- Published on 20.07.2010, 15:32
- Von Marc
Die Behandlung von Kindern und Erwachsenen, die an Leukämie erkrankt sind, soll verbessert werden. Im Rahmen des Nationalen Genomforschungsnetzes NGFNplus des Bundesforschungsministeriums (BMBF) erhalten jetzt zu diesem Zweck elf Universitätskliniken und zwei außeruniversitäre Einrichtungen* in den kommenden drei Jahren sechs Millionen Euro mit der Perspektive einer zweijährigen Verlängerung.
Mit Hilfe der Molekularbiologie und Genomforschung wollen die Kliniker und Grundlagenforscher in insgesamt 15 Forschungsprojekten neue Erkenntnisse über die Entstehung und die Krankheitsmechanismen
akuter Leukämien gewinnen. Eingeschlossen in diese Projekte sind auch alle derzeit laufenden klinischen Leukämiestudien in Deutschland mit mehr als 1000 Patienten im Jahr. Ziel ist, die Diagnose zu präzisieren und die Mechanismen für Krankheitsentstehung, Therapieansprechen bzw. Therapieversagen besser zu verstehen, um neue, gezielte Behandlungsstrategien zu entwickeln. Koordinatoren des Forschungsverbundes sind Prof. Christian Hagemeier (Charité Campus Mitte) und Prof. Wolf-Dieter Ludwig (Charité Campus Berlin-Buch). An dem Projekt ist auch Prof. Achim Leutz vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch beteiligt.
Im Blickfeld des Forschungsvorhabens stehen die
akuten Leukämien, bösartige Erkrankungen des Blut bildenden Systems, die sich sehr rasch verschlechtern und deshalb sofort behandelt werden müssen. Kliniker unterscheiden zwischen
akuten lymphatischen Leukämien (ALL) und
akuten myeloischen Leukämien (AML), die noch in zahlreiche Unterformen unterteilt sind. Die ALL ist die häufigste Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter. ALL und AML treten auch bei Erwachsenen, die AML vor allem bei älteren Menschen auf.
Die besten Behandlungserfolge haben die Ärzte bisher bei der Behandlung von Kindern mit ALL erzielt. So können etwa 80 Prozent an ALL erkrankter Kinder geheilt werden. Für Kinder mit AML liegt die Heilungsrate mit etwa 40 – 50 Prozent niedriger. Erwachsene mit ALL habe eine Heilungschance von 30 – 40 Prozent, bei Erwachsenen mit AML liegt sie bei etwas über 30 Prozent, für einige Unterformen bei über 50 Prozent, bei älteren Erwachsenen jedoch meistens unter 20 Prozent.
Quelle: Krankenkassen Ratgeber vom 11.07.2008 Diagnostik
Gesamtheit der Untersuchungen, die der Feststellung oder genaueren Abklärung einer Erkrankung dienen
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
CAM
Komplementär- und Alternativmedizin (englisch abgekürzt: CAM, Complementary and Alternative Medicine)
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ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer