- Published on 08.10.2010, 17:54
- Von Jan Geissler
Wissenschafter der Universität Perugia haben eine neue Transplantationstechnik, die bei Patienten, denen kein passender Spender zur Verfügung steht, eine Erfolgsquote von bis zu 50 Prozent aufweist. Das neue Verfahren macht die
Transplantation von blutbildenden
Stammzellen von ungeeigneten Spendern möglich. Die Experten geben jedoch an, dass die Heilungsergebnisse der neuen Technik je nach Art und Stadium der Erkrankung sowie dem Transplantationszeitpunkt variieren.
Durch die neue Transplantationstechnik, die in einem sehr frühen Stadium der Krankheit vorgenommen wird, konnten die Experten mehr als die Hälfte der an
akuter Leukämie erkrankten Patienten heilen. Dadurch sind betroffene Patienten nicht mehr auf geeignete familiäre Spender oder passendes Spendematerial aus Datenbanken angewiesen. Die Ergebnisse der Studie sind in der derzeitigen Ausgabe des Journal of Clinical Oncology publiziert worden.
Durch die Aufbereitung von ungeeignetem Spendermaterial sind die Ergebnisse der
Transplantation ebenso gut wie bei der
Transplantation von geeignetem Spendematerial, erklären die Experten. Geschieht der Eingriff in einem frühen Stadium der Erkrankung werden Heilungschancen über 50 Prozent erzielt. "Unsere Studie rückt deutlich die Wichtigkeit des Timings einer Spende in den Vordergrund. Schnelligkeit und frühzeitiges Eingreifen sind heute wichtiger als Kompatibilität. In der Tat ist es so, dass sich der Gesundheitszustand vieler Patienten drastisch verschlechtert, während sie auf einen geeigneten Spender warten, was in weiterer Folge die Effektivität von passendem Spendematerial verringert", erklärte Studienleiter Franco Aversa. "Jetzt kann jedoch schnell und effektiv all jenen mit Transplantationsmaterial geholfenen werden, die keine kompatible Spende in der Familie, in den freiwilligen Spendenregistern der Welt oder bei den Blutbanken finden", so Aversa.
Die Experten des Transplantationszentrums der Universität Perugia konnten in Zusammenarbeit mit der Azienda Ospedaliera di Perugia seit dem Jahr 1993 bei 200 Versuchspersonen, die unter einer schwer heilbaren,
akuten Leukämie litten und auf konventionelle Behandlungsmethoden nicht ansprachen, durch die Transplantationstechnik eigentlich inkompatibles
Knochenmark verwurzeln. Die Experten geben jedoch an, dass die Heilungsergebnisse der neuen Technik je nach Art und Stadium der Erkrankung sowie dem Transplantationszeitpunkt variieren. Die Transplantationstechnik findet international bei den Experten großen Anklang und wurde bereits an führende US-amerikanische Spezialkliniken verkauft.
Quelle:pressetext.austria Meldung vom 20.05.2005Weiterführende Links:Universität Perugia Journal of Clinical OncologyAzienda Ospedaliera di Perugia Transplantation
Übertragung von Gewebe. Für die Transplantation können eigene Zellen autologe T. oder fremde Zellen allogene T. verwandt werden.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
Knochenmark
Das Innere der großen Knochen - vor allem des Hüftknochens und des Oberschenkels. Dort werden die Blut- und Immunzellen gebildet. Das Knochenmark bildet sich ständig neu.
Blutbild
Untersuchung der Zusammensetzung der Blutzellen nach Art und Anzahl, besonders genau im Differentialblutbild
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
Gen
Informationseinheit des Erbgutes, enthält meist den Bauplan für ein Protein. Die Gene liegen im Zellkern in Form von DNS vor.
RNA
Die Ribonukleinsäure (RNA) ist der kleine Bruder der DNA . Sie ist ein einzelsträngiges kettenförmiges Molekül, das aus DNA umgeschriebene Erbinformation eines einzigen Genes enthält, und im Plasma der Zellen in das Genprodukt (= Eiweißmolekül, Protein) umgeschrieben wird (Biosynthese).
Ras
Ras ist ein G-Protein, das nach Aktivierung durch Wachstumsfaktoren mit Tyrosinaseaktivität GTP bindet und damit die Signaltransduktionskaskade weiterleitet.
ELN
Das Europäische Leukämie Netz ist eine von der EU finanzierte Organisation bestehend aus Medizinern, Wissenschaftlern und Patienten aus dem Leukämie-Bereich, das zum Ziel hat, die Behandlung von Leukämie-Erkrankungen zu verbessern, Wissen zu generieren und dieses Wissen in Europa zu verbreiten.
Stammzellen
Stammzellen sind Blutvorläuferzellen, aus denen sich verschiedene Arten von Zelltypen wie die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) und weißen (Leukozythen) Blutzellen sowie Blutplättchen (Thrombozyten) und einige andere Zellen entstehen. Die Stammzellen befinden sich im Knochenmark und teilweise auch im Blut. Es gibt eine Anzahl von verschiedenen Entwicklungsstadien der Stammzellen (z.B. embryonale Stammzellen, aus denen sich der ganze Organismus entwickelt) oder Entwicklungsstadien aus denen nur noch bestimmte Zellarten entstehen können, z.B. Blutstammzellen, aus denen sich alle Blutkörperchen bilden.
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
plötzlich einsetzend, heftig, von kurzer Dauer
akut
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