- Published on 08.10.2010, 14:54
- Von Jan Geissler
ei Patienten mit B-Zell-Non-Hodgkin-Lymphomen (
NHL) können mit einer Radioimmuntherapie (RIT) auch nach Versagen einer Chemo- oder Immuntherapie noch hohe
Ansprechraten und lang anhaltende Remissionen erzielt werden.
Das Behandlungsprinzip ist seit wenigen Wochen als Y-90-Ibritumomab-Tiuxetan (Zevalin®) für Patienten mit CD20-positivem follikulärem
NHL verfügbar, das nach einer Rituximab-Therapie rezidiviert oder
refraktär ist. Der
monoklonale Anti-CD20-
Antikörper Ibritumomab-Tiuxetan transportiert den Beta-Strahler Yttrium-90 an den Tumor und zerstört so hochspezifisch die strahlensensiblen Lymphomzellen. Die hohe Anti-Tumorwirksamkeit des Radioimmunkonjugats bei zuvor behandelten Patienten mit B-Zell-Lymphomen, hohe
Ansprechraten über 80 Prozent, lang anhaltende Komplettremissionen und ein akzeptables Nebenwirkungsprofil sind gut belegt. So hat Dr. Robert Dillman aus Newport Beach in Kalifornien die Ergebnisse von fünf
klinischen Studien zusammengefaßt.
Wie Dillman bei einem von dem Unternehmen MedacSchering Onkologie initiierten Symposium gesagt hat, ist eine Applikation des Antikörpers bei geringer
Toxizität so effektiv wie die mehrerer
Chemotherapie-Zyklen.
Bei Patienten mit rezidivierten oder
refraktären CD20-positiven B-Zell-
NHL erzielte die RIT höhere
Ansprechraten (80 statt 56 Prozent) und mehr Komplettremissionen (CR) (30 statt 16 Prozent) als eine
Antikörper-
Monotherapie mit Rituximab (J Clin Oncol 20, 2002, 3262). An der Phase-III-Studie nahmen Patienten mit niedrig-malignem follikulärem oder transformiertem
NHL teil. Die Remissionsdauer bei den Patienten mit kompletter
Remission betrug median 23 Monate, bei manchen 42.
Derzeit werde die RIT mit Y-90-Ibritumomab-Tiuxetan bei weiteren
Indikationen geprüft, erläuterte Professor Norbert Schmitz aus Hamburg. Erfolgversprechend sei etwa die frühe Therapie beim follikulären
NHL, etwa als Konsolidierungstherapie nach initialer
Chemotherapie. Bei einigen Patienten konnte die Wirksamkeit der RIT bei anderen Lymphomen wie Mantelzell-Lymphom oder diffus-großzelligen Lymphomen belegt werden. Bei rezidivierten aggressiven
NHL wird derzeit die Kombination der RIT mit einer hochdosierten
Chemotherapie in einem Z-BEAM-Regime (Zevalin® BCNU, Etoposid, Ara-C, Melphalan) geprüft.
Quelle: Ärzte Zeitung vom 11.05.2004
Weitere Informationen zur Veranstaltung sowie Abstracts und Tonbeiträge sind erhältlich unter
onkodin.de Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Chemotherapie
Wird häufig mit Zytostatikabehandlung gleichgesetzt. Unter Chemotherapie versteht man aber auch die Behandlung mit Antibiotika. Zytostatika sind Medikamente, die die Zellvermehrung oder das Zellwachstum hemmen.
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
Monotherapie
Behandlung mit nur einem Medikament
Nebenwirkung
Unerwünschte Begleiteffekte einer Therapie, besonders bei Chemotherapien begrenzen Nebenwirkungen die maximal verträgliche Dosis.
Antikörper
Von Immunzellen (B-Lymphozyten) gebildete Proteine, die gezielt Strukturen (Antigene) auf der Oberfläche von Krankheitserregern, Zellen oder Molekülen erkennen und sich an sie binden. Antikörper dienen dem Immunsystem zur Erkennung und Zerstörung von Erregern oder abnormen Zellen.
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Toxizität
Giftwirkung einer Substanz, zum Beispiel einer Chemotherapie. Diese führen zu unerwünschten Nebenwirkungen.
Remission
Vorübergehende oder dauerhafte Rückbildung von Krankheitszeichen. Bei Krebs: Partielle Remission = teilweises Verschwinden oder Verkleinerung von Krebszellen, komplette Remission = keine Krebszellen nachweisbar
Rezidiv
Neuauftreten akuter Krankheitszeichen, Rückfall nach einer Remission
maligne
Bösartig (z. B. von Gewebsveränderungen)
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)
Klon
Meist Zellklon gemeint. Gruppe von genetisch identischen Zellen, die alle durch Teilung aus einer einzigen Mutterzelle hervorgegangen sind und identische Merkmale haben
Port
Zuführendes System, meist eine unter die Haut eingepflanzte Kunststoffkammer mit Venenkatheter, um eine kontinuierliche Medikamentengabe zu ermöglichen.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
CHR
Komplette hämatologische Remission (complete haematologic response).
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Non-Hodgkin-Lymphom
Unter Non-Hodgkin-Lymphome (NHL) wird eine Gruppe von malignen Tumoren des lymphatischen Systems mit ganz unterschiedlichem Malignitätsgrad zusammengefasst. Histologisch sind die NHL durch eine follikuläre oder diffuse Proliferation maligner lymphatischer Zellen, vorwiegend B-Zellen, charakterisiert. Unterscheidet sich im Zellbild vom Hodgkin- Lymphom.
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Klinische Studie
Wissenschaftliche Forschungsarbeit zur Behandlung von Krankheiten beim Menschen nach strengen medizinischen und ethischen Regeln
Ansprechrate
Prozentualer Anteil der Patienten, bei denen die Erkrankung sich durch eine bestimmte Behandlung zurückbildet
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
refraktär
Unempfindlich, nicht beeinflussbar, therapieresistent
Indikation
Begründung der Verordnung eines bestimmten diagnostischen oder therapeutischen Verfahrens in einem bestimmten Krankheitsfall
monoklonal
von einem einzigen, genetisch identischen Zell-Klon ausgehend oder gebildet
Onko
Bestandteil der Begriffe Onkologie (Wissenschaft und Lehre von den Krebserkrankungen)