Mit AS1411 gegen AML

Das Unternehmen Antisoma gab heute gekannt, dass es eine Phase-II-Studie mit AS1411 zur Behandlung von akuter myeloischer Leukämie (AML) durchführen wird. AS1411 wird in Kombination mit Cytarabin (Ara-C), einem anerkannten Medikament zur AML-Behandlung, getestet werden. In die Studie sollen ältere Patienten, die zum ersten Mal behandelt werden, sowie Patienten jeden Alters, die seit der Erstbehandlung einen Rückfall erlitten haben, einbezogen werden. Antisoma plant den Beginn der Studie für 2007. Sie wird parallel zu einer separaten Phase-II-Studie mit AS1411 bei Nierenkrebs stattfinden.

Positive Daten, die eine Entwicklung von AS1411 zur AML-Behandlung unterstützen, wurden gestern auf der Tagung der ASH (American Society of Hematology) in Orlando, Florida, vorgestellt. Die Präsentation umfasste Arbeiten von wissenschaftlichen Mitarbeitern von Antisoma sowie Arbeiten eines Teams der Medical University of South Carolina in Charleston (South Carolina/USA), die Forschungen an Zellen von Leukämiepatienten durchgeführt haben.

Die Hauptthemen der Präsentation waren:

Potenzial zur AML-Behandlung mit AS1411. Die Möglichkeit, Krebszellen mit AS1411 abzutöten, hängt von jenen Zellen ab, die auf ihrer Oberfläche Nucleolin, das Angriffsziel des Arzneimittels, aufweisen.
Es wurde festgestellt, dass AML-Blasten von Krebspatienten hohe Werte an Nucleolin besitzen, und 100% der Zellen in jeder der drei AML-Zelllinien wiesen dieses Protein an ihrer Oberfläche auf. Dies legt nahe, dass AML-Zellen nach einer intravenösen Verabreichung als Zielzellen von AS1411 angegriffen werden.

Potenzial für die Wirksamkeit von AS1411 bei AML. AML-Blasten aus Blut- und Knochenmarksproben von Patienten wurden erfolgreich durch AS1411 abgetötet. Dies gilt ebenfalls für eine ganze Reihe von AML-Zelllinien. Erste Ergebnisse legen nahe, dass AML-Zellen eine ähnliche oder sogar noch höhere Empfindlichkeit aufweisen als Nierenkrebszelllinien. Dies ist sehr viel versprechend, wenn man die in AS1411-Studien bei Nierenkrebspatienten beobachteten Reaktionen berücksichtigt.

Sicherheitsspielraum für AS1411 bei der Behandlung von AML. Normale B-Zellen (weiße Blutzellen) von Freiwilligen wurden auf ihre Empfindlichkeit gegenüber AS1411 getestet. Selbst deutlich höhere Konzentrationen als diejenigen, die für AML-Blasten und -Zelllinien tödlich sind, waren für diese normalen Zellen nicht toxisch. Dies steht im Einklang mit den auffällig seltenen Nebenwirkungen, die bei AS1411 in der Klinik beobachtet wurden.

Weitere Informationen: Vollständige Pressemitteilung als PDF abrufbar

Quelle:Tiscali Finanzen vom 11.12.2006