Überschüsse der Krankenkassen, DLH kämpft für Kostenerstattung (Update)

Wie das Bundesministerium für Gesundheit mitteilt, haben die Gesetzlichen Krankenkassen im ersten Halbjahr des Jahres 2007 einen Überschuss in Höhe von 307 Millionen Euro erwirtschaftet. Dieses Ergebnis fällt somit noch günstiger aus als im entsprechenden Vergleichszeitraum des letzten Jahres. Währenddessen kämpfen Patienten immer wieder um die Kostenübernahme für lebensnotwendige Therapien, so die Deutsche Leukämie- & Lymphom-Hilfe (DLH).

Wie das Ministerium mitteilte, ist für das gesamte Jahr 2007 mit einem ähnlich hohen Überschuss wie im letzten Jahr zu rechnen, als die rund 250 Krankenkassen mit einem Plus von 1,64 Mrd. Euro abgeschlossen haben. "Während die Kassen zum wiederholten Male schwarze Zahlen schreiben, wenden sich immer wieder Patienten an uns, die um die Kostenübernahme für notwendige Therapien kämpfen", so Anita Waldmann, Vorsitzende der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe. "Viele unserer Patienten haben allerdings ihre Krankheit nicht überwunden, sondern leben mit ihrer Krankheit. Oftmals sind diese Patienten gar nicht in der Lage, den Kampf um eine notwendige Therapie zu führen."

Als Ergebnis einer Petition der Deutschen Leukämie- & Lymphom-Hilfe an den Deutschen Bundestag haben die Spitzenverbände der Gesetzlichen Krankenkassen zwischenzeitlich zugesagt, dass die Krankenkassen in notstandsähnlichen Situationen eine Einzelfallprüfung vornehmen werden.

"Vor dem Hintergrund des positiven Finanzergebnisses fordern wir die Krankenkassen auf, in notstandsähnlichen Fällen von ihrer Möglichkeit Gebrauch zu machen, Einzelfallentscheidungen zu treffen und beispielsweise die Kosten für in Deutschland noch nicht zugelassene Arzneimittel zu übernehmen", sagte Anita Waldmann weiter.

Dass ein großzügigerer Umgang mit Einzelfallentscheidungen möglich ist, wird auch unterstützt durch die Ergebnisse einer aktuellen Studie des Wissenschaftlichen Instituts der privaten Krankenversicherung (PKV). Die PKV zieht aus dieser Studie den Schluss, dass teure Einzelfälle für das Gesundheitswesen weniger relevant sind, als bislang angenommen wurde. 

Quelle: Pressemitteilung der DLH vom 06.09.2007