Mit indyviduellen Antikörpern lassen sich Immunantworten erzeugen: In einer Studie blieben geimpfte Patienten über ein Jahr länger krankheitsfrei als ungeimpft%. Künftige Tumortherapien waren der Schwerpunkt der jüngsten US-Krebstagung ASCO. Ziel ist, mit einer zunehmenden Zahl von
Tumormarkern möglichst spezifische Diagnosen zu stellen, die Aussagen erlauben zu Stadieneinteilung,
Prognose und Ansprechbarkeit auf Therapien. Die Ärzte erhoffen sich davon eine individuell ausgerichtete Behandlung.
Hämatologische Tumoren wie
Non-Hodgkin-Lymphome (
NHL) vom B-Zell-Typ - sie machen 80 Prozent aller
NHL aus - eignen sich für die Weiterentwicklung dieser personalisierten Medizin in der Onkologie grundsätzlich gut. Denn idiotypische
Antikörper, die aus Lymphomen stammen, sind hoch spezifisch für den Tumor und werden kontinuierlich synthetisiert. Solche
Antikörper sind gegen die
Antigen-erkennenden Regionen der
monoklonalen Antikörper gerichtet und tragen gewissermaßen das innere Abbild des Antigens.
Frühere Studien brachten!enttäuschende Ergebnisse
Seit den 90er Jahren arbeiten Wissenschaftler daran, gegen solche patientenspezifischen, idiotypischen (Id)
Antikörper Immunantworten zu erzeugen. In zwei Phase-III-Studien mit Patienten, die zuvor mit einer
Chemotherapie in eine partielle oder komplette
Remission gekommen waren, ist dieses Ziel nicht erreicht worden. Auf der Tagung sind erstmals Ergebnisse einer Phase-III-Studie vorgestellt worden, die belegen, dass die Forscher sich dem Ziel dennoch nähern.
Professor Stephen Schuster von der University of Pennsylvania Medical School of Medicine in Philadelphia hat die Daten präsentiert. Von 117 Patienten mit folLikulären B-Zell-
NHL sind 76 der
Verumgruppe und 41 der
Kontrollgruppe randomisiert zugeteilt worden.
Voraussetzung für die
Randomisierung: Die Patienten sollten nach einer Therapie mit Prednison, Doxorubicin, Cyclophosphamid und Etoposid (PACE-Regime) für mindestens sechs Monate in komplette
Remission gekommen sein. Das bedeutet die Rückbildung aller Krankheitszeichen für mindestens vier Wochen.
Patienten wurden in einem Jahr zwei Mal immunisiert
In einem Zeitraum von maximal einem Jahr nach
Remission wurden die Patienten zwei Mal immunisiert. Durch die Impfung ließ sich das Wiederauftreten des Tumors deutlich verzögern: Durchschnittlich 14 Monate länger krankheitsfrei blieben Patienten, die den Tumorimpfstoff zur Konsolidierung erhalten hatten, als Patienten der
Kontrollgruppe. Die Vakzine besteht aus Antikörpern, die das B-Zell-Lymphom selbst bildet.
Durchschnittlich wurden die Patienten 56,6 Monate beobachtet. Das remissionsfreie Überleben betrug im Mittel 44,2 Monate in der
Verumgruppe und 30,6 Monate in der
Kontrollgruppe. Das Risiko für ein Wiederauftreten des Tumors wurde statistisch hoch signifikant um 40 Prozent im Beobachtungszeitraum gesenkt. Die
Toxizität sei gering, unerwünschte Wirkungen milde gewesen, berichtete Schuster.
Professor Ronald Levy von der Universität in Stanford in Kalifornien, Pionier auf dem Gebiet von Tumorvakzinen gegen
NHL, bewertete das Ergebnis der Studie als "deutlich positiv", machte aber auch Einschränkungen: Die Patienten hätten mit einer bereits 6 bis 12 Monate anhaltenden kompletten Remissionszeit überdurchschnittlich gute Voraussetzungen gehabt.
Zudem sei in der Zeit der Patientenaufnahmen in die Studie (mehrere Jahre) der
Antikörper Rituximab als Therapiestandard hinzugekommen. Die Frage laute nun, ob die Vakzine auch in Kombination mit einer Chemo- und Rituximab-Therapie wirke.
Inzwischen würden Anträge auf Zulassung des Verfahrens sowohl bei der US-Behörde
FDA als auch bei der EMEA vorbereitet, teilte der Hersteller des Verfahrens, das Biotech-Unternehmen Biovest aus Tampa in Florida mit.
Von der EMEA liege eine Empfehlung für beschleunigte Prüfung unter dem Status eines Orphan Drug vor. Die Herstellung einer solchen individuellen Vakzine dauere etwa drei Monate, so Biovest.
Hilfe bei Lymphomen
Das Kompetenznetz
Maligne Lymphome e.V. stellt Patienten und Ärzten Informationen zu Lymphomen zur Verfügung. Themen sind integrierte Versorgung, Fortbildungen, Studien, Hilfe und Unterstützung, etwa bei der Suche nach einem Zentrum. www.lymphome.de
Quelle: Ärztezeitung, 14.01.2010 Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
hämatologisch
das Blut bzw. die Blutbildung betreffend
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Kontrollgruppe
In einer klinischen Studie erhalten die Teilnehmer in der „Kontrollgruppe" entweder ein Placebo (ein Scheinmedikament ohne Wirkstoff) oder die Standardtherapie, die mit der neuen Therapie verglichen wird.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Tumormarker
Substanzen, die von Tumormarkern in die Blutbahn abgegeben werden und bei edn Blutuntersuchtungen nachweisbar gemessen werden können.
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
Verumgruppe
Gruppe der Teilnehmer an einer klinischen Studie, die das getestete wirkstoffhaltige Präparat erhalten. Dagegen erhält die so genannte Kontrollgruppe die Standardtherapie oder ein Placebo (Scheinmedikament).
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Prognose
Wahrscheinliche zukünftige Entwicklung einer Erkrankung auf Basis der bestehenden Befunde
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Antigen
Molekül, das vom Immunsystem als fremd erkannt wird, Molekül, das von einem Antikörper erkannt wird, z.B. auf der Oberfläche von Zellen
Verum
Wirkstoffhaltiges Präparat, das im Rahmen einer klinischen Studie getestet wird.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
FDA
Amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (Food and Drug Administration)
Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Randomisierung
Patienten mit einem oder mehreren gleichen Charakteristika (z.B. gleiche Erkrankung, Krankheitsstadium, Geschlecht, Alter) werden nach einem Zufallsverfahren in verschiedene Behandlungsgruppen (Arme der Studie) eingeteilt. Jede Gruppe erhält eine unterschiedliche Behandlung. Das Zufallsverfahren ist erforderlich, um die Ergebnisse bzw. Ansprechraten möglichst objektiv zwischen mehreren gleichartigen Gruppen vergleichen zu können.
Tumormarker
Substanzen, die von Tumormarkern in die Blutbahn abgegeben werden und bei edn Blutuntersuchtungen nachweisbar gemessen werden können.
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
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