Besonders in der Krebsforschung werden neue Wege für die Vorsorge, Diagnose und die Entwicklung neuer Behandlungsformen und Medikamenten zur Behandlung der verschiedenen Krebsarten gesucht. Sogenannte "Klinische Studien" oder "Klinische Prüfungen" dienen den Wissenschaftlern dazu, die medizinische Behandlung heutiger und zukünftiger Patienten zu verbessern. Dabei wird z.B. das Verständnis der biologischen Mechanismen der Krankheit untersucht, die Anwendung einer existierenden Therapie optimiert oder neue Therapieformen oder Arzneimittel erprobt, die in Wirksamkeit oder Verträglichkeit besser sein könnten. Siehe auch unser Artikel "Was sind klinische Studien".
Leider gibt es im deutschsprachigen Raum keine zentrale Datenbank, die sowohl von Universitäten als auch Unternehmen initiierte CML-Studien für Patienten in einigermaßen verständlicher Form aufführt. Daher betreibt Leukämie-Online hier ein inoffizielles, patientenbetriebenes Register von CML-Studien in Deutschland. Dieses Register ist eine Dauerbaustelle. Es kann keine Gewähr für Richtigkeit oder Vollständigkeit übernommen werden. Aktuellste Informationen und Beratung im Einzelfall ist über die jeweiligen Studienleiter und Studienzentren verfügbar. Gibt es eine Studie, die hier nicht aufgeführt ist? Dann bitte hier eintragen. Oder ist eine Angabe nicht korrekt? Wir bitten dann um eine EMail. Für Fragen und Erfahrungsaustausch zu den Studien gibt es unser Forum.
ASCANY Register
Deutsches prospektives Register für Patienten mit chronischer myeloischer Leukämie (CML), die zuvor mit ≥ 2 TKIs behandelt wurden und auf einen anderen TKI umgestellt werden
Patientinnen und Patienten, die alle der folgenden Kriterien erfüllen, können eingeschlossen werden
1. Erwachsene (männlich oder weiblich) mit Philadelphia-Chromosom-positiver oder BCR::ABL1 -Fusionsgen-positiver chronischer myeloischer Leukämie (CML) in der chronischen Phase, ohne vorhandene T315I-Mutation
2. vorbehandelt mit ≥ 2 TKIs
3. Entscheidung des behandelnden Arztes auf einen für die Drittlinie zugelassenen TKI zu wechseln; der TKI wurde bereits ausgewählt (die ersten Daten werden beim letzten Besuch vor der Therapieumstellung erhoben)
4. Wechsel aufgrund von "Warnung" oder "Versagen" (analog zu den ELN-Empfehlungen 2020) oder aufgrund der Unverträglichkeit gegenüber der letzten TKI-Therapie
5. Alter von ≥ 18 Jahren zum Zeitpunkt des Wechsels auf Dritt- oder Mehrlinie
6. Schriftliche, informierte Einwilligung zur Teilnahme an diesem Register (obwohl die Daten in der Regel prospektiv erhoben werden, ist ein Einschluss zulässig, wenn der Wechsel auf Dritt- oder Mehrlinie bis zu 9 Monate vor dem Datum der Einwilligung vollzogen wurde)
Standard für die Behandlung der CML ist ein Medikament aus der Gruppe der sogenannten Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI). Für die Behandlung der CML wurde im Herbst 2022 der sechste TKI, Asciminib, zugelassen. Die TKIs unterscheiden sich vor allem hinsichtlich der häufigsten Nebenwirkungen, vereinzelt auch in der Wirksamkeit und Einsatzmöglichkeit.
In diesem Register soll erfasst werden, welcher TKI bei Patientinnen und Patienten (Alter, Geschlecht, Begleiterkrankungen etc.) für die Weiterbehandlung eingesetzt wird. Zudem soll dokumentiert werden, wie wirksam und verträglich der dann angewandte TKI ist. Dies soll Erkenntnisse dazu liefern, wie sich nach Einschätzung der an CML Erkrankten die jeweils eingesetzte Therapie auf ihren Alltag auswirkt (Beeinträchtigungen durch Nebenwirkungen usw.).
Eine Teilnahme an dem Register hat keinen Einfluss auf die medizinische Behandlung. Zusätzliche Besuche in der Klinik/Praxis sind nicht erforderlich. Es sollen für die Dauer von drei Jahren die bei der Behandlung der CML anfallenden Daten erfasst werden.
Studie nach Therapieversagen oder Unverträglichkeit / andere Studie / Register, nur in Deutschland
nimmt Patienten auf
Universität Heidelberg in Kooperation mit Novartis Pharma GmbH
Prof. Dr. Susanne Saußele
Universität Heidelberg, Med. Fakultät Mannheim (Universitätsmedizin Mannheim)
E-mail:ascanymedma.uni.heidelberg.de
Dr. Katharina Kohlbrenner
Universität Heidelberg, Med. Fakultät Mannheim (Universitätsmedizin Mannheim)
E-mail:ascanymedma.uni.heidelberg.de
Tel: 0621 383-6961/ -6967
Aachen
Uniklinikum RWTH Aachen
Aschaffenburg
MVZ am Klinikum Aschaffenburg (Dr. Welslau)
Augsburg
Universitätsklinikum Augsburg
Berlin
Charité Berlin
Berlin
MVZ Berlin Mitte (Dr. Fuhrmann, Dr. Schabath)
Berlin
OnkoBerlin (Prof. Dr. Josting)
Bonn
Johanniter-Krankenhaus und Waldkrankenhaus Bonn
Dachau /Donauwörth
ONKOMEDEOR Onkologische Zentren (Prof. Dr. Hempel)
Dresden
Onkozentrum Dresden/Freiberg/Meißen (Dr. Göhler, Dörfel, Boldt, Hering)
Dresden
Fachärztliche Gemeinschaftspraxis (Dres. Freiberg-Richter, Jacobasch, Illmer, Wolf)
Düsseldorf
Marienhospital Düsseldorf
Gießen
UKGM - Universitätsklinikum Gießen und Marburg
Goslar
MVZ Onkologische Kooperation Harz
Gütersloh
Onkodok Gütersloh (Dres. Depenbusch, Schütt und Sonnenberg)
Hannover
Onkologisches Studienzentrum am Raschplatz (Dr. Zander /Dr von der Heyde)
Hannover
Onkologisches Ambulanzzentrum (OAZ) (Dres. Ehlers, Rodewig, Gärtner, Hauser)
Heidelberg
Onkologische Schwerpunktpraxis Heidelberg (Dres. Fuxius und Debatin)
Hildesheim
St. Bernward Krankenhaus Hildesheim
Jena
Universitätsklinikum Jena
Kempten
Klinikum Kempten
Köln
Onko Köln (Dr. Weber)
Mannheim
Universitätsmedizin Mannheim
München
MVZ Hämatologie und Onkologie München Pasing (Dres. Schmidt, Zingerle und Harwix)
Passau
MVZ Passau (Dr. Sandner)
Potsdam
Schwerpunktpraxis für Hämatologie und Onkologie (Dres. Gerhardt und Linde)
Rostock
Universitätsmedizin Rostock
Schwetzingen, Weinheim, Wiesloch
ze:ro-Praxen mit dem Fachgebiet Onkologie
Sindelfingen
Kliniken Sindelfingen und MVZ
Trier
Klinikum Mutterhaus Trier
Ulm
Universitätsklinikum Ulm
Winnenden
Rems-Murr-Kliniken
Die Öffnung weiterer Studienzentren in Deutschland ist in Planung.
Die Teilnehmenden werden gebeten, 2 – 3 Mal im Jahr einen 4-seitigen Patientenfragebogen zu Ihrer gesundheitsbezogenen Lebensqualität auszufüllen. Das dauert in der Regel ca. 15 Minuten.