Auf dem EHA-Kongress 2014 wurden am 14.6.2014 erstmals erste Erkenntnisse der CML-Stopp-Studie EUROSKI (EUROpe Stop tKI) vorgestellt. Diese ermöglicht CML-Patienten, die sich seit mindestens einem Jahr in einer vollständigen molekularen Remission (MR4, weniger als 0,01% BCR-ABL nach Internationaler Skala) befinden und Imatinib, Dasatinib oder Nilotinib seit mindestens 3 Jahren einnehmen, einen kontrollierten Abbruch der Therapie unter engmaschiger Beobachtung vorzunehmen. Die Studie läuft in Deutschland in Studienzentren in Aachen, Bayreuth, Bonn, Chemnitz, Heilbronn, Jena, Kempten, Leer, Mannheim, Marburg und Straubing.
Die EUROSKI-Registerstudie hat das Ziel, zu prüfen, welcher Anteil dieser Patienten ohne Therapie in dauerhafter Remission bleiben, welche Tiefe der molekularen Remission und welche Therapiedauer vor einem Stopp vorteilhaft sein könnte, oder ob es weitere Prognosefaktoren gibt, die eine Erfolgswahrscheinlichkeit der Therapiefreiheit vorhersagen könnte. Ein Neustart der Therapie ist bei EUROSKI bei Anstieg der PCR über 0.1% BCR-ABL (MMR, Messung nach Internationaler Skala) vorgesehen.
Die von Dr. Susanne Saußele von der Uniklinik Mannheim ist vorgetragene Analyse ist die erste öffentliche Präsentation der EUROSKI-Studie, die nach Studienprotokoll vorgesehen ist, sobald 200 Patienten in die Studie eingeschlossen wurden.
Am 12. April 2014 wurde im Europäischen Parlament eine novellierte Verordnung zu klinischen Studien verabschiedet. Auf einer Pressekonferenz machten die DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V. und die Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie e.V. (GPOH) jetzt deutlich, dass die Durchführung von klinischen Studien für die Weiterentwicklung von Therapiemöglichkeiten bei Blut- und Krebserkrankungen und für den Forschungsstandort Deutschland von immenser Bedeutung ist. Die Verfahren für die Bewertung und die Genehmigung von klinischen Studien müssen in Deutschland an die EU-Verordnung angepasst werden. Hierzu und zu weiteren unmittelbar damit zusammenhängenden Fragen stellten die DGHO und die GPOH ihre Forderungen vor.
Die Planungen für den kommenden Welt-CML-Tag am 22.09.2014 laufen bereits. In den vergangenen zwei Jahren hatten wir es geschafft, unser Leukämie-Online Treffen mit diesem Tag zu verbinden und unter dem Motto "CML – Manchmal ein Kunststück" zwei gemeinsame Tage zum gegenseitigen Austausch, zur Vermittlung aktueller Informationen und für ein Wiedersehen oder auch "neues" Kennenlernen zu realisieren.
2014 wollen wir an dieses für uns sehr wichtige Treffen anknüpfen und Euch hiermit schon einmal vorab informieren, dass das diesjährige Leukämie-Online Treffen 2014 am 20.09. und 21.09.2014 in Berlin stattfinden wird. Die Veranstaltung findet heuer am Wochenende direkt vor dem offiziellen Welt-CML-Tag statt und es erwarten euch zwei spannende Tage in Berlin! Eine Anmeldung für das Treffen wir ab ca. Mitte Juli über die Leukämie-Online Webseite möglich sein. Wir werden per email vorab informieren, sobald das Anmeldeformular verfügbar ist.
„Soll ich an einer klinischen Studie teilnehmen?“ – Diese Frage stellt sich in Deutschland vielen Patienten mit Leukämien oder Lymphomen, denn ein Großteil der Erkrankten wird hierzulande im Rahmen hämato-onkologischer Therapiestudien behandelt. Mit dem jetzt erschienenen Ratgeber „Therapiestudien in der Hämato-Onkologie" wollen das Kompetenznetz Akute und chronische Leukämien, das Kompetenznetz Maligne Lymphome e.V. und die Stiftung Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe Patienten über die Rahmenbedingungen und Abläufe klinischer Studien informieren und darin unterstützen, eine informierte und für sie gute Entscheidung bezüglich einer etwaigen Studienteilnahme zu treffen.
Der Typ-II-Anti-CD20-Antikörper GA101 (Gazyvaro®, Obinutuzumab) hat am 22. Mai 2014 vom Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) der europäischen Arzneimittelagentur EMA die Empfehlung zur EU-weiten Zulassung erhalten. Die Zulassung gelte für die Erstlinientherapie in Kombination mit Chlorambucil bei erwachsenen CLL-Patienten mit Begleiterkrankungen, für die deswegen keine Fludarabin-Therapie unter üblicher Dosis in Frage kommt.