Die Universität Heidelberg und die Firma Novartis haben heute, am 3. Mai 2013, einen Vertrag zur Fortsetzung einer seit 2007 bestehenden "private-public partnership" unterzeichnet. Die unter dem Namen European Treatment and Outcome Study (EUTOS) vereinbarte Kooperation hat zum Ziel, Ursachen und Verlauf der chronischen myeloischen Leukämie (CML), einer bösartigen Erkrankung des Blutbildenden Systems, besser zu verstehen und die Therapiebedingungen der Patienten in Europa und weltweit zu verbessern. Novartis wird dafür weitere 6 Millionen Euro zur Verfügung stellen, über 18 Millionen Euro sind bereits in das Projekt geflossen.
Gemäss einer vor kurzem erschienenem systematischen Analyse nutzen ungefähr 40% der Krebspatienten komplementär- oder alternativmedizinische Methoden. In der Fachzeitschrift "Journal of Cancer Research and Clinical Oncology" wurden die Ergebnisse der federführend von Frau Prof. Hübner und T. Elsner (Universität Frankfurt / Deutsche Krebsgesellschaft) und Jan Geissler (Leukämie-Online) durchgeführten weltweiten Umfrage zur Nutzung von Komplementär- und Alternativmedizin bei CML veröffentlicht. Insgesamt antworteten 53 Leiter von CML-Patientengruppen aus 35 Ländern auf die Umfrage, darunter auch Leukämie-Online.
Die Ergebnisse unterstreichen Häufigkeit der Verwendung bestimmter, in anderen Umfragen bereits beobachteter Komplementärmethoden: Vitamine, Spurenelemente, Kräuter und Tees sowie traditionelle Medizin werden oft verwendet. Fragen nach der Sicherheit wie Neben- und Wechselwirkungen mit anderen Behandlungen sind wesentliche Risikofaktoren der Komplementär- und Alternativmedizin. Der Onkologe wird oft nicht als relevante Quelle für Informationen über diese Methoden angesehen. Patienten sprechen trotz möglicher Risiken von Wechselwirkungen bevorzugt mit Allgemeinmedizinern, Naturheilern und Pflanzenheilern, die komplementäre und gar alternative Medizin anbieten. Die Autoren schlagen vor, Onkologen und andere Fachkräfte zu Komplementär- und Alternativmedizin zu schulen und dieses im Patientengespräch zu besprechen. Zusätzlich sollten evidenzbasierte, qualitätskontrollierte Informationen über CAM im Internet verfügbar gemacht werden.
2 KommentareAuf Spiegel Online ist ein Gespräch mit Jutta Hübner, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Prävention und Integrative Onkologie der Deutschen Krebsgesellschaft. 2009 bis 2012 leitete sie den Bereich Palliativmedizin, supportive und komplementäre Onkologie am Universitätsklinikum Frankfurt.
Seit 1992 werden in Masserberg Rehabilitationsmaßnahmen für bösartige Erkrankungen einschließlich bösartiger Bluterkrankungen wie CML durchgeführt. Die Masserberger Klinik bietet neben dem Höhenreizklima eine moderne und spezialisierte Rehabilitation bei CML.
Ab 04.11.2013 bietet die Masserberger Klinik Rehabilitationswochen an, die speziell den Bedürfnissen und Interessen von Patientinnen/Patienten mit/nach CML angepasst sind. Insbesondere wird z.B. auf die Wirkungen moderner Therapieverfahren eingegangen, aber auch die Behandlung bzw. den Umgang mit Nebenwirkungen. Insgesamt ist das Angebot darauf ausgerichtet, eine eingetretene oder drohende Einschränkung der Teilhabe am Arbeitsleben oder sozialen Leben abzumildern bzw. abzuwenden und wichtige Informationen zum Umgang mit dieser chronischen Erkrankung zu vermitteln.
Leukämie-Patienten erhalten oft eine Stammzelltransplantation (SZT), quasi ein »neues« Immunsystem. Dieses greift jedoch nicht nur die Krebszellen an, sondern auch gesundes Gewebe. Spezielle Antikörper sollen künftig das gesunde Gewebe schützen.Früher hatte man gegen Leukämie keine Chance. Heute können Ärzte betroffenen Patienten Hoffnung geben: Sie transplantieren Knochenmark – quasi ein »neues« Immunsystem. Die transplantierten Zellen ersetzen die erkrankten, blutbildenden Stammzellen im Knochenmark, bilden gesunde Blutzellen und zerstören zudem die Leukämiezellen.