- Published on 08.10.2010, 17:04
- Von Jan Geissler
Ein in Magazin "Bone Marrow Transplant" erschienener Artikel fasst die Ergebnisse einer
retrospektiven Studie mit 619 Frauen und Partnerinnen von Männern, die eine
autologe oder
allogene Stammzelltransplantation durchgeführt hatten, zusammen. Ziel der Studie war, inwieweit Empfängnis oder Schwangerschaften nach der
Transplantation in Mitleidenschaft gezogen wurden. Bei den betrachteten Patienten war die
Transplantation mindestens zwei Jahre her. Bei 34 Patientinnen wurde von Schwangerschaften berichtet, 26 davon bei Partnerinnen von Patienten und 8 Patientinnen. Die Fallzahl von Totgeburten oder Missbildungen war dabei nicht höher als in der normalen Bevölkerung. Allerdings war die Empfängnisrate nach Transplatation deutlich reduziert.
Die von verschiedenen US-Centern unter der Leitung von Dr. A. Carter veröffentliche
retrospektive Studie untersuchte Patientinnen oder die Partner von Patienten nach
autologer (n=241) oder
allogener (n=378)
hämatopoetischer Stammzelltransplantation (
SZT). Die untersuchten Personen waren zwischen 21 und 45 Jahre alt (Durchschnitt 33). Die Mindestfrist seit der
Transplantation war 2 Jahre, mit Durchschnitt bei 7.7 Jahren. Die Befragung wurde per Fragebogen durchgeführt. 34 der Befragten berichteten von 54 Schwangerschaften - 26 männliche Patienten zeugten 40 Schwangerschaften, 8 weibliche Patienten mit 14 Schwangerschaften. 46 dieser Schwangerschaften führten zu erfolgreichen Geburten. Um die Empfängnis- und Schwangerschaftsrate vergleichen zu können, wurden die Angaben der
SZT-Überlebenden mit denen der 301 nächstältesten Geschwister verglichen. Auch wenn die Empfängnisrate der Patienten deutlich niedriger war als bei deren Geschwistern, gab es bei Patienten und deren Geschwistern keine signifikante Erhöhung von Missbildungen oder Totgeburten. Die Forscher schlossen daraus, dass falls es zu einer Schwangerschaft käme, ihr positive Ausgang auch wahrscheinlich sei. Patienten sollten jedoch zusätzlichen ärztlichen Rat vor Durchführung einer
Transplantation einholen, um Vorsichtsmassnahmen zum Erhalt der Schwangerschaft zu ergreifen.
Quelle: Bone Marrow
Transplantation (2006) 37, 1023-1029. doi:10.1038/sj.bmt.1705364; online veröffentlicht am 10. April 2006. ÜBersetzung durch Jan, ohne Gewähr auf Richtigkeit und Vollständigkeit.
allogene Stammzelltransplantation
Bei der allogenen Transplantation handelt es sich um eine Form der Stammzelltransplantation, die bei malignen hämatologischen Erkrankungen zum Einsatz kommt. Dabei werden Blutstammzellen von einem Spender zu einem Empfänger übertragen (Spender und Empfänger sind hierbei nicht dieselbe Person).
Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
SZT
Stammzelltransplantation
TFR
Treatment-Free Remission, behandlungsfreie Remission, ist ein bei CML in Studien befindliches Therapiekonzept, das nach dauerhaftem Erreichen einer tiefen molekularen Remission die gezielte Therapieunterbrechung unter engmaschiger Verlaufskontrolle vorsieht.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
retrospektiv
Studie aus der Hauptgruppe der Beobachtungsstudien und der dortigen Untergruppe der Längsschnittstudien. Hier wird eine Studie dann als retrospektiv bezeichnet, wenn die Datenerhebung schon vor Beginn der Studie stattgefunden hat.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
autolog
körpereigen, vom Patienten selbst stammend, z.B. Eigenspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
allogen
von einem anderen Menschen stammend, z.B. Fremdspende.
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.