- Published on 29.09.2010, 15:59
- Von Marc
Das Organisationskomitee der 1. Europäischen Konferenz über Infektionen bei Leukämie (ECIL), die im Herbst 2005 stattfand, präsentierte nun die europäischen Richtlinien zur antimikrobiellen Therapie bei Patienten mit
akuter Leukämie für
Prophylaxe und Behandlung von Bakterien- und Pilzinfektionen. "Wir dachten, dass es an der Zeit wäre, aktuelle Richtlinien auszuarbeiten, die Klinikern bei der Auswahl der optimalen Behandlung für ihre Leukämie-Patienten behilflich sind und auf diese Weise die Morbiditäts- und Sterblichkeitsrate senken", so Prof. Catherine Cordonnier vom Hopital Henri Mondor in Creteil (FR), die die Ziele der Konferenz im Rahmen des 14. Symposiums über Infektionen beim immunokompromittierten Wirt (ICHS) erneut präsentierte.
Bei der Ausarbeitung der Richtlinien revidierten sechs Arbeitsgruppen Daten aus der Literatur, um spezifische Fragen zu Vorbeugung und Behandlung von Bakterien- und invasiven Pilzinfektionen zu beantworten, die zu den Hauptursachen für
Morbidität und
Mortalität bei neutropenischen Patienten zählen. Die Arbeitsgruppen stützten sich hauptsächlich auf Daten aus grossen
prospektiven Studien und Metaanalysen. Ihre Ergebnisse wurden im Rahmen der ECIL-Konferenz von einem Expertenpanel aus 58 Spezialisten auf den Gebieten Infektionskrankheiten und klinische Studien, Mikrobiologen und
Hämatologen aus 24 Ländern (Europa, Israel, Australien) präsentiert und diskutiert.
Nach einvernehmlichem Beschluss wurden die Richtlinien festgelegt. Jeder Vorschlag wurde dabei gemäss der Skala der Centers for Disease Control and Prevention (CDC) nach Evidenzgrad und Empfehlungsgrad bewertet und schliesslich heute im Rahmen des ICHS-Symposiums präsentiert.
Sechs Themen wurden behandelt: Fluorchinolon-
Prophylaxe bei neutropenischen Patienten im Lichte kürzlich veröffentlichter grosser Studien; Stellenwert und
Indikationen von Aminoglykosiden und Glykopeptiden im antibakteriellen Armamentarium für fiebrige neutropenische Patienten; Verwendung von empirischer
antimykotischer Therapie bei neutropenischen Patienten, Hauptindikationen der
antimykotischen Prophylaxe bei Leukämie- Patienten einschliesslich Stammzellentransplantationsempfängern sowie Management von invasiver Candidiasis und Aspergillose.
Spezieller Augenmerk wurde auf die Ausarbeitung evidenzbasierter Empfehlungen, Erkennung von Risikopopulationen und Konzentration auf infektionsbedingte Sterblichkeit sowie das Risiko-Nutzen-Verhältnis gerichtet.
"Die neuen Richtlinien liefern Klinikern Informationen, die ihnen bei der Vorbeugung und Behandlung lebensbedrohlicher Bakterien- und invasiver Pilzinfektionen bei Leukämie-Patienten behilflich sind", so Prof. Thierry Calandra vom Centre Hospitalier Universitaire Vaudois in Lausanne, Schweiz, der auch den vier europäischen Fachgremien, die an der Ausarbeitung der Richtlinien teilnahmen, zu ihrer erfolgreichen Mitarbeit gratulierte.
Folgende Organisationen nahmen teil: - The European Organisation for Research and Treatment in Cancer (EORTC) Infectious Diseases Group - www.eortc.be - The European Group for Blood and Marrow
Transplantation (
EBMT) Infectious Diseases Working Party - www.
ebmt.org - The
Supportive Care Group of the European Leukemia Net (
ELN) - www.leukemia-net.org - The Immunocompromised Host Society (ICHS) - www.ichs.org Hinweise an die Redakteure
Die 1. Europäische Konferenz über Infektionen bei Leukämie (ECIL) fand von 30. September bis 1. Oktober 2005 in Juan-les-Pins (FR) statt.
Dem ECIL Organisationskomitee gehörten an: - Catherine Cordonnier (Creteil, Frankreich) - Thierry Calandra (Lausanne, Schweiz) - Hermann Einsele (Würzburg, Deutschland) - Raoul Herbrecht (Strassburg, Frankreich) - Per Ljungman (Stockholm, Schweden) - Johan Maertens (Leuven, Belgien) - Claudio Viscoli (Genua, Italien) Die sechs Arbeitsgruppen waren folgende: - Fluorchinolon-
Prophylaxe bei neutropenischen Patienten - Giampaolo Bucaneve, Elio Castagnola, Paolo Bruzzi, Leonard Leibovici, Francesco Menichetti - Empirische antibakterielle Behandlung: Aminoglykoside- Lubos Drgona, Francesco Menichetti, Giampaolo Buccaneve, Paolo Furno, Claudio Viscoli - Empirische antibakterielle Behandlung: Glykopeptide und andere grampositive Antibakteria - Alain Cometta, Thierry Calandra, Oscar Marchetti -
Antimykotische Prophylaxe - Johan Maertens, Oliver Cornely, Pascale Frere, Cornelia Lass-Florl, Werner Heinz - Empirische
antimykotische Behandlung - Oscar Marchetti, Catherine Cordonnier, Thierry Calandra -
Antimykotische Therapie - Raoul Herbrecht, Bertrand Gachot, Ursula Fluckiger, Patricia Ribaud, Anne Thiebaut
Das 14. Symposium über Infektionen beim immunokompromittierten Wirt (ICHS) findet vom 2. bis 5. Juli 2006 in Crans-Montana (CH) statt. Siehe ICHS Website -
http://www.ichs.org - für das wissenschaftliche Programm.
Ansprechpartner Medien:
Quelle: Finanznachrichten vom 03.07.06 Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
antimykotisch
Pilze, im weiteren Sinne auch Bakterien (Spaltpilze), bekämpfend
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Morbidität
Krankheitshäufigkeit
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Port
Zuführendes System, meist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venenkatheter, um eine kontinuierliche Medikamentengabe zu ermöglichen.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
BID
zweimal täglich (lat. BID = bis in die)
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Arm
= Behandlungsgruppe. Eine klinische Studie ist einarmig, wenn es nur eine Behandlungsgruppe und keine Kontrollgruppe gibt. In den meisten Studien gibt es zwei oder mehr Arme.
European Society for Blood and Marrow Transplantat
Europäische medizinische Fachgesellschaft mit Sitz in Leiden, die sich mit der hämatopoetischen Stammzelltransplantation mittels peripherem Blut, Knochenmark oder Nabelschnurblut befasst.
antimykotisch
Pilze, im weiteren Sinne auch Bakterien (Spaltpilze), bekämpfend
antimykotisch
Pilze, im weiteren Sinne auch Bakterien (Spaltpilze), bekämpfend
antimykotisch
Pilze, im weiteren Sinne auch Bakterien (Spaltpilze), bekämpfend
antimykotisch
Pilze, im weiteren Sinne auch Bakterien (Spaltpilze), bekämpfend
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Hämatologe
Arzt, der sich auf Erkrankungen des Blutes, darunter auch Leukämien, spezialisiert hat (Der Wortstamm „Häm-" kommt aus dem Griechischen und "bedeutet „Blut")
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
prospektiv
Im Gegensatz zu retrospektiv wird ein Problem vom Beginn der Untersuchung an zeitlich gesehen nach vorn betrachtet/beobachtet. Prospektive Studien sind eine Form von epidemiologischen Studien.
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer