Positive Resultate bei AML mit Nexavar

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer kann auf einen breiteren Einsatz seines Nieren- und Leberkrebsmittels Nexavar hoffen. Einer neuen Studie zufolge kann das Medikament auch bei einer Blutkrebsart wirksam sein, wie US-Forscher mitteilten. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass bei 16 Studienteilnehmern mit akuter myeloischer Leukämie (AML), bei denen der Krebs mit einer speziellen Genmutation verknüpft ist, sich der Anteil der Leukämiezellen deutlich verringerte. Etwa ein Drittel aller AML-Patienten weisen diese Mutation auf.

Bayer traut der Arznei allein bei der Anwendung gegen Nieren- und Leberkrebs einen Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen Euro weltweit zu. Sollten weitere Indikationen wie Lungen- und Brustkrebs hinzukommen, erhofft sich Bayer sogar einen Jahresumsatz von mehr als zwei Milliarden Euro.

AML ist eine Erkrankung derjenigen blutbildenden Stammzellen im Knochenmark, aus denen sich später alle reifen Blutzellen entwickeln. Statt weißer und roter Blutkörperchen werden bei den Patienten abnormale Zellen gebildet. AML ist die bei Erwachsenen am häufigsten auftretende Form von akutem Blutkrebs.

Nach der im "Journal of the National Cancer Institute" veröffentlichten Studie sank bei den mit Nexavar behandelten Patienten der Anteil der Leukämiezellen im Blut auf 7,5 von 81 Prozent. Andere Therapien waren fehlgeschlagen. Größere Nebenwirkungen seien nicht festgestellt worden, sagte Michael Andreeff von der University of Texas, der die Studie betreute. Bei Patienten, die diese Gen-Mutation nicht aufweisen, habe das Mittel nur geringe Wirkung gezeigt.

Nach Einschätzung der Forscher reicht Nexavar allein als Behandlung für AML-Blutkrebs aber nicht aus. Das Präparat müsse mit anderen Therapien kombiniert werden, da die Gesundheit der Patienten von der Krankheit auf vielfältige Weise angegriffen werde. Rund 14.000 Fälle von AML-Blutkrebs werden jedes Jahr in den USA diagnostiziert. Rund 9000 Patienten sterben daran.

Quelle: FR-Online vom 30.01.2008