Neue Aufbereitungstechnik ermöglicht Transplantation inkompatibler Spenderzellen

Wissenschafter der Universität Perugia haben eine neue Transplantationstechnik, die bei Patienten, denen kein passender Spender zur Verfügung steht, eine Erfolgsquote von bis zu 50 Prozent aufweist. Das neue Verfahren macht die Transplantation von blutbildenden Stammzellen von ungeeigneten Spendern möglich. Die Experten geben jedoch an, dass die Heilungsergebnisse der neuen Technik je nach Art und Stadium der Erkrankung sowie dem Transplantationszeitpunkt variieren. 

Durch die neue Transplantationstechnik, die in einem sehr frühen Stadium der Krankheit vorgenommen wird, konnten die Experten mehr als die Hälfte der an akuter Leukämie erkrankten Patienten heilen. Dadurch sind betroffene Patienten nicht mehr auf geeignete familiäre Spender oder passendes Spendematerial aus Datenbanken angewiesen. Die Ergebnisse der Studie sind in der derzeitigen Ausgabe des Journal of Clinical Oncology publiziert worden.

Durch die Aufbereitung von ungeeignetem Spendermaterial sind die Ergebnisse der Transplantation ebenso gut wie bei der Transplantation von geeignetem Spendematerial, erklären die Experten. Geschieht der Eingriff in einem frühen Stadium der Erkrankung werden Heilungschancen über 50 Prozent erzielt. "Unsere Studie rückt deutlich die Wichtigkeit des Timings einer Spende in den Vordergrund. Schnelligkeit und frühzeitiges Eingreifen sind heute wichtiger als Kompatibilität. In der Tat ist es so, dass sich der Gesundheitszustand vieler Patienten drastisch verschlechtert, während sie auf einen geeigneten Spender warten, was in weiterer Folge die Effektivität von passendem Spendematerial verringert", erklärte Studienleiter Franco Aversa. "Jetzt kann jedoch schnell und effektiv all jenen mit Transplantationsmaterial geholfenen werden, die keine kompatible Spende in der Familie, in den freiwilligen Spendenregistern der Welt oder bei den Blutbanken finden", so Aversa.

Die Experten des Transplantationszentrums der Universität Perugia konnten in Zusammenarbeit mit der Azienda Ospedaliera di Perugia seit dem Jahr 1993 bei 200 Versuchspersonen, die unter einer schwer heilbaren, akuten Leukämie litten und auf konventionelle Behandlungsmethoden nicht ansprachen, durch die Transplantationstechnik eigentlich inkompatibles Knochenmark verwurzeln. Die Experten geben jedoch an, dass die Heilungsergebnisse der neuen Technik je nach Art und Stadium der Erkrankung sowie dem Transplantationszeitpunkt variieren. Die Transplantationstechnik findet international bei den Experten großen Anklang und wurde bereits an führende US-amerikanische Spezialkliniken verkauft. 

Quelle:
pressetext.austria Meldung vom 20.05.2005

Weiterführende Links:
Universität Perugia
Journal of Clinical Oncology
Azienda Ospedaliera di Perugia