Am 22. September, dem Welt-CML-Tag, kommen jedes Jahr Patienten, Angehörige und Ärzte zusammen, um auf die Chronische Myeloische Leukämie (CML) aufmerksam zu machen. Der Welt-CML-Tag wurde 2011 von nationalen Patientenorganisationen ins Leben gerufen und wird auf internationaler Ebene vom CML Advocates Network koordiniert - einem weltweiten gemeinnützigen Netzwerk von Patientenorganisationen in 63 Ländern, das u.a. von Leukämie-Online gegründet wurde. Das Datum des Aktionstages, der 22.9., ist eng verknüpft mit der Erkrankung, da die CML durch eine genetische Veränderung der Chromosomen 9 und 22 gekennzeichnet ist. Sowohl in Deutschland als auch weltweit werden am kommenden Wochen Aktivitäten stattfinden.
Die meisten Patienten mit akuter Promyelozytenleukämie (APL) und Standardrisiko (circa drei Viertel) können mit all-trans-Retinsäure (ATRA) in Kombination mit Anthrazyklinen oder hochdosiertem Cytarabin geheilt werden. Diese Therapien erzielen 90–95 %Komplettremissionen bei weniger als 10 % Rezidiven, aber häufiger Myelosuppression und 5–10 % Todesfällen in kompletter Remission. Arsentrioxid (ATO) ist bisher nur zur Rezidivtherapie zugelassen, hat sich aber auch zur Konsolidierung nach Erstlinientherapie mit ATRA bewährt. Die APL mit Standardrisiko bereits initial nur mit ATRA und ATO, also ohne Chemotherapie zu behandeln, war nach einer Phase-I-Studie mit einer 5-Jahres-Überlebensrate von 86 % erfolgversprechend.
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Die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. forderte auf ihrer Pressekonferenz am 21.08.2013 in Berlin eine weitreichende und frühzeitige Einbindung der medizinischen Fachgesellschaften und Patienten in den Prozess der Nutzenbewertung von Arzneimitteln (AMNOG-Verfahren). In ihrem aktuellen Positionspapier macht die DGHO jetzt vier konkrete Verbesserungsvorschläge. Sie legte außerdem ein Manual vor, das Fachgesellschaften und andere Akteure bei der Bewertung der von den Herstellern zu erstellenden Nutzendossiers unterstützt. Neben Vertretern der DGHO nahmen auch als Vertreter der Patienten Ralf Rambach von der DLH und Jan Geissler von Leukämie-Online teil.
Die Gensequenzierung im Hochdurchsatz (Next-Generation Sequencing, kurz NGS) öffnet der Bekämpfung von Leukämie neue Türen. Die zweite Phase der internationalen Studie "Interlaboratory Robustness of Next-Generation Sequencing" (IRON-II), an der über 25 Labore aus 14 Ländern teilnehmen, bereitet der Technologie den Weg für die künftige klinische Diagnostik. Beim IRON-II Investigator Meeting im Juli im Münchner Leukämie Labor GmbH (MLL) demonstrierten die Teilnehmer das Potenzial der GS Junior, GS FLX und GS FLX+ Systeme für die molekulare Charakterisierung unterschiedlicher Leukämiearten. Das könnte zukünftig die Diagnostik, die Therapiewahl und -kontrolle optimieren. Die herkömmliche Sanger-Sequenzierung ist gerade für Verlaufskontrollen nicht empfindlich genug.
Auf dem Europäischen Hämatologenkongress EHA hat PatientPower ein Interview mit Prof Michael Hallek, Universitätsklinik Köln, zu Neuigkeiten in der CLL-Therapie, insbesondere für ältere Patienten, geführt. Das Video des Interviews ist nun verfügbar. (Bitte rechts auf das "Play-Dreieck" klicken, um das Video abzuspielen)