- Published on 08.10.2010, 12:32
- Von Jan Geissler
Wie das Bundesministerium für Gesundheit mitteilt, haben die Gesetzlichen Krankenkassen im ersten Halbjahr des Jahres 2007 einen Überschuss in Höhe von 307 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieses Ergebnis fällt somit noch günstiger aus als im entsprechenden Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Währenddessen kämpfen Patienten immer wieder um die Kostenübernahme für lebensnotwendige Therapien, so die Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe (
DLH).
Wie das Ministerium mitteilte, ist für das gesamte Jahr 2007 mit einem ähnlich hohen Überschuss wie im letzten Jahr zu rechnen, als die rund 250 Krankenkassen mit einem Plus von 1,64 Mrd. Euro abgeschlossen haben. "Während die Kassen zum wiederholten Male schwarze Zahlen schreiben, wenden sich immer wieder Patienten an uns, die um die Kostenübernahme für notwendige Therapien kämpfen", so Anita Waldmann, Vorsitzende der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe. "Viele unserer Patienten haben allerdings ihre Krankheit nicht überwunden, sondern leben mit ihrer Krankheit. Oftmals sind diese Patienten gar nicht in der Lage, den Kampf um eine notwendige Therapie zu führen."
Als Ergebnis einer Petition der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe an den Deutschen Bundestag haben die Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenkassen zwischenzeitlich zugesagt, dass die Krankenkassen in notstandsähnlichen Situationen eine Einzelfallprüfung vornehmen werden.
"Vor dem Hintergrund des positiven Finanzergebnisses fordern wir die Krankenkassen auf, in notstandsähnlichen Fällen von ihrer Möglichkeit Gebrauch zu machen, Einzelfallentscheidungen zu treffen und beispielsweise die Kosten für in Deutschland noch nicht zugelassene Arzneimittel zu übernehmen", sagte Anita Waldmann weiter.
Dass ein großzügigerer Umgang mit Einzelfallentscheidungen möglich ist, wird auch unterstützt durch die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der privaten Krankenversicherung (PKV). Die PKV zieht aus dieser Studie den Schluss, dass teure Einzelfälle für das Gesundheitswesen weniger relevant sind, als bislang angenommen wurde.
Quelle: Pressemitteilung der
DLH vom 06.09.2007
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
DLH
Die Deutsche Leukämie- und Lymphom-Hilfe ist der deutsche Bundesverband der Selbsthilfeorganisationen zur Unterstützung von Erwachsenen mit Leukämien und Lymphomen
MR
Molekulares Ansprechen (= molecular response (engl.). Es wird ausgedrückt durch die Anzahl der CML-spezifischen Gene im Blut