- Published on 24.09.2018, 05:54
- Von Jan Geissler

Am 22.-23. September 2018 fand in Düsseldorf das jährliche Treffen von Leukämie-Online anlässlich des Welt-CML-Tags (22.9.) statt. Rund um den Welt-CML-Tag führen CML-Patientenorganisationen in allen Teilen der Welt Veranstaltungen und Initiativen durch, um Patienten und Angehörige, die von Chronischer Myeloischer Leukämie betroffen sind, zu unterstützen. Die rund 130 Patienten und Angehörige aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erwartete in Düsseldorf nicht nur ein informatives Programm mit Vorträgen von den CML-Experten Prof. Andreas Burchert (Marburg), Prof Martin Müller (Mannheim) und dem onkologischen Apotheker Dr. Michael Scheller (Krefeld), sondern auch viel Zeit für den persönlichen Erfahrungsaustausch. Jan Geißler, Vorsitzender von LeukaNET, berichtete zusätzlich über die Aktivitäten von Leukaemie-Online.de und von dem internationalen Netzwerk von CML-Patientenorganisationen CMLadvocates.net.
Therapieziele, Diagnostik und CML-Verlaufskontrolle
Prof Martin Müller vom Institut für Hämatologie und Onkologie, Mannheim, berichtete über die Grundlagen der CML-Diagnostik, Therapieziele und Leitlinien. Neben der Erklärung der PCR-Diagnostik für die Verlaufskontrolle sowie der Bedeutung von IS-Standardisierung zur besseren Vergleichbarkeit von Laborergebnissen erläuterte er die Therapieziele der CML, z.B. der prognostischen Relevanz einer Erreichung des 10% BCR-ABL-Schwellwerts nach 3 Monaten sowie der Geschwindigkeit der Reduktion der Tumorlast zu Beginn der Therapie. Er hob das in den CML-Therapieleitlinien definierte Erreichen der Therapiemeilensteine nach 3, 6 und 12 Monaten hervor. Auch die erforderliche Häufigkeit von PCR-Untersuchungen im Verlauf sowie bei einem Therapiestopp, wann eine zusätzliche Mutationsanalyse Sinn machen kann, und die Bedeutung der Therapietreue wurden angesprochen.
Die Teilnehmer des Treffens beteiligten sich sehr rege mit Fragen z.B. einer angemessenen Zeit bis zum Erhalt von PCR-Testergebnissen, welche Informationen auf einem „guten“ Laborbericht enthalten sein sollten, z.B. die Ergebnisse nach IS-Standardisierung, die Empfindlichkeit des Tests, Anzahl der Kontrollgen-Kopien, eine Interpretation der Ergebnisse zur Feststellung der Remissionstiefe, und das im Test verwendete Kontrollgen. Auch die Anforderungen an die PCR-Diagnostik im Falle eines Absetzens der Therapie in tiefer molekularer Remission wurde intensiv diskutiert.
Aktueller Stand der CML-Therapie und Ausblick auf die Forschung
Prof. Andreas Burchert von der Universitätsklinik Marburg ging sehr intensiv auf den heutigen Stand der CML-Therapie, die aktuellen Anstrengungen zur Erforschung einer möglichen Heilung von CML durch Auslöschung der verbleibenden CML-Stammzellen, den Umgang mit Nebenwirkungen der fünf CML-Medikamente und aktuelle Studien mit Interferon, Asciminib (ABL001) und Therapiestopp ein. Ein intensiver Diskussionspunkt war die Wahl der Erstlinienmedikamente und die Therapiewahl im Falle von Resistenz und Unverträglichkeit, basierend auf den Charakteristika der CML und der Existenz von Begleiterkrankungen.
Die Haupt-Therapieziele im Jahr 2018 sind weiterhin das Sichern des Überlebens und die Vermeidung des Risikos einer Progression der Erkrankung, aber auch die Sicherung der Lebensqualität, geringe Akutnebenwirkungen, geringe Langzeittoxizität sowie eine Chance des Erreichens einer therapiefreien Remission.
All dies zu erreichen erfordert aber viel Kenntnis über die individuellen Prioritäten des Patienten, dessen Begleiterkrankungen, dem Risikoscore zum Zeitpunkt der Diagnose, und auch der Risiken einer mangelhaften Einnahme der Medikamente (Therapietreue). Die Verhinderung einer Progression in fortgeschrittene Phasen der Erkrankung ist dabei weiterhin das wichtigste Ziel für neu diagnostizierte CML-Patienten. Es wurde viel über die Voraussetzungen für das Erreichen einer therapiefreien Remisson nach Therapiestopp diskutiert, und anhand welcher Kriterien eine Therapiewahl im Falle eines fehlgeschlagenen Stoppversuchs erfolgen könne. Auf viel Interesse der Teilnehmer stießen die Erfahrungen mit Interferon in der TIGER-Studie sowie in aktuellen ENDURE-Stoppstudie, in der Peg-Interferon als zeitweilige Erhaltungstherapie zur Erhöhung eines Therapiestopp-Erfolgs untersucht wird - und die eine Möglichkeit für CML-Patienten in Deutschland darstellt, Zugang zu einer nur in Studien verfügbaren, gut verträglichen Variante des Peg-Interferons zu erhalten. Die Präsentation wurde durch einen Bericht von Prof. Burchert über die aktuellen Studien abgerundet, in denen mit BCL2-Hemmern wie Venetoclax oder Immuntherapien wie Ipilimumab, Nivolumab, Pembrolizumab und Atezolizumab versucht wird, die Restleukämie bzw. die durch die verfügbaren TKI-Hemmer nicht erreichbaren Rest-Stammzellen auszulöschen.
Wechselwirkungen mit CML-Medikamenten: Sicht des Apothekers
Dr. Michael Scheller, Apotheker im Helios Klinikum Krefeld, berichtete über die Mechanismen von Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arzneimitteln. Bei einer gleichzeitigen Einnahme von CML-Medikamenten können sich diese gegenseitig in ihren Wirkungen beeinflussen können. Dabei kann es sein, dass ein anderes Medikament die Bioverfügbarkeit eines CML-Tyrosinkinasehemmer erhöht, wodurch gleichzeitig auch das Risiko für unerwünschte Nebenwirkungen ansteigen kann. Senkt ein anderes Arzneimittel die Bioverfügbarkeit des CML-Medikaments, dann können möglicherweise keine wirksamen Blutspiegel erreicht werden und die Krebstherapie in Gefahr geraten. Dies kann bei häufig eingenommenen Medikamenten wie Antibiotika, Pilzmitteln, Blutdruckmitteln, Magensäurehemmern, aber auch pflanzliche Arzneimittel wie wie Johanneskraut, Gingko, Ginseng oder Echinacea der Fall sein. Wechselwirkungen können aber auch durch Nahrungsmittel ausgelöst werden. Typische Beispiele hierfür sind Grapefruit, Sternfrucht, Pomelo, Klementinen oder Bitterorangen.
Wechselwirkungen können gegebenfalls auch nach einmaliger Einnahme tagelang fortbestehen (z.B. bei Magensäurehemmern oder bei Grapefruit, weil die am Medikamentenabbau beteiligten Enzyme erst langsam nachgebildet werden), wodurch auch die verteilte Einnahme über den Tag nicht bei der Vermeidung von Wechselwirkungen hilft. Es ist daher unbedingt erforderlich, dass alle Medikationen mit dem behandelnden Arzt und dem Apotheker besprochen werden, um mögliche Risiken für die Krebstherapie oder bzgl. überhöhter Nebenwirkungen zu vermeiden. Interessant waren auch Prof. Schellers Tipps bzgl der vereinfachten Einnahme oraler Arzneimittel – Tabletten mit der „Pop-Bottle-Technik“ (Tablette auf die Zunge, dann schwungvollen Schluck aus einer Wasserflasche und in einem Zug schlucken, ohne dass Luft in die Flasche gelangt), und Kapseln mit der „Vorwärts-Neige-Technik“ (Kapsel auf die Zunge legen, dann einen mittleren Schluck nehmen, nicht gleich runterschlucken und dann Wasser und Arznei schlucken, während der Kopf Richtung Brust bewegt wird). Mindestens 100ml Wasser und ausreichend große Schlucke (mind. 10ml) verringert die Gefahr von hängenbleibenden Tabletten bzw. Kapseln, die beim Auflösen im Mund- und Rachenraum unangenehm werden können.
Bericht von Leukaemie-Online.de / LeukaNET
Jan Geißler berichtete über die Aktivitäten von Leukämie-Online. Er verwies auf das reichhaltige Informationsangebot für CML-Patienten, z.B. den CML-Infobereich, die CML-Studiendatenbank samt Infotext „Was sind klinische Studien?“, das CML-Generika-Webinar, die CML-Leitlinien, die Berichte von der amerikanischen Hämatologenkonferenz ASH sowie das CML-Buch „Manchmal ein Kunststück“. Außerdem berichtete er über die deutschsprachige EUPATI-Plattform, die laienverständliche Informationen über den Arzneimittelentwicklungsprozess sowie ein umfangreiches Lexikon enthält. In der Zusammenarbeit mit der Deutschen CML-Allianz wurden die Beiträge von Leukämie-Online-Mitgliedern durch Vorträge auf den Jahrestreffen der deutschen CML-Studiengruppe zur Patientenperspektive zu Informationsbedürfnissen, Therapiestopp, Diagnostik, CML-Generika, CML bei Kindern und jungen Erwachsenen hevorgehoben. Auf internationaler Ebene engagiert sich LeukaNET, der Verein von Leukaemie-Online.de, durch das von LeukaNET mitgegründete CML Advocates Network, einem Netzwerk von mittlerweile 119 CML-Patientenorganisationen in 89 Ländern. Dies beinhaltet die Mitwirkung in Gremien der Fachgesellschaften, der Europäischen Kommission und der „Europäischen Referenznetze“. Besonders betont wurde die umfangreiche eigene Forschungsarbeit des CML Advocates Network im Bereich der Therapietreue und des CML-Therapiestopps (TFR), in der Deutschland zu den aktivsten Teilnehmern gehörte. Zuletzt rief Jan Geißler noch die Bedeutung von Spenden für den Verein in Erinnerung, da nur mit entsprechenden finanziellen Mitteln Initiativen und Veranstaltungen wirkungsvoll durchgeführt werden können.
Insgesamt war das Leukämie-Online-Treffen – wie in den Vorjahren – eine sehr gute Gelegenheit, sich intensiv über die Therapie und Verlaufskontrolle der CML sowie Erforschung zukünftiger Therapien zu informieren. Frühstück, Kaffeepausen, Mittag- und Abendessen wurden zum intensiven Austausch genutzt. Die Teilnehmer im Raum hatten zusammengerechnet rund 420 Jahre Eigenerfahrung mit CML – der „Dienstälteste“ mit bereits 25 Jahren CML, einige waren bereits beim fast allen früheren Leukämie-Online-Treffen der letzten 13 Jahre dabei, und manche erhielten die Diagnose erst vor wenigen Wochen. Daher war der Austausch zwischen „alten Bekannten“ und „Neulingen“ wie immer sehr wertvoll. Es wurde schon ein Ruf nach dem nächsten Treffen laut – der nächste Welt-CML-Tag ist Sonntag, der 22.9.2019 – sicherheitshalber also dieses Wochenende schonmal im Kalender reservieren!
Weitere Links:
Das diesjährige Leukämie-Online-Treffen wurde finanziert durch Privatspenden, sowie durch die Unternehmen Novartis, Pfizer, Bristol-Myers Squibb und Incyte. Keiner der Sponsoren hatte irgendeinen Einfluss auf Gestaltung des Programms, der Referentenwahl oder der Präsentationen. Wir danken allen Unterstützern, ohne die diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre, oder die Kosten für die einzelnen Teilnehmer deutlich höher gewesen wären. Bitte spenden Sie LeukaNET e.V. zur Unterstützung der wichtigen Arbeit des Vereins!
CML Advocates Network
Weltweites Netwerk von CML-Patientengruppen. Mehr als 80 Patientengruppen in über 60 Ländern gehören dem Netzwerk an. Leukämie-Online ist eines der Gründungsmitglieder und ist Betreiber der Plattform. http://www.cmladvocates.net
Erhaltungstherapie
Über eine längere Zeitperiode fortgeführte Chemotherapie, die den Erfolg der Induktions- und Konsolidierungstherapie stabilisieren soll
Bioverfügbarkeit
Pharmakologische Meßgröße für den Anteil eines Stoffes, der unverändert im Blutkreislauf zur Verfügung steht. Sie gibt an, wie schnell und in welchem Umfang der Wirkstoff eines Arzneimittels resorbiert wird und am Wirkort zur Verfügung steht.
Begleiterkrankung
Beschwerden oder Erkrankung(en), die zusätzlich und gleichzeitig zur Haupterkrankung auftreten, oder die Auswirkung solcher zusätzlichen Beschwerden oder Erkrankungen.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Wechselwirkung
Arzneimittelwechselwirkungen (auch Interaktionen genannt) können bei gleichzeitiger Einnahme verschiedener Arzneimittel auftreten. Die erwünschte Wirkung eines Medikaments kann dadurch verstärkt, abgeschwächt oder aufgehoben werden, oder zusätzliche Nebenwirkungen können auftreten.
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Venetoclax
Venetoclax ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Bcl-2-Hemmer, der zur Behandlung der CLL eingesetzt wird. Venetoclax hemmt selektiv das Protein Bcl-2, das bei CLL und anderen B-Zell-Lymphomen überexprimiert wird.
Diagnostik
Gesamtheit der Untersuchungen, die der Feststellung oder genaueren Abklärung einer Erkrankung dienen
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Asciminib
Tyrosinkinaseinhibitor: Asciminib richtet sich gegen das Genprodukt des BCR-ABL-Fusionsgens auf dem Philadelphia-Chromosom. Dabei handelt es sich um eine konstitutiv aktivierte Tyrosinkinase, die zur unkontrollierten und massiven Proliferation der Tumorzellen führt. Asciminib belegt die Myristat-bindende Tasche von ABL und bewirkt dadurch eine allosterische Hemmung der Tyrosinkinase.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
PCR
Polymerase-Kettenreaktion (polymerase chain reaction: Untersuchungsverfahren zur schnellen Vervielfältigung (Amplifikation) bestimmter Abschnitte der RNA oder DNA.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
ASH
Amerikanische Gesellschaft für Hämatologie (engl. American Society of Hematology). Oftmals wird ASH als Synonym für den jedes Jahr im Dezember stattfindenden Jahreskongress der Gesellschaft verwendet.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
TFR
Treatment-Free Remission, behandlungsfreie Remission, ist ein bei CML in Studien befindliches Therapiekonzept, das nach dauerhaftem Erreichen einer tiefen molekularen Remission die gezielte Therapieunterbrechung unter engmaschiger Verlaufskontrolle vorsieht.
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
Polyzythämia Vera
Die Polycythaemia vera (auch Morbus Vaquez-Osler und Vaquez-Osler-Krankheit genannt) ist eine seltene myeloproliferative Erkrankung, bei der es zu einer Vermehrung aller drei Blutzellreihen (inbesondere Erythrozyten, aber auch Thrombozyten und Leukozyten) im Blut kommt. Dieser autonomen Proliferation aller drei Zellreihen liegt eine Mutation einer myeloischen Stammzelle (blutbildende Stammzelle im Knochenmark) zugrunde.
Wechselwirkung
Arzneimittelwechselwirkungen (auch Interaktionen genannt) können bei gleichzeitiger Einnahme verschiedener Arzneimittel auftreten. Die erwünschte Wirkung eines Medikaments kann dadurch verstärkt, abgeschwächt oder aufgehoben werden, oder zusätzliche Nebenwirkungen können auftreten.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
oral
Den Mund betreffend, am Mund gelegen, durch den Mund
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.