Wanderung von Nabelschnurblut-Stammzellen untersucht

Eine Forscherin der Fakultät für Biowissenschaften an der Universität Witten/Herdecke ist beim Keystone Meeting in Colorado, USA mit einem Forschungspreis des National Institute of Health für ihre bisherigen Ergebnisse auf dem Gebiet der Erforschung von Stammzellen aus Nabelschnurblut ausgezeichnet worden. Der therapeutische Einsatz von Stammzellen aus Nabelschnurblut könnte in Zukunft eine Alternative sein zum umstrittenen Einsatz von embryonalen Stammzellen.

"Die Auszeichnung ist sehr hoch zu bewerten, da wir erst vor rund zwei Jahren mit diesem Forschungsprojekt begonnen haben", sagt Junior-Prof. Dr. Thomas Dittmar vom Institut für Immunologie, der die Arbeiten der jungen Wissenschaftlerin betreut. Corinna Weidt untersucht das Wanderungsverhalten von Stammzellen in Abhängigkeit verschiedener Wachstumsbedingungen. Die Biowissenschaftlerin verwendet blutbildende Stammzellen, die sie, mit dem Einverständnis der Eltern, aus Nabelschnurblut isoliert. Kooperationspartner hierbei ist Prof. Dr. Wolfgang Hatzmann und sein Team der Frauenklinik des Marien-Hospitals Witten. Stammzellen aus Nabelschnurblut eignen sich zur Knochenmarkstransplantation bei Leukämie. Laut neueren Studien können sie sich auch zu Leber-, Nerven- oder Herzmuskelzellen entwickeln.

"In Zukunft könnten daher Stammzellen aus Nabelschnurblut zur Therapie von Herzinfarkten oder der Parkinsonschen Krankheit eingesetzt werden", erläutert Corinna Weidt. Die Verwendung von Stammzellen aus Nabelschnurblut gilt als ethisch unbedenklich, ganz im Gegensatz zum Einsatz embryonaler Stammzellen. Bei der Regeneration z.B. von zerstörtem Gewebe ist die Fähigkeit zur Wanderung essentiell, da die Zellen aus der Blutbahn in das Gewebe einwandern müssen. An dieser Stelle setzt die Wittener Forscherin an. Gemeinsam mit ihrem Institutskollegen Dr. Bernd Niggemann konnte sie zeigen, dass bereits die Zugabe eines Wachstumsfaktors sich auf das Wanderungsverhalten von Stammzellen auswirkt. Die Wittener Forscher sind sich sicher, dass ihre Studien für die weitere Entwicklung von speziellen Wachstumsbedingungen von großer Relevanz sind.

Quelle: idw-Meldung vom 02.03.2004