Eine unter Krebspatienten verbreitete Ansicht, ihre Krankheit sei Folge einer Lebenskrise, die zu einer vitalen Erschöpfung geführt hat, ist vermutlich falsch. Die erste
prospektive Studie zu dieser Frage, die kürzlich im Fachmagazin Cancer veröffentlicht wurde, findet keinen Hinweis dafür, dass allgemeiner Lebensverdruss, Übermüdung, Energieverlust, Reizbarkeit und allgemeine Demoralisierung zu einer Krebserkrankung führen kann, so das Deutsche Ärzteblatt.
Dauerhafte Übermüdung, Energieverlust, Reizbarkeit und allgemeine Demoralisierung umschreiben das Phänomen der "vitalen Erschöpfung", das in der Vergangenheit auch mit Herzerkrankungen in Verbindung gebracht wurden. Deshalb beschäftigte sich die "Copenhagen City Heart Study" mit dieser Frage, in dere Rahmen 8527 Teilnehmer im Alter zwischen 27 und 94 Jahren in den Jahren 1991 bis 1994 behandelt wurden.
In den Jahren danach wurden die Teilnehmer der Studie nach
Symptomen der "vitalen Erschöpfung" befragt. Die Ergebnisse konnte Christoffer Johansen von der Dänischen Krebsgesellschaft in Kopenhagen jetzt mit den Eintragungen des Dänischen Krebsregisters abgleichen.
In den ersten 8,6 Jahren nach der Befragung wurde bei 976 Teilnehmern eine Krebserkrankung diagnostiziert. Doch die "vital erschöpften" Menschen waren in dieser Gruppe keineswegs überrepräsentiert. Im Gegenteil: Mit einer
Hazard Ratio von 0,80 schienen Personen mit hohen Lebensverdruss sogar vor einer späteren Krebserkrankung geschützt. Auch die Rate der Tabak-assoziierten Krebserkrankungen war in dieser Gruppe niedriger (
Hazard Ratio 0,64).
An der Studie wirkte auch die Universitätsklinik Hamburg mit.
Quellen:
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
Fatigue
Besonders quälende Form von Müdigkeit, oft bis zur völligen Erschöpfung, nach dem Schmerz belastendstes Symptom bei Tumorerkrankung. An der Erschöpfungssymptomatik können bei Krebskranken psychologische Faktoren, Blutbildveränderungen und Ernährungseinflüsse beteiligt sein. Sie kann durch durch die Erkrankung selbst oder im Zusammenhang mit einer Therapie ausgelöst werden. Typische Merkmale sind eine anhaltende Schwäche und Abgeschlagenheit trotz ausreichender Schlafphasen, eine Überforderung bereits bei geringen Belastungen und eine deutliche Aktivitätsabnahme im privaten und beruflichen Umfeld.
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Hazard
Hazard bezeichnet die Wahrscheinlichkeit, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt. Wie bei einer Überlebenszeitanalyse wird dabei der Zeitpunkt berücksichtigt, wann das Ereignis eintritt. Im Gegensatz zum relativen Risiko wird also mit einer Hazard ratio nicht nur ein Ausbleiben sondern auch ein späteres Eintreffen eines Ereignisses als Effekt erfasst. Der Effekt sieht deshalb meistens grösser aus, wenn er als Hazard Ratio dargestellt wird.
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
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