- Published on 21.07.2010, 19:57
- Von Jan Geissler
Die
subkutane Verabreichung des für die Behandlung von Fludarabin-Patienten mit therapieresistenter B-CLL zugelassenen Medikaments MabCampath/Campath (Alemtuzumab), rief bei bislang nicht therapierten CLL-Patienten eine Gesamt-
Ansprechrate von 87% hervor, so eine am 1. August im US-Journal "Blood" vorgestellte Phase-II-Studie.
"Diese Phase-2-Studie zeigt, dass die
subkutane Therapie mit MabCampath(R)/Campath(R) eine hochwirksame
Primärtherapie für B-CLL-Patienten zu sein scheint", so Dr. Osterborg. "Des Weiteren zeigte die
subkutane Verabreichung von MabCampath(R)/Campath(R) Verträglichkeitsvorteile für Patienten; sie rief nur wenige der grippeähnlichen
Symptome hervor, die mit der intravenösen Therapie mit
monoklonalen Antikörpern assoziiert sind. Hautreaktionen im Injektionsbereich waren vorübergehender Natur und Infektionen selten. Der Großteil der "Erstdosis"-Reaktionen, die häufig nach intravenöser Verabreichung von Alemtuzumab zu beobachten sind, traten bei dieser Studie selten oder gar nicht auf. Darüber hinaus erschien das Infektionssicherheitsprofil von MabCampath(R)/Campath(R) im Rahmen dieser Studie bei Anwendung einer Antibiotikum-
Prophylaxe und eingehender Patientenüberwachung angemessen."
In seinen Kommentaren hinsichtlich der Bedeutung der Resultate bemerkte Dr. Osterborg: "Die Gesamt-
Ansprechrate (overall response) von 87 Prozent wurde durch eindrucksvolle, in individuellen Behandlungsbereichen zu beobachtende, Resultate unterstützt. Die komplette Blut-
Ansprechrate (complete response) belief sich auf 95 Prozent. Außerdem wurde bei 87 Prozent der Patienten eine Ansprechung im
Lymphknoten-Bereich erzielt. Im
Knochenmark, dem primären Krankheitsherd, lag die Gesamt-
Ansprechrate (overall response) bei 79 Prozent und die komplette
Ansprechrate (complete response) bei 45 Prozent. Grundlage für diese drastische Wirksamkeit im
Knochenmark ist vermutlich die ausgedehnte Behandlungsdauer im Rahmen der Studie von bis zu 18 Wochen."
Die offene Phase-II-Erprobung wurde in vier Kliniken im Karolinska Institute in Stockholm (Schweden) durchgeführt. Es wurde eine
Prophylaxe in Form von Aciclovir, Cotrimoxazol und Fluconazol verabreicht. Zum Studienende war die Medianfrist für Behandlungsfehlschlag noch nicht erreicht, jedoch waren 18 Monate gegeben (Bereich: sieben bis 44).
Chronische lymphatische B-Zell-Leukämie (B-CLL)
B-CLL ist die häufigste Leukämieform bei Erwachsenen, von der jährlich ca. 60.000 Menschen in den USA und 60.000 in Europa betroffen sind. Diese Erkrankung wird am häufigsten bei Personen im Alter ab 50 Jahren diagnostiziert. Charakteristisch für CLL ist das vermehrte Vorliegen funktionell unreifer weißer Blutkörperchen (
Lymphozyten) in
Knochenmark, Blut, Lymphgewebe und anderen Organen. Im Blut liegen zwei Arten von
Lymphozyten vor: B-Zellen und T-Zellen. Bei etwa 95 Prozent aller CLL-Fälle liegen kanzeröse B-Zellen vor. Da diese B-Zellen eine verlängerte Lebensdauer besitzen, beginnt deren Anhäufung und die "Verdrängung" normaler, gesunder Blutzellen. Die Anhäufung funktionell unreifer Zellen im
Knochenmark verhindert die Bildung gesunder Zellen und kann zu einem tödlichen Ausgang führen. Zu den
Symptomen zählen Müdigkeit, Knochenschmerzen, Nachtschweiß sowie Appetitminderung und Gewichtsverlust, wobei die Knochenmarksbeteiligung jedoch auch zu einer Schwächung des Immunsystems führt, so dass der Patienten infektanfälliger wird.
MabCampath(R)/Campath(R) (Alemtuzumab)
MabCampath(R)/Campath(R) ist der erste und einzige humanisierte
monoklonale Antikörper für CLL und das erste Medikament mit erwiesener Wirksamkeit für CLL-Patienten, die weder auf eine Behandlung mit Alkylantien noch auf eine Behandlung mit Fludara ansprachen. Keine andere Therapie zeigte bei dieser Patientengruppe eine vergleichbare Wirksamkeit. Im Vergleich zur herkömmlichen Therapie ist die Wirkungsweise von MabCampath(R)/Campath(R) völlig anders, da sie selektiv auf das CD52-
Antigen der
malignen Lymphozyten abzielt. Dabei werden Prozesse aktiviert, die zur Lyse, d.h. zum Absterben der
malignen Zellen führen. Diese Prozesse führen zur Beseitigung der
malignen Lymphozyten aus dem
Knochenmark und anderen betroffenen Organen, was wiederum eine höhere Lebenserwartung zur Folge haben kann.
MabCampath(R)/Campath(R) zeigt ein Nebenwirkungsprofil, das bei entsprechender
Prophylaxe gegen und Überwachung im Hinblick auf opportunistische Infekte unter Kontrolle gehalten werden kann. Die Patienten können wieder eigene gesunde Blutzellen bilden, da MabCampath(R)/Campath(R) nicht die
Stammzellen des Knochenmarks angreift.
Quelle::
Artikel vom 1.8.2002 von
PRNewswire Primärtherapie
Therapieschema zur Behandlung von Patienten bei Erstauftreten der Erkrankung
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
Lymphozyten
Untergruppe der weißen Blutkörperchen, die als Träger immunologischer Funktionen von zentraler Bedeutung für die körpereigene Abwehr sind. Die Vorläuferzellen stammen aus dem Knochenmark, die weitere Entwicklung erfolgt in den lymphatischen Organen. Man unterscheidet B- und T- Lymphozyten, mit jeweils unterschiedlichen Aufgaben.
Lymphknoten
Kleine, etwa bohnenförmige Organe, die im ganzen Körper entlang der Lymphbahnen angeordnet sind. Sie beherbergen weiße Blutkörperchen (besonders Lymphozyten) mit wichtigen Abwehrfunktionen und dienen als Filter für Bakterien und auch für Krebszellen.
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Antigen
Molekül, das vom Immunsystem als fremd erkannt wird, Molekül, das von einem Antikörper erkannt wird, z.B. auf der Oberfläche von Zellen
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Port
Zuführendes System, meist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venenkatheter, um eine kontinuierliche Medikamentengabe zu ermöglichen.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
DLI
Gabe von Spenderlymphozyten nach rezidivierter allogener Stammzelltransplantation (DLI = Donor Lymphocyte Infusion)
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
CAM
Komplementär- und Alternativmedizin (englisch abgekürzt: CAM, Complementary and Alternative Medicine)
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GUS
ß-Glucuronidase ist ein Enzym
Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Monoklonaler Antikörper
Antikörperpräparation, die nur eine einzige Struktur erkennt. Monoklonale Antikörper werden im Labor mit Hilfe von unsterblich gemachten Immunzellen gebildet, die einer einzelnen Vorläuferzelle entstammen. Gleichartige Nachkommen eines einzelnen Vorläufers nennt man Klon.
Lymphatisches
Gesamtheit der lymphatischen Gewebe wie Lymphknoten, Milz, Thymus, Mandeln, anatomische Grundlage des Immunsystems
Blastenkrise
Die dritte Phase der Entwicklung von CML; sie entsteht nach der chronischen und akzelerierten Phase. Ihr Merkmal ist das Vorkommen einer zunehmenden Anzahl von unreifen Blutkörperchen („Blasten") im Blut oder Knochenmark.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
chronisch
langanhaltend, sich langsam entwickelnd
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
Resistenz
Unempfindlichkeit gegenüber einer Behandlung, z.B. von Krebszellen gegen eine Therapie
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Symptom
Krankheitszeichen (griechisch Zufall, Begebenheit, Begleiterscheinung)
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.