- Published on 29.09.2010, 16:26
- Von Jan Geissler
Eine Forscherin der Fakultät für Biowissenschaften an der Universität Witten/Herdecke ist beim Keystone Meeting in Colorado, USA mit einem Forschungspreis des National Institute of Health für ihre bisherigen Ergebnisse auf dem Gebiet der Erforschung von
Stammzellen aus Nabelschnurblut ausgezeichnet worden. Der therapeutische Einsatz von
Stammzellen aus Nabelschnurblut könnte in Zukunft eine Alternative sein zum umstrittenen Einsatz von embryonalen
Stammzellen.
"Die Auszeichnung ist sehr hoch zu bewerten, da wir erst vor rund zwei Jahren mit diesem Forschungsprojekt begonnen haben", sagt Junior-Prof. Dr. Thomas Dittmar vom Institut für Immunologie, der die Arbeiten der jungen Wissenschaftlerin betreut. Corinna Weidt untersucht das Wanderungsverhalten von
Stammzellen in Abhängigkeit verschiedener Wachstumsbedingungen. Die Biowissenschaftlerin verwendet blutbildende
Stammzellen, die sie, mit dem Einverständnis der Eltern, aus Nabelschnurblut isoliert. Kooperationspartner hierbei ist Prof. Dr. Wolfgang Hatzmann und sein Team der Frauenklinik des Marien-Hospitals Witten.
Stammzellen aus Nabelschnurblut eignen sich zur Knochenmarkstransplantation bei Leukämie. Laut neueren Studien können sie sich auch zu
Leber-, Nerven- oder Herzmuskelzellen entwickeln.
"In Zukunft könnten daher
Stammzellen aus Nabelschnurblut zur Therapie von Herzinfarkten oder der Parkinsonschen Krankheit eingesetzt werden", erläutert Corinna Weidt. Die Verwendung von
Stammzellen aus Nabelschnurblut gilt als ethisch unbedenklich, ganz im Gegensatz zum Einsatz embryonaler
Stammzellen. Bei der Regeneration z.B. von zerstörtem Gewebe ist die Fähigkeit zur Wanderung essentiell, da die Zellen aus der Blutbahn in das Gewebe einwandern müssen. An dieser Stelle setzt die Wittener Forscherin an. Gemeinsam mit ihrem Institutskollegen Dr. Bernd Niggemann konnte sie zeigen, dass bereits die Zugabe eines Wachstumsfaktors sich auf das Wanderungsverhalten von
Stammzellen auswirkt. Die Wittener Forscher sind sich sicher, dass ihre Studien für die weitere Entwicklung von speziellen Wachstumsbedingungen von großer Relevanz sind.
Quelle: idw-Meldung vom 02.03.2004
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
Leber
Die Leber (griech. Hepar) ist das zentrale Organ des gesamten Stoffwechsels. Zu den wichtigsten Funktionen gehören die Produktion lebenswichtiger Eiweißstoffe wie z. B. Gerinnungsfaktoren, die Verwertung von Nahrungsbestandteilen, die Galleproduktion und damit einhergehend der Abbau und Ausscheidung von Stoffwechselprodukten, Medikamenten und Giftstoffen. Nährstoffe, die aus dem Darm ins Blut aufgenommen werden, gelangen zur Leber und werden dann von dieser je nach Bedarf ans Blut abgegeben oder aus dem Blut entfernt. Sie ist maßgeblich für die Umsetzung von Medikamenten verantwortlich.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.