monaten kam dann ein Rentenbescheid,für"3" Monate. Seitdem muß ich mit jedem Bescheid sofort wieder neu Rente beantragen, und das, alle 3 Monate! Die Begründung ist immer gleich: sie sind ja erst 37, es könnte ja eine Besserung eintreten,und, es gibt Leute die leben viele Jahre mit dieser Kankheit. Zu dieser Standartausrede kann ich nur sagen, es soll ja auch Menschen geben die im Lotto gewinnen,ich kenn nur keine.
Außerdem ist die CML eindeutig als: schwere,tödlich endende Krebserkrankung,definiert.
Die dauernde Neufeststellung des Gesundheitszustands,und Vermutungen über die Lebenserwartung, sind schlichtweg erniedrigend.
Fazit: Beim Arbeitsamt gilt man als unheilbar krank, damit die nicht zahlen müssen.
Bei der LVA wird die Krankheit verharmlost, damit sie nicht zahlen müssen.

Hat vielleicht noch jemand mit ähnlichen Problemen zu kämpfen?
Ich wäre für jeden Rat dankbar.
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