- Published on 20.07.2010, 16:09
- Von Jan Geissler
Eine erfolgreiche Krebstherapie müsste die Tumorstammzellen erkennen und beseitigen. Denn nach einem neuen Forschungskonzept sorgen ausschließlich diese Zellen für das uneingeschränkte langfristige Krebswachstum, wie der Mediziner Christian Beltinger in der Fachzeitschrift "Deutsche Medizinische Wissenschaft" schreibt.
Die auch von internationalen Forschern vertretene Hypothese könnte erklären, warum die Krebsbehandlung heute so häufig erfolglos bleibt.
Chemotherapie und Bestrahlung zielen laut Beltinger auf sich teilende Tumorzellen. Die Erfolge seien zwar kurzfristig oft beeindruckend, brächten aber keine Heilung. Die Tumorstammzellen überlebten häufig, weil sie sich nur selten teilten und daher relativ unempfindlich gegen Chemotherapeutika und Strahlen seien. Deshalb komme es nach einiger Zeit zum Rückfall.
Bei einigen Tumoren sei es bereits gelungen, die Tumorstammzellen anhand von Oberflächenmerkmalen zu erkennen. "Dies könnte zu einer dauerhaften Heilung von Krebs führen", betont der Forscher. Ohne Komplikationen wäre diese Therapie jedoch nur, wenn mit den Tumorstammzellen nicht auch die normalen
Stammzellen beseitigt würden. Bei der
akuten myeloischen Leukämie (AML), einer im höheren Lebensalter auftretenden Variante von Blutkrebs, sei es bereits gelungen, Tumorstammzellen und normale Gewebestammzellen voneinander zu trennen. Hier könnte die Stammzell-Hypothese erstmals Eingang in die klinische Anwendung finden.
Alle menschlichen Organe und Gewebe entstehen in der vorgeburtlichen Phase aus Gewebestammzellen, und einige können sich später aus ihnen regelmäßig erneuern. "Gewebestammzellen sind
prädisponiert, durch
Mutationen zu Tumorstammzellen zu werden", schreibt Beltinger. In der Regel seien es die Metastasen, die eine Krebserkrankung unheilbar machten.
Quelle: Yahoo-Nachrichten vom 24.08.2007 Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
prädisponieren
= etwas begünstigen. Prädisponierende Faktoren: Gesamtheit jener Bedingungen, die das Erstauftreten einer Krankheit begünstigen.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
myeloisch
das Knochenmark betreffend. Im engeren Sinne die Bildung von bestimmten weißen Blutzellen, den Granulozyten, im Knochenmark betreffend
Mutation
Veränderung der Abfolge von Bausteinen im Erbgut (DNS). Mutationen können zu Änderung oder Verlust der Funktion von Genen führen und damit das Verhalten von Zellen beeinflussen (lat. mutatio Veränderung, Wechsel)
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer