Junge Betroffene von Leukämie unter
Glivec-Therapie (Wirkstoff
Imatinib) stehen oft vor dem Dilemma der Familienplanung, da die Therapie ein nahezu normales und uneingeschränktes Leben ermöglicht, die langfristigen Auswirkungen der Therapie auf die Zeugungsfähigkeit beim Mann und den Fötus bei der Frau jedoch nicht bekannt sind. In einem kürzlich veröffentlichten Artikel wurden nun die im Rahmen der bisherigen
Glivec-Studien bekannt gewordenen Schwangerschaften ausgewertet und erstmals veröffentlicht. Für Männer unter
Imatinib gibt es dem Bericht zufolge bisher keine objektiven Beweise gestörter Spermareifung. Mit
Imatinib behandelte Frauen sollten wegen der potentiellen Fruchtschädigung jedoch während der gesamten Therapie auf Empfängnisverhütung achten, so der Artikel.
Im Folgenden nun ein Auszug aus dem am Ende des Artikels genannten Bericht (Übersetzung aus dem Englischen):
Männliche Fertilität und Schwangerschaften bei Partnerinnen von Imatinib-PatientenEs gab keine Beweise, dass
Imatinib klastogen (zerstörend) oder
mutagen (erbgutverändernd) ist, und es wird daher erwartet, dass Spermien unter
Imatinib-Therapie qualitativ normal sind.
Jedoch war die
Spermatogenese (die Reifung der Samenzellen) gestört in Ratten, Hunden und Affen. Diese Beobachtung gab Anlass zur Sorge, dass mit
Imatinib behandelte Menschen eine reduzierte Menge an Samen haben können. Klinische Erfahrungen haben dies jedoch bisher nicht bestätigt. Auch wenn die Samenmenge kein in Hinsicht auf
Toxizität (Giftigkeit) zu untersuchendes Kriterium in der
IRIS-Studie (Studie 106) war, wurden inadäquate Samenmengen nicht berichtet.
Bei einem Patienten wurde eine reduzierte Samenmenge bei einer Untersuchung wegen Unfruchtbarkeit festgestellt. Mit fortgesetzter
Imatinib-Behandlung verbesserte sich die Anzahl der Spermien ein wenig und die Empfängnis trat dann ohne weitere medizinische Intervention ein. Ein zweiter Patient hatte normale Samenzahlen während der Einnahme von
Imatinib, bevor er eine
Kryokonservierung von Spermien als Zeugungsreserve durchführte.
Unter den Männern, die in
klinischen Studien mit
Imatinib behandelt wurden, gibt es Berichte über 13 Schwangerschaften bei deren Partnerinnen. Dies unterstützt die Annahme, dass die
Spermatogenese nicht gestört ist. Zusätzlich wurde von fünf Schwangerschaften bei Partnerinnen von Männern unter
Imatinib-Therapie, die ausserhalb von
klinischen Studien behandelt wurden, berichtet.
Ergebnisse von Schwangerschaften bei Partnern von mit
Imatinib behandelten Männern:
Klinische Studien13 Schwangerschaften bei Partnerinnen von männlichen
Imatinib-Patienten
8 CML in
chronischer Phase (400 mg); 4
akzelerierte CML (600 mg); 1 GIST (800 mg)
- 4 normale Kleinkinder
- 2 noch andauernde Schwangerschaften
- 2 indizierter Schwangerschaftsabbruch aus sozialen Gründen (normaler Schwangerschaftsabbruch)
- 1 spontaner Schwangerschaftsabbruch
- 1 Tod in utero in der 13. Woche
- 3 keine Information
Berichte ausserhalb klinischer Studien
- 5 Schwangerschaften mit beschränkter Aufklärung (4 noch andauernd)
Schwangerschaftsausgänge bei mit Imatinib behandelten FrauenPräklinische Untersuchungen zeigten, dass
Imatinib in Ratten, aber nicht Kaninchen teratogenetisch war (
teratogen = die Entstehung von Fehlbildungen bei Embryonen fördernd). Diese Beobachtungen führten zur Empfehlung, dass Frauen während der
Imatinib-Therapie angemessene Methoden für Empfängnisverhütung verwenden sollten.
Trotz der Empfehlung, eine Empfängnis während der
Imatinib-Behandlung zu vermeiden, gibt es Berichte über 26 unter
Imatinib-Therapie ausgetretene Schwangerschaften (15 in klinischen Versuchen, 11 ausserhalb klinischer Versuche). Die Erkenntnisse sind in untenstehender Tabelle zusammengefasst.
Nur eine Patientin nahm die
Imatinib-Therapie während einer laufenden Schwangerschaft wieder auf. Bei dieser Patientin, die gegen CML in der
Blastenkrise behandelt wurde, wurde die
Imatinib-Therapie zum Zeitpunkt der Feststellung der Schwangerschaft uoterbrochen (etwa 22 Schwangerschaftswochen), aber nach einem Rückfall der Krankheit wieder aufgenommen. Die Patientin setzte
Imatinib mit adäquater Kontrolle der
Blastenkrise fort und brachte letztlich ein normales Kleinkind zur Welt.
Die Daten zum Ausgang von Schwangerschaften müssen mit äußerster Vorsicht interpretiert werden, da die Berichte auf anekdotisch berichteten Einzelfällen basieren und die Fakten aufgrund abweichender Berichterstattung nicht vergleichbar sein können. Obwohl zwei gesunde Kinder geboren wurden,
genügt diese Information nicht, existierende Empfehlungen zu ändern, dass mit
Imatinib behandelte Frauen effektive Empfängnisverhütung während der gesamten Therapie betreiben sollten. Im Fall unbeabsichtigter Empfängnis während
Imatinib-Behandlung müssen die Entscheidungen hoch individualisiert gefällt werden. Frauen müssen über präklinische Erfahrungen, die eine
Teratogenität (d.h. mögliche Fruchtschädigung durch die Therapie) gezeigt haben, informiert werden. Ausserdem müssen sie sich über die Gefahr eines Fortschreitens der Krankheit bewusst sein, wenn sich die Patientin dafür entscheidet, die Schwangerschaft fortzusetzen und hierfür die
Imatinib-Therapie zu unterbrechen. Es gibt keine Daten, die zeigen, dass fortgesetzte
Imatinib-Behandlung während einer Schwangerschaft empfohlen werden kann.
Klinische Studien15 Schwangerschaften in weiblichen Patienten unter
Imatinib für 5-65 Wochen, Schwangerschaften festgestellt in der 5.-22. Schwangerschaftswoche: 14 CML-Patientinnen in
chronischer Phase (400 mg); 1 CML-Patientin in
Blastenkrise (600 mg)
- 9 gewählte, therapeutische Schwangerschaftsabbrüche
- 1 spontaner Schwangerschaftsabbruch
- 2 noch andauernde Schwangerschaften
- 3 Geburten:
- 2 normale Kleinkinder (1 in einer Blastenkrise-Patientin unter Imatinib-Therapie für 30 Wochen; Patienten stoppte Imatinib in Woche 22, hatte dann Relapse und setzte Imatinibtherapie fort; Kind kam gesund zur Welt)
- 1 Hypospadie
Berichte ausserhalb klinischer Studien11 Schwangerschaften in weiblichen Patientinnen unter
Imatinib für 5-80 Wochen, Schwangerschaften festgestellt in der 5.-23. Schwangerschaftswoche: 5 CML-Patientinnen in
chronischer Phase (400 mg); 3 CML in
akzelerierter Phase (600 mg); 1 GIST-Patientin (200 mg); 2 nicht genauer bezeichnet
- 2 indizierte Schwangerschaftsabbrüche (eine wegen Hydrocephalus (Wasserkopf), kongenitaler Herzfehler, 2 Gefäßchorda)
- 4 spontane Schwangerschaftsabbrüche
- 2 noch andauernde Schwangerschaften
- 3 keine Information
Quelle: Auszug und Übersetzung von Jan aus dem Englischen: '
Imatinib Treatment: Specific Issues Related to Safety, Fertility, and Pregnancy', Martee L. Hensley and John M. Ford, Seminars in Hematology, Vol 40, No 2, Suppl 2 (April), 2003: pp 21-25. Diese Übersetzung ist ohne Gewähr auf sachliche oder formale Richtigkeit und keinesfalls als medizinischer Ratschlag zu verstehen. Beachtet bitte unser Impressum.
allogene Stammzelltransplantation
Bei der allogenen Transplantation handelt es sich um eine Form der Stammzelltransplantation, die bei malignen hämatologischen Erkrankungen zum Einsatz kommt. Dabei werden Blutstammzellen von einem Spender zu einem Empfänger übertragen (Spender und Empfänger sind hierbei nicht dieselbe Person).
Kryokonservierung
Einfrieren und Lagerung von biologischem Material bei extrem tiefen Temperaturen (z.B. durch Verwendung von flüssigem Stickstoff bei -196 Grad Celsius)
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
hämatologisch
das Blut bzw. die Blutbildung betreffend
Spermatogenese
die Reifung der Samenzellen
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Zytostatikum
Medikamente bzw. Zellgifte, die die Zellvermehrung verhindern oder deutlich verzögern. Sie wirken gegen Tumorzellen bzw. sich schnell teilende Zellen ausgeprägter als gegen gesunde bzw. sich langsam teilende Zellen. Diese Art Zellgifte werden üblicherweise im Rahmen einer Chemotherapie eingesetzt.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Fertilität
Fruchtbarkeit, Fähigkeit zur Zeugung von Kindern
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
IRIS-Studie
Phase-III, in der Imatinib mit Interferon+AraC verglichen wurde, und die zur Marktzulassung von Imatinib führte. Viele der 1106 Patienten werden bis heute weiter in der Studie betreut, wodurch Langzeit-Sicherheitsdaten gesammelt werden. IRIS steht für International Randomized trial of Interferon/Ara-C versus STI571.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Leukopenie
Zustand mit zu wenig Leukozyten im Blut
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
teratogen
Die Entstehung von Fehlbildungen bei Embryonen von Menschen und Tieren fördernd. Die Einwirkung bestimmter chemischer Substanzen vor allem zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft kann Fehlanlagen und Störungen unterschiedlichster Organsysteme verursachen. Viele Zytostatika gelten als teratogen.
klastogen
Zerstörung bewirkend, z.B. klastogene Wirkung eines Tumors.
Dasatinib
Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825, hemmt u.a. die BCR-ABL- und SRC-Tyrosinkinasen. Zugelassen in der EU seit 2006 für die Behandlung von CML und Ph+ALL.
Nilotinib
Nilotinib, Handelsname Tasigna, Laborname AMN107, hemmt u.a. die BCR-ABL-Tyrosinkinase. Zugelassen in der EU seit 2007 für die Behandlung der CML und Ph+ALL.
Neoplasie
Neubildung von Körpergewebe. Damit kann sowohl die physiologische Regeneration eines Gewebes gemeint sein, als auch die autonome, pathologische Gewebevermehrung eines Tumors. Klinisch wird "Neoplasie" am häufigsten als Gattungsbezeichnung für maligne Tumoren verwendet.
Punktion
Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen zur zytologischen oder histologischen Untersuchung durch Einstechen einer Hohlnadel (Kanüle) in (Blut-)Gefäße, Körperhohlräume, Organe oder Tumoren zur Entnahme von Flüssigkeiten bzw. Gewebe (Biopsie, Feinnadelbiopsie) od. zur Einbringung (Injektion bzw. Infusion) von Medikamenten. Bei Leukämie wird eine Punktion meist im Beckenkammknochen zur Entnahme von Knochenmark vorgenommen.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Anämie
Blutarmut, Mangel an roten Blutkörperchen oder Verminderung ihres Gehaltes an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin)
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
mutagen
Stoff oder äußerer Faktor (z.B. Bestrahlung), der erbgutverändernd wirkt, also Mutationen auslöst
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Glivec
Imatinib wird unter dem Handelsnahmen Glivec (Hersteller Novartis) vertrieben.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
DNA
Desoxyribonukleinsäure,bildet bei den meisten Lebewesen das genetische Material (Erbgut), ist im Zellkern, in den Chromosomen lokalisiert, Träger der genetischen Information eines Lebewesens
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
SZT
Stammzelltransplantation
TFR
Treatment-Free Remission, behandlungsfreie Remission, ist ein bei CML in Studien befindliches Therapiekonzept, das nach dauerhaftem Erreichen einer tiefen molekularen Remission die gezielte Therapieunterbrechung unter engmaschiger Verlaufskontrolle vorsieht.
GUS
ß-Glucuronidase ist ein Enzym
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Tyrosinkinase-Domäne
Die Tyrosinkinase-Domäne liegt auf der intrazellulären Seite und wird, im Gegensatz zu anderen Proteinkinasen, in dieser Familie durch eine eingeschobene Sequenz zweigeteilt.
Ausschlusskriterium
Ausschlusskriterien bestimmen, wer an einer klinischen Studie nicht teilnehmen darf (z.B. Raucher, Schwangere, Patienten mit Herzerkrankungen, zu alt, zu jung). Ausschlusskriterien sind dazu da, das Risiko verfälschender Einflüsse auf das Studienergebnis gering zu halten. Auch sollen die Versuchspersonen geschützt werden, zum Beispiel dürfen Patienten mit einer Herzerkrankung nicht Medikamente testen, die den Kreislauf belasten.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
Chronische Phase
Die früheste Phase in der Entwicklung von CML
sequenzieren
Bestimmen der Reihenfolge von Nucleotiden.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Chromosomen
Träger des Erbguts im Zellkern. Sie enthalten die riesigen Kettenmoleküle der DNA kompakt verdrillt und gefaltet als Aggregate mit speziellen Proteinen. Die Chromosomen dienen unter anderem bei der Zellteilung der gleichen Verteilung des Erbguts auf die Tochterzellen. Die normalen menschlichen Körperzellen haben 46 Chromosomen. Bei Krebszellen kann die Zahl und/oder Struktur der Chromosomen verändert sein.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
teratogen
Die Entstehung von Fehlbildungen bei Embryonen von Menschen und Tieren fördernd. Die Einwirkung bestimmter chemischer Substanzen vor allem zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft kann Fehlanlagen und Störungen unterschiedlichster Organsysteme verursachen. Viele Zytostatika gelten als teratogen.
teratogen
Die Entstehung von Fehlbildungen bei Embryonen von Menschen und Tieren fördernd. Die Einwirkung bestimmter chemischer Substanzen vor allem zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft kann Fehlanlagen und Störungen unterschiedlichster Organsysteme verursachen. Viele Zytostatika gelten als teratogen.
teratogen
Die Entstehung von Fehlbildungen bei Embryonen von Menschen und Tieren fördernd. Die Einwirkung bestimmter chemischer Substanzen vor allem zu einem frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft kann Fehlanlagen und Störungen unterschiedlichster Organsysteme verursachen. Viele Zytostatika gelten als teratogen.
Punktion
Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen zur zytologischen oder histologischen Untersuchung durch Einstechen einer Hohlnadel (Kanüle) in (Blut-)Gefäße, Körperhohlräume, Organe oder Tumoren zur Entnahme von Flüssigkeiten bzw. Gewebe (Biopsie, Feinnadelbiopsie) od. zur Einbringung (Injektion bzw. Infusion) von Medikamenten. Bei Leukämie wird eine Punktion meist im Beckenkammknochen zur Entnahme von Knochenmark vorgenommen.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.