Für die Therapie von Patienten mit CLL oder mit indolentem
Non-Hodgkin-Lymphom (
NHL) zeichnet sich nach Ansicht von Prof. Ulrich Jäger aus Wien ein Paradigmenwechsel ab, der erstmals "wirklich Anlaß für Hoffnungen gibt". Während die
Remissionsrate bei CLL-
Monotherapie mit Antikörpern bisher bei 20 Prozent lag, könnte mit Kombinationstherapie bei der Hälfte der Patienten eine komplette
Remission erreicht werden, so ein Bericht der Ärzte Zeitung von der Jahrestagung der DGHO.
Auszug aus dem Artikel: Mit der Einführung von Antikörpertherapien seien erstmals höhere
Remissionsraten und ein längeres therapiefreies Intervall möglich. Auch gebe es eindeutige Hinweise für eine Lebensverlängerung, sagte Jäger bei der Gemeinsamen Jahrestagung der Deutschen, Österreichischen und Schweizerischen Gesellschaften für Hämatologie und Onkologie (DGHO) in Innsbruck.
Durch eine Behandlung mit Antikörpern in der
Monotherapie habe sich die Rate der kompletten Remissionen bei
NHL auf 15 bis 30 Prozent und bei CLL auf etwa 20 Prozent verbessert. "Mehr ist aber nicht drin", sagte Jäger.
Deutlich besser seien die
Remissionsraten bei einer Kombinationstherapie. Bei Patienten mit CLL, die bereits zweimal zuvor therapiert worden seien, liege die Rate der kompletten Remissionen unter Fludarabin und Alemtuzumab (MabCampath) bei 50 Prozent. Bei Patienten mit einer p53-
Mutation oder -
Deletion seien sogar
Remissionsraten von bis zu 60 Prozent möglich, so Jäger bei einer Veranstaltung des Unternehmens MedacSchering.
Bei Patienten, die auf eine fludarabinhaltige Therapie nicht ansprechen, liege die
Remissionsrate dagegen nur bei 15 bis 25 Prozent, berichtete Privatdozent Dr. Stephan Stilgenbauer von der Universität Ulm. In einer Studie werde deshalb jetzt geprüft, ob sich die Behandlung von Patienten mit fludarabinresistenter CLL mit Alemtuzumab verbessern läßt. Untersucht wird dabei die
subkutane Applikation von Alemtuzumab in der ambulanten Versorgung.
Einige Patienten konnten sich die
Antikörper auch selbst zu Hause injizieren, sagte Stilgenbauer auf der Veranstaltung. Eine Interimsanalyse mit 50 Patienten, von denen 44 Patienten Alemtuzumab erhielten, ergab eine
Ansprechrate von 36 Prozent, berichtete der
Hämatologe.
Die mediane progressionsfreie Zeit liege bei fast zehn Monaten, das mediane Gesamtüberleben bei etwa 13 Monaten. Die unerwünschten Wirkungen der Behandlung seien überwiegend gering. Unter den höhergradigen unerwünschten Wirkungen hatten Infektionen einem Anteil von 24 Prozent.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 08.11.2004 Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Remissionsrate
Prozentualer Anteil von behandelten Patienten, bei denen durch eine spezifische Tumortherapie ein partielles oder komplettes Ansprechen (Remission) erreicht wird
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Monotherapie
Behandlung mit nur einem Medikament
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Deletion
Chromosomenmutation, bei der ein Teil eines Chromosoms fehlt, d.h.
Verlust von genetischem Material. Nomenklatur: beispielsweise bedeutet del(22)(q11) einen Verlust des Bandes q11 auf dem Chromosom 22.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
indolent
nicht schmerzhaft
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
CAM
Komplementär- und Alternativmedizin (englisch abgekürzt: CAM, Complementary and Alternative Medicine)
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Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Remissionsrate
Prozentualer Anteil von behandelten Patienten, bei denen durch eine spezifische Tumortherapie ein partielles oder komplettes Ansprechen (Remission) erreicht wird
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
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