UKE-Forscher entwickeln Grundlage für neues Verfahren zur Krebsdiagnostik

Forscher des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) haben die Grundlage für ein neuartiges Analyseverfahren entwickelt, mit dem zukünftig eine verbesserte Diagnostik von Krebserkrankungen ermöglicht werden soll. Die Arbeit von Kevin Dierck, Anja Voigt und Dr. Peter Nollau vom Institut für Klinische Chemie, die in Zusammenarbeit mit Kollegen vom University of Connecticut Health Center, USA, entstand, wurde jetzt in der Fachzeitschrift "Nature Methods" veröffentlicht.

An der Entstehung und Manifestierung von Krebserkrankungen sind häufig fehlerhafte Signalübertragungen innerhalb der Zelle beteiligt. Aktivierungsprofile zellulärer Signalproteine können daher als Grundlage für die Klassifizierung von Tumoren dienen. Die UKE-Wissenschaftler nutzen hierfür bestimmte in den Zellen vorhandene Eiweißmoleküle, so genannte SH2-Domänen, als Sensoren für den Nachweis der aktivierten Signalproteine.

Dr. Nollau und seinen Kollegen ist es nun gelungen, im Labor hergestellte SH2-Domänen mit DNA-Molekülen so zu markieren, dass sie bei der Analyse eindeutig identifiziert werden können. Damit ist es möglich, besonders viele der insgesamt 120 unterschiedlichen SH2-Domänen gleichzeitig einzusetzen, so dass nur eine sehr kleine Gewebe- oder Blutprobe benötigt wird, um aussagekräftige Untersuchungsergebnisse zu erhalten.

Erste Untersuchungen in Kooperation mit Priv.-Doz. Dr. Martin Horstmann, Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, und Prof. Dr. Walter Fiedler, II. Medizinische Klinik, haben die Anwendbarkeit der Methode auf klinische Proben bestätigt. In Zusammenarbeit mit der Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie soll nun demnächst eine größere Zahl von Kinderleukämien untersucht werden. Ziel ist es, zu klären, ob und wie die neue Methode zuverlässig in die Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen im Klinikalltag eingeführt werden kann.

Das seit dem Jahr 2001 durchgeführte Projekt wird von den National Institutes of Health (NIH) gefördert.

Quelle idw-Mitteilung vom 11.10.2006