- Published on 27.07.2010, 10:58
- Von Jan Geissler
Die 8. Internationale Konferenz "Neue Horizonte in der Krebsbehandlung für CML- und GIST-Patientenorganisationen” fand vom 18. Juni bis 20. Juni 2010 in Vösendorf bei Wien statt. Die von Novartis unterstützte und von Patientenvertretern geleitete Konferenz bringt seit 8 Jahren Patientenvertreter aus aller Welt zusammen, um sich im Rahmen von Vorträ
gen, Workshops und Diskussionen zu für uns relevanten Themen, wie z.B. medizinische Neuigkeiten, Patienten-Selbsthilfe auszutauschen. In diesem Jahr nahm Jan als Mitglied des Veranstaltungsbeirates der Konferenz teil, für Leukämie-Online nahmen Marc und Niko teil.
Hintergrund
Die Konferenz fand erstmals 2003 bei Zürich mit 23 Patientenvertretern aus 9 Ländern statt, im letzten Jahr in Lissabon waren es schon 126 Patientenvertreter aus 49 Ländern. In diesem Jahr wurden diese Zahlen nochmals deutlich überboten, es waren 144 Patientenvertreter aus 56 Ländern in Europa, Nordamerika, Australien, Asien, Afrika und Lateinamerika vertreten. Für die nicht englischsprechenden Teilnehmer wurden Simultanübersetzungen der Vorträge und Diskussionen in Spanisch, Französisch, Russisch und Chinesisch (Mandarin) angeboten.
Konferenz
Das Konferenzprogramm wurde vom Veranstaltungsbeirat zusammengestellt, der sowohl auf die Wünsche und Interessen der CML- als auch der GIST Patientengruppen einging. Diesem international besetzten Veranstaltungsbeirat gehören insgesamt 14 Mitglieder an. Für die CML sind dies unter anderem Sandy Craine (GB), Jan Geissler (Deutschland), Carson Jacobi (USA), Jana Pelouchova (Tschechische Republik), Giora Sharf (Israel), Maria Isabel Gomez (Venezuela) sowie Imke de Lanversin (Novartis Oncology). Zusätzlich waren 6 Vertreter von GIST-Patientengruppen vertreten. Der Beirat traf alle Entscheidungen zu den Inhalten der Konferenz in einfacher Mehrheit, so dass das Programm ausschließlich von den Patientenvertretern bestimmt war.
International anerkannte Experten referierten zu den medizinischen Themen. Dies waren für den Bereich CML Professor Andreas Hochhaus (Uniklinik Jena), Dr. Jorge Cortes (MD Anderson Cancer Center, USA), Dr. Gianantonio Rosti (Institute of Hematology and Medical Oncology, Italien) und für den GIST Bereich (GIST = Gastrointestinale Stromatumoren, einem sehr seltenen Bindegewebstumor/Sarkom, der mit
Glivec/
Imatinib behandelbar ist) Dr. Jonathan Trent (MD Anderson Cancer Center, USA), Dr. Peter Reichardt (Helios Klinikum, Sarkomzentrum Berlin-Brandenburg), Dr. Jonathan Fletcher (Brigham and Women’s Hospital, USA), Dr. Sebastian Bauer (Uniklinik Essen) und Dr. Jutta Hübner (Klinikum der Goethe-Universität, Frankfurt).
Workshops und Vorträge
CML Fallstudien
Verschiedene Fälle von CML-Patienten mit unterschiedlichen Verläufen und Problemen, wie beispielsweise
Mutationen oder starken Nebenwirkungen wurden vorgestellt und das Vorgehen besprochen. Die Therapietreue wurde als wichtiger Punkt hervorgehoben. Einen Einfluss auf die Therapietreue scheinen Nebenwirkungen zu haben, weshalb das “Management” dieser Nebenwirkungen auch von großer Bedeutung ist. Unter anderem wurden seitens der Experten Cortes, Hochhaus, und Rosti Bemerkungen wie beispielsweise “Die Beschränkung auf einzelne Laborwerte ist problematisch” gemacht. Anscheinend gibt es auch oft zu frühe Entscheidungen zum Therapiewechsel auf einen anderen Tyrosinkinasehibitor (
TKI). Insgesamt haben die vorgestellten Fälle eher Mut gemacht, dass die Behandlung der CML auch bei Schwierigkeiten zu bewältigen ist.
Es kommt wohl für die Patienten darauf an, an einen kompetenten und CML-erfahrenden Arzt zu gelangen.
Die Glivec Geschichte - 10 Jahre
Ein sehr bewegender Moment bei der Konferenz, war die Sitzung, die den durch
Glivec- Überlebenden zum 10. Jahrestag gewidmet war. Mit
Glivec begann bekanntlich dieRevolution der zielgerichteten molekularen Therapie. Damit wurde CML und GIST von einer meist kurzfristig tödlich endenden Krankheit zu einer gut therapierbaren. Während dieser Sitzung wurde die Lebensgeschichten einiger Patienten mit CML oder GIST als Filmvorführung gezeigt und wie radikal sich ihr Leben durch
Glivec zum positiven gewendet hat.
Schwangerschaften bei CML:
Die anwesenden Experten waren der Ansicht, dass aufgrund von beobachteten Fällen bei Männern vermutlich keine
Kontraindikationen bekannt seien, auch wenn dafür leider keine verlässlichen Daten vorlä
gen. Wahrscheinlich sei die Zeugung von Kindern für Männer unter der Standarddosierung von
Imatinib kein Problem. Bei höheren Dosierungen könne es aber eher zu Problemen kommen.
Frauen sei von Schwangerschaften unter
TKI-Therapie grundsätzlich abzuraten. Positiv verlaufende Fälle könnten zu einer trügerischen Sicherheit führen, aber das Risiko für denFötus sei unter der Behandlung zu groß. Optionen für Schwangere sind u.a. das Absetzen von
Imatinib oder die
Erhaltungstherapie mit
Interferon während der Schwangerschaft.
Es wurde besonders betont, dass die Hoheit über die Entscheidung zur Schwanger- schaft beim
Hämatologen liegen solle und der Gynäkologe bei der Entscheidung zu einer Schwangerschaft sich dem
Hämatologen unterzuordnen habe.
Einbindung von Patienten in der Forschung:
Die Einbindung von Patienten in die Forschung soll helfen, Studien besser auszulegen und die Ergebnisse besser deuten zu können. Als Vorteil wurde genannt, dass die üblicherweise in den Beipackzetteln der Medikamente aufgelisteten Nebenwirkungen und deren Schweregrad nur auf den Beobachtungen der Ärzte beruhe. Beispiele zeigten, dass Patienten häufiger über Nebenwirkungen berichteten als die behandelnden Ärzte. Ein Teil der in den Beipackzetteln angeführten Nebenwirkungen seien in Tat und Wahrheit eigentlich
Symptome der behandelten Krankheit.
Standard bei der Behandlung der CML heute
Der Standard der CML-Therapie heute ist nach wie vor
Imatinib/
Glivec. Die
IRIS-Studie zeigt ein geschätztes ereignisfreies Überleben nach 8 Jahren bei 81 %. Bei 92 % der Patienten trat keine
Progression zur
akzelerierten Phase/
Blastenkrise ein. Das geschätzte Gesamtüberleben betrug nach 8 Jahren 85 %, und sogar 93 %, wenn nur CML-bezogene Todesfälle und diejenigen vor einer Stammzellentransplantation in Betracht gezogen wurden. Für die wenigen Patienten, bei denen
Imatinib versagt, gibt es außer der Möglichkeit der Dosiserhöhung von
Imatinib derzeit zwei zugelassene
Tyrosinkinaseinhibitoren der zweiten Generation. Diese sind Sprycel (Wirkstoff:
Dasatinib) und Tasigna (Wirkstoff:
Nilotinib), des Weiteren
Bosutinib, welches zur Zeit noch in der klinischen Erprobung ist. Mit der Stammzelltransplantation existiert noch eine dritte Option für den Fall, dass alle
Tyrosinkinaseinhibitoren versagen (z.B. bei Vorliegen einer
T315I-
Mutation, die auch von allen diesen
TKI nicht überwunden werden können).
Eine Heilung der CML unter
Imatinib, wie auch unter der Therapie mit anderen
Tyrosinkinaseinhibitoren, ist bisher nicht erreichbar. Der Begriff der "vollständigen" molekularen
Remission (
CMR) ist missverständlich, da damit nur ausgesagt wird, dass die
BCR-ABL-Konzentration unterhalb der Nachweisgrenze liegt.
Eine "vollständige" molekulare
Remission bedeutet damit nicht automatisch, das alle Ph+-Zellen ausgelöscht wurden bzw. der
BCR-ABL-Wert tatsächlich gleich 0 ist.Hinweisen, dass unter der Vorbedingung der länger anhaltenden "vollständigen"molekularen
Remission und unter bestimmten Umständen und anschließender engmaschiger Kontrolle im Rahmen einer Studie
Imatinib abgesetzt werden kann, wird weiter nachgegangen.
Neue Entwicklungen in der CML Erstlinientherapie
Während der Tagung wurde bekannt, dass
Nilotinib von der
FDA zur
Erstlinientherapie in den USA zugelassen wurde. Zulassungsanträge für die EU, Schweiz und Japan laufen momentan und eine Entscheidung werde im Herbst erwartet. Desweiteren wird auch die Zulassung von
Dasatinib für die Erstlinientherapiein den USA erwartet.
Nilotinib (mit der spezifischsten Hemmung von
Bcr-Abl) und
Dasatinib sind
Tyrosinkinasehemmer der zweiten Generation mit vielfach stärkerer Hemmung von
Bcr-Abl. Bisher waren sie nur zur
Zweitlinientherapie zugelassen, sofern die Behandlung mit
Imatinib nicht erfolgreich war. Die Bindungskraft dieser
TKI ist zwischen 30 und 325fach stärker als die von
Imatinib. Allerdings zeigen auch diese Medikamente keine Wirkung gegen die
Mutation T315I, und ob die stärkere Hemmung langfristig wirklich Überlebensvorteile gegenüber
Imatinib bringe, müsse erst in langfristigen Studien nachgewiesen werden.
Optimierung der CML Behandlung
Auch bei der Behandlung mit
Imatinib wird noch Verbesserungspotential gesehen. Untersucht wird unter anderem die Therapie mit einer Dosis von 800mg
Imatinib täglich. Die höhere Dosis soll zu einer schnelleren Reduktion der Ph+-Zellen führen, was mit einem geringeren Mutationsrisiko und einer besseren
Prognose in Verbindung gebracht wird.
Weitere Studien werden mit
Imatinib in Kombination mit
Interferon durchgeführt. Das
Interferon solle helfen, schlafende
Stammzellen durch eine Aktivierung für Imatinibempfindlich zu machen und so zu eliminieren. Es finden auch Untersuchungen statt, nach erfolgreicher
Interferon-
Imatinib-Therapie
Imatinib abzusetzen, und die
Erhaltungstherapie mit
Interferon durchzuführen. Der extremste Ansatz ist das Absetzen von
Imatinib nach länger anhaltender “vollständiger" molekularer
Remission (
CMR) ohne weitere
Erhaltungstherapie. Vorhersagen, bei welchen Patienten diese Versuche erfolgreich verlaufen werden, sind allerdings noch unzuverlässig. Möglicherweise geben die zu Beginn der CML- Behandlung ermittelten Risikoscores (Socal, Hasford) einen Hinweis, in welchen Fällen das Absetzen erfolgreich sein könnte.
Mit den Medikamenten der 2. Generation (
Dasatinib,
Nilotinib und
Bosutinib) laufen Studien, die eine Zulassung dieser neueren Wirkstoffe als
Erstlinientherapie zum Ziel haben. Wie schon oben erwähnt, liegt diese Zulassung für
Nilotinib in den USA bereits vor.
Umgang mit Nebenwirkungen, Vermeidung von Wechselwirkungen und Einhaltung der Behandlungsvorgaben
Die Vorträge von Carolyn Blasdel und Monica Davey beschäftigten sich mit Nebenwirkungen der Therapie mit
TKI und Möglichkeiten zur Linderung. Nebenwirkungen der Therapie mit
TKI sind selten schwerwiegend, sie lassen in der Regel mit der Dauer der Therapie nach. Vor
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten und pflanzlichen Produkten wurde auch hier ausdrücklich gewarnt. Insbesondere Grapefruit sei zu vermeiden.
Myelosuppression (Unterdrückung der Blutbildung) wird oft zu Beginn der Therapie mit
TKI festgestellt.
Neutropenie (zu wenig weisse Blutkörperchen) kann zu Infektionen führen,
Anämie (zu wenig rote Blutzellen) zu Müdigkeit und Atemproblemen, und Thrombopenie (zu wenig Blutplättchen) zu Blutungen und Hämatomen. In schweren Fällen kann die Therapie unterbrochen oder die Dosis zeitweilig reduziert werden.
Es ist zu bevorzugen, die Therapie entweder mindestens in der empfohlenen Dosis zu geben oder zu unterbrechen. Eine zu starke Reduktion der Dosis kann zu
Resistenzen führen.
Gegen
Neutropenie kann auch G-CSF, dass die Bildung von
Granulozyten anregt, gegeben werden. Bei starker
Neutropenie ist auf gute Hygiene zu achten (gründliches Händewaschen, Mundhygiene). Grippepatienten und erkältete Personen sind zu meiden. Eine Grippeimpfung kann vorteilhaft sein. Bei Fieber über 38°C ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Einflüsse der Ernährung sind nicht gut untersucht. Ungekochte Eier, rohes Fleisch oder roher Fisch sowie rohe, ungewaschene Früchte oder Gemüse sind zu vermeiden. Über die Wirksamkeit von Gesichtsmasken gibt es geteilte Ansichten.
Bei
Anämie ist die Ernährung mit rotem Fleisch angeraten. Auch Eisentabletten können gegeben werden. Das Depot-Eisen kann bestimmt werden, in schweren Fällen kann auch Eisen intravenös verabreicht werden. Die Gabe von EPO und analogen Präparaten sei risikoreich und teuer. Während der
Anämie kann die Reduktion der Aktivitäten und häufiges Pausieren helfen.
Bei Thrombopenien mit einer Plättchenzahl unter 50’000 (Normbereich 150’000-400’000) kann die Therapie zeitweilig unterbrochen werden, bei fortgeschrittener Erkrankung kann bis 20’000 beobachtet werden. Patienten mit Thrombopenie ist von Kontaktsportarten oder anderen Tätigkeiten mit Verletzungsrisiko abzuraten. Statt einer Rasur mit der Klinge (Nassrasur) sollte ein elektrischer Rasierer verwendet werden.
Die häufigste
Nebenwirkung von
Imatinib sei die Wassereinlagerung, die bei den Präparaten der zweiten Generation aber seltener auftritt. Selten sind Pleuraergüsse (am Häufigsten unter
Dasatinib) oder Wassereinlagerungen im Bauchgewebe.
Um Wassereinlagerungen zu entdecken und zu kontrollieren, sollten die Patienten regelmässig gewogen werden. Eine kochsalzarme Ernährung ist zu empfehlen, und
Diuretika sind zur Linderung geeignet. In schweren Fällen kann eine Unterbrechung der Therapie notwendig werden.
Ein Sonderfall der Wassereinlagerungen sind Pleuraergüsse, die am häufigsten unter
Dasatinib auftreten. Sie treten häufiger bei Patienten mit Bluthochdruck, bei hohem Cholesterinspiegel, fortgeschrittener Krankheit und der zweimal täglichen Einnahme von
Dasatinib auf. Pleuraergüsse können mit
Diuretika, Steroiden oder einer Therapieunterbrechung behandelt werden. In schweren Fällen kann eine Pleurapunktion notwendig werden, um das Wasser zu entfernen.
Bei wunden Stellen im Mund (Stomatitis) ist gute Mundhygiene ratsam, scharf gewürzte Speisen, saure, alkoholische und kohlesäurehaltige Getränke sind zu vermeiden.
Imatinib ist als magenreizend bekannt. Deshalb sollten die Tabletten während oder direkt nach eine Mahlzeit mit einem großen Glas Wasser eingenommen werden. Um Magenschmerzen zu verhindern, ist es oft ratsam sich nicht direkt hinzulegen. Deshalb sollte die Abenddosis nach Möglichkeit mindestens 2h vor dem Schlafen eingenommen werden.
Bei schweren Fällen von Übelkeit, Durchfall oder Blähungen kann Linderung mit Medikamenten erreicht werden. Sodbrennen könne mit Protonenpumpeninhibitoren gelindert werden.
Muskelkrämpfe lassen sich durch erhöhte Flüssigkeitsaufnahme, ergänzende Gabe von Elektrolyten bei der Einnahme von
Diuretika, die Einnahme von Calcium oder chininhaltigen Getränken wie Tonic Water (Bitter Lemon)reduzieren. In schweren Fällen kann auch die Gabe von krampflösenden Medikamenten angezeigt sein.
Auch Hautausschläge treten auf, sie können z.B. mit Steroiden oder Feuchtigkeitscremes behandelt werden. Unter der Therapie mit
Tyrosinkinaseinhibitoren (
TKIs, also
Glivec, Sprycel, Tasigna) kann die Haut dünner und empfindlicher werden. Die Haut wird z.B. unter
Imatinib häufig blasser und lichtempfindlicher, weshalb dieVerwendung eines guten Sonnenschutzes (Lichtschutzfaktor größer 15) angezeigt ist. Auch die Haare können sich verfärben. Um Leberproblemen vorzubeugen, sollte auf die Ernährung geachtet werden, so sollte u.a. der Alkoholkonsum reduziert werden. Ebenso ist bei Paracetamol Vorsicht geboten, da dies ebenfalls über die
Leber abgebaut wird. Die Leberwerte sollten regelmäßig im Rahmen der Blutkontrolle geprüft werden.
Wenn die Nebenwirkungen zu stark werden, kann der Wechsel von einem
TKI zum anderen eine Lösung sein, weil die Nebenwirkungen eines Medikamentes nicht unbedingt auch beim anderen Medikament auftreten müssen (geringe
Kreuzunverträglichkeit). Beim Wechsel sind die unterschiedlichen Einnahmemodi der
TKI zu beachten.
Die
Glivec-Tabletten sind sehr feuchteempfindlich, deshalb sollten sie nicht offen in luftdurchlässigen Medikamentendosen gelagert werden. Am besten geeignet ist die Originalverpackung (im Blister lassen).
Von besonderer Bedeutung bei der Behandlung mit
Tyrosinkinaseinhibitoren ist die Therapietreue (
Compliance). Die
TKI wirken nur wenn, man sie auch regelmässig wie verschrieben einnimmt. Unter anderem wurde in der Präsentation gezeigt, das kein einziger Patient dessen Therapietreue unter 90% lag, nach 72 Monaten eine
MMR ("major molecular
remission"; majore bzw. "gute" molekulare
Remission) erreicht hat, während ein großer Teil mit höherer Therapietreue ein solch gutes Ansprechen zeigte.
Der Vortrag von Dr. Jutta Hübner beschäftigte sich mit alternative Therapien zur Unterstützung und Linderung von durch
TKI verursachte Nebenwirkungen.
Bei einer Umfrage nach der Bewertung von alternativen Therapien fiel auf, dass ein beträchtlicher Teil der Patienten zwar glaubt, dass diese vorteilhaft für die Patienten seien, gleichzeitig kümmert sich ein beträchtlicher Teil der Patienten nicht um Nachweise zur Wirksamkeit und Unbedenklichkeit der Alternativen. Noch bedenklicher erscheintdie Tatsache, dass ein beträchtlicher Teil der Patienten den behandelnden Arzt nicht oder nur eingeschränkt über die Anwendung alternativer Medizin informiert.
Alternative Therapien können vielfältige Einflüsse auf die Haupttherapie mit
Tyrosinkinaseinhibitoren haben. Zusätzlich eingenommene Mittel können die Wirkung der
Tyrosinkinaseinhibitoren sowohl verstärken, was zu verstärkten Nebenwirkungen führen kann, als auch die Wirkung abschwächen. Deshalb ist laut Dr. Hübner besondere Vorsicht geboten, wenn eine Substanz die Nebenwirkungen reduziert.
Von der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und hochdosierten Vitaminpräparaten ist abzuraten, weil gesunde Menschen keinen Nutzen davon haben und langfristige Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden können. Beweise für positive Wirkungen bei Krebspatienten sind nicht verfügbar, für verstärkende oder abschwächende Einflüsse auf die Krebstherapie gibt es nur widersprüchliche Informationen. Vitamin C z.B. hemmtden von den
Tyrosinkinaseinhibitoren ausgelösten programmierten Zelltod und schwächt damit die Therapie.
Für homöopathische Mittel existieren keinerlei Nachweise der Wirksamkeit. Andererseits sind
Wechselwirkungen praktisch nicht zu befürchten. Besondere Vorsicht ist bei pflanzlichen Wirkstoffen, z.B. auch bei traditioneller chinesischer Medizin geboten. Auch wenn anscheinend wirksame Medikamente existieren, ist hier wegen möglicher
Wechselwirkungen und manchmal auch Verunreinigungen (z.B. Pestizide)Vorsicht geboten. Mischungen verschiedener Medikamente führen nicht unbedingt zu einer Verbesserung der Wirksamkeit.
Networking/Persönliches Kennenlernen
Wie schon in allen Jahren zuvor, war nicht nur das offizielle Programm der Veranstaltung wichtig, sondern insbesondere der nicht-offizielle Teil von "New Horizons", dem "Networking". Dieser intensive Austausch der einzelnen Patientengruppen untereinander bietet die Möglichkeit sich gegenseitig kennenzulernen, zu verstehen, voneinander zu lernen und zu helfen. Für diesen Teil der Konferenz wurden die Zeiten während der Mahlzeiten, in den Pausen und an den Abenden ausgiebig genutzt.
Ausblick
Allen Patientenvertretern und Teilnehmern wird, wie auch in den Vorjahren diese Konferenz noch lange in Erinnerung bleiben. Hochklassige informative Vorträge, interessante Diskussionen und Workshops und eine hervorragende Organisation runden diesen Eindruck ab. Wir danken dem Veranstaltungsbeirat für das interessante Programm und Novartis für das Sponsoring und freuen uns auf“New Horizons 2011”, dessen Vorbereitungen sicherlich in Kürze beginnen. Weiterhin hoffen wir, dann viele Patientenvertreter von neu gegründeten Gruppen kennenlernen zu können.
Bericht verfasst von Niko, Jan und Marc
Weiterführende Informationen
Kreuzunverträglichkeit
Gleiche schwere Nebenwirkungen bei einem Patient bei zwei verschiedenen Medikamenten
Zweitlinientherapie
Erstlinientherapie ist die erste Therapie, die nach der Diagnosestellung bei einem Patienten eingeleitet wird. Wenn diese nicht anschlägt oder nicht vertragen wird, folgt die Zweitlinientherapie
Erhaltungstherapie
Über eine längere Zeitperiode fortgeführte Chemotherapie, die den Erfolg der Induktions- und Konsolidierungstherapie stabilisieren soll
Erstlinientherapie
Erstlinientherapie ist die erste Therapie, die nach der Diagnosestellung bei einem Patienten eingeleitet wird. Wenn diese nicht anschlägt oder nicht vertragen wird, folgt die Zweitlinientherapie
Kontraindikation
Gegenanzeige; Umstand, der die Anwendung eines Heilmittels oder eines diagnostischen/therapeutischen Verfahrens verbietet
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Primärtherapie
Therapieschema zur Behandlung von Patienten bei Erstauftreten der Erkrankung
Wechselwirkung
Arzneimittelwechselwirkungen (auch Interaktionen genannt) können bei gleichzeitiger Einnahme verschiedener Arzneimittel auftreten. Die erwünschte Wirkung eines Medikaments kann dadurch verstärkt, abgeschwächt oder aufgehoben werden, oder zusätzliche Nebenwirkungen können auftreten.
Tyrosinkinase
Enzym, das das Wachstum von Leukämiezellen anregt und therapeutisch durch Tyrosinkinase-Hemmer (Tyrosinkinase-Inhibitoren) gehemmt werden kann.
Granulozyten
Klasse von weißen Blutzellen (Leukozyten), die im Knochenmark heranreifen und dann überall im Körper Fremdkörper, Bakterien, Pilze oder abgestorbene Zellen aufnehmen und die Krankheitskeime durch eigene Giftstoffe abtöten.
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Progression
Das Fortschreiten einer Krebserkrankung
Neutropenie
Verminderung der Anzahl neutrophiler Granulozyten im Blut - bestimmter weißer Blutzellen, die besonders für die Abwehr gegen Bakterien und Pilze wichtig sind
IRIS-Studie
Phase-III, in der Imatinib mit Interferon+AraC verglichen wurde, und die zur Marktzulassung von Imatinib führte. Viele der 1106 Patienten werden bis heute weiter in der Studie betreut, wodurch Langzeit-Sicherheitsdaten gesammelt werden. IRIS steht für International Randomized trial of Interferon/Ara-C versus STI571.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Compliance
Bereitschaft eines Patienten zur Mitarbeit bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen, z.B. Zuverlässigkeit, mit der ärztliche Anweisungen befolgt werden.
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
Interferon
Im Zusammenhang mit Leukämien üblicherweise Interferon-Alpha gemeint. Interferon (von engl. to interfere eingreifen, sich einmischen) ist ein Protein, das eine immunstimulierende und Tumorzellen angreifende Wirkung entfaltet. Es wird als körpereigenes Gewebshormon gebildet, v.a. von Leukozyten, Monozyten und Fibroblasten, kann aber auch als Medikament in körperunüblich hohen Dosen gegen Leukämien eingesetzt werden.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Diuretika
Harntreibende, den Harnfluss (Diurese) fördernde Wirkstoffe, v.a. zur Förderung der Ausschwemmung extrazellulärer Flüssigkeit bei Ödemen (Wassereinlagerungen).
Dasatinib
Handelsname Sprycel, Laborname BMS-354825, hemmt u.a. die BCR-ABL- und SRC-Tyrosinkinasen. Zugelassen in der EU seit 2006 für die Behandlung von CML und Ph+ALL.
Nilotinib
Nilotinib, Handelsname Tasigna, Laborname AMN107, hemmt u.a. die BCR-ABL-Tyrosinkinase. Zugelassen in der EU seit 2007 für die Behandlung der CML und Ph+ALL.
Bosutinib
Bosutinib (Entwicklungsname SKI-606, Handelsname Bosulif), ein Tyrosinkinaseinhibitor der zweiten Generation.
Punktion
Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen zur zytologischen oder histologischen Untersuchung durch Einstechen einer Hohlnadel (Kanüle) in (Blut-)Gefäße, Körperhohlräume, Organe oder Tumoren zur Entnahme von Flüssigkeiten bzw. Gewebe (Biopsie, Feinnadelbiopsie) od. zur Einbringung (Injektion bzw. Infusion) von Medikamenten. Bei Leukämie wird eine Punktion meist im Beckenkammknochen zur Entnahme von Knochenmark vorgenommen.
Hämatom
Ansammlung von Blut außerhalb der Blutbahn in den Weichteilen, Blutbeule, Bluterguss
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Prognose
Wahrscheinliche zukünftige Entwicklung einer Erkrankung auf Basis der bestehenden Befunde
Imatinib
Imatinib, Handelsname Glivec/Gleevec, Laborname STI-571, ein BCR-ABL-Tyrosinkinasehemmer der ersten Generation. Zugelassen seit Jahr 2002 für die Behandlung der CML und Ph-positiven ALL.
Anämie
Blutarmut, Mangel an roten Blutkörperchen oder Verminderung ihres Gehaltes an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin)
Blasten
Unreife Zellen, z. B. Blutzellvorläufer im Blut oder Knochenmark
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
BCR-ABL
BCR-ABL ist ein Fusionsgen auf Chromosom 22. Das Chromosom mit diesem Gen wird als Philadelphia-Chromosom bezeichnet. Es kommt bei fast 95 Prozent der Patienten mit CML (Chronisch Myeloischer Leukämie) vor. Das Gen ABLim Fusionsgen enthält den Bauplan für ein Enzym, eine Tyrosinkinase. Dieses Enzym ist wesentlich an der Übertragung von Signalen beteiligt, die für die Regulation des Zellwachstums und der Zelldifferenzierung erforderlich sind. Durch die Fusion der beiden Gene wird das Tyrosinkinase-Gen aktiviert. Die Folge: Zellen mit diesem Gen vermehren sich unkontrolliert. Das molekulare Ereignis wird als Hauptursache für die Entstehung der CML angesehen.
Glivec
Imatinib wird unter dem Handelsnahmen Glivec (Hersteller Novartis) vertrieben.
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
Leber
Die Leber (griech. Hepar) ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels. Zu den wichtigsten Funktionen gehören die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe wie z. B. Gerinnungsfaktoren, die Verwertung von Nahrungsbestandteilen, die Galleproduktion und damit einhergehend der Abbau und Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, gelangen zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt. Sie ist maßgeblich für die Umsetzung von Medikamenten verantwortlich.
Port
Zuführendes System, meist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venenkatheter, um eine kontinuierliche Medikamentengabe zu ermöglichen.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
MMR
Gutes molekulares Ansprechen, bei der die BCR-ABL-Transkripte weniger als 0,1% (nach Internationaler Skala IS) der insgesamt untersuchten Gentranskripte ausmachen
FDA
Amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde (Food and Drug Administration)
CMR
Complete molecular response (engl.) = vollständiges molekulares Ansprechen bzw. nicht mehr nachweisbare Resterkrankung unterhalb einer technischen Erkennungsgrenze
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut
Philadelphia-Chromosom
Charakteristisches Merkmal der chronisch myeloischen Leukämie. Die Chromosomenmutation entsteht durch Transfer des Hauptteils des langen Arms von Chromosom 9 nach Chromosom 22 (= Translokation).
Kontraindikation
Gegenanzeige; Umstand, der die Anwendung eines Heilmittels oder eines diagnostischen/therapeutischen Verfahrens verbietet
Wechselwirkung
Arzneimittelwechselwirkungen (auch Interaktionen genannt) können bei gleichzeitiger Einnahme verschiedener Arzneimittel auftreten. Die erwünschte Wirkung eines Medikaments kann dadurch verstärkt, abgeschwächt oder aufgehoben werden, oder zusätzliche Nebenwirkungen können auftreten.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Punktion
Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen zur zytologischen oder histologischen Untersuchung durch Einstechen einer Hohlnadel (Kanüle) in (Blut-)Gefäße, Körperhohlräume, Organe oder Tumoren zur Entnahme von Flüssigkeiten bzw. Gewebe (Biopsie, Feinnadelbiopsie) od. zur Einbringung (Injektion bzw. Infusion) von Medikamenten. Bei Leukämie wird eine Punktion meist im Beckenkammknochen zur Entnahme von Knochenmark vorgenommen.
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
T315I
Die T315I-Mutation ist eine Punktmutation, bei der an Position 944 des ABL-Gens Cytosin gegen Thymin ersetzt wird. Dadurch wird im kodierten Protein die Aminosäure Threonin gegen Isoleucin ausgetauscht.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
TKI
Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
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Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
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Tyrosinkinaseinhibitor / Tyrosinkinasehemmer sind neuartige Medikamenten-Wirkstoffe, die bisher vor allem bei Tumorerkrankungen zum Einsatz kommen. Tyrosinkinasen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung von Tumorerkrankungen, da sie daueraktiviert zu einer ungebremsten Zellteilung und damit zu einem unkontrollierten Tumorwachstum führen. Die neuartigen Hemmstoffe blockieren diesen Mechanismus.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.