Mehr als zwei Millionen Stammzellspender in Deutschland registriert

Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei DKMS inTübingen hat am Dienstag in Berlin den millionsten Spendewilligen begrüßt. Die DKMS ist damit die größte Einzeldatei potenzieller Knochenmarkspender der Welt. Sie sammelt medizinische Daten von Bürgern, die bei Übereinstimmung bestimmter Gewebemerkmale bereit sind, für Leukämie- Patienten Stammzellen zu spenden. Insgesamt sind in Deutschland in allen Spenderdateien über zwei Millionen potentielle Spender registriert. Seit der Gründung im Jahr 1991 spendeten fast 5.000 DKMS-Registrierte Knochenmark aus dem Beckenknochen oder Stammzellen aus dem Blut, um Menschen mit Erkrankungen des Blut bildenden Systems eine Überlebenschance zu geben.

Sichtlich überrascht war Bernd Menke, als er erfuhr, dass er der millionste potenzielle Stammzellspender ist, der sich bei der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH (DKMS) hat registrieren lassen. Der 31jährige Industriemechaniker aus Neuenburg bei Wilhelmshaven ist im Airbus-Werk in Varel beschäftigt und hat sich – wie mehr als 2.000 seiner Kolleginnen und Kollegen – an der Betriebstypisierung beteiligt, die das Unternehmen gemeinsam mit der DKMS in den Monaten Juni und Juli an den sieben Standorten in Deutschland und in Toulouse durchführt. Am 13. Juni ließ Menke sich an der für die Aktion eingerichteten Blutabnahmestation um 07.15 Uhr die fünf Milliliter Blut abnehmen, die zur Bestimmung der Gewebemerkmale notwendig sind, um einem Leukämiepatienten im Falle einer Übereinstimmung durch eine Stammzellspende eine Chance auf Leben zu geben.

Jedes Jahr erkranken in Deutschland etwa 4.000 Menschen an Leukämie (Blutkrebs). Knapp die Hälfte davon sind Kinder. "Allein schon die Vorstellung, dass es eines von meinen Kindern treffen könnte, hat mich dazu motiviert, mich bei der DKMS registrieren zu lassen", so der dreifache Familienvater. "Für mich stand von Anfang an fest, dass ich mich an der Aktion beteilige. Ich kannte die DKMS schon aus der Presse und ich weiß, wie wichtig es ist, dass sich so viele Menschen wie möglich registrieren lassen. Außerdem bin ich seit meinem 14. Lebensjahr Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und wenn ich Leben retten kann, dann tue ich das. Das ist für mich absolute Ehrensache".

Einen geeigneten Stammzellspender für einen Patienten zu finden, ist schwer, da die Gewebemerkmale von beiden nahezu vollständig übereinstimmen müssen. Die Wahrscheinlichkeit hierfür liegt auf Grund der vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten der Gewebemerkmale zwischen 1 zu 30.000 und 1 zu mehreren Millionen.

In Deutschland haben sich insgesamt zwei Millionen Bürger als mögliche Knochenmarkspender registrieren lassen. Deren anonymisierte Daten fließen im Zentralen Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) in Ulm zusammen, erläuterte DKMS-Sprecher Malte Wittwer. Etwa die Hälfte der Daten stamme von Blutbanken. Während das ZKRD Koordinierungsaufgaben auch mit anderen Datenbanken aus aller Welt habe, verfüge die DKMS über die Namen und kümmere sich um die nötigen Untersuchungen, die im wesentlichen durch Spenden finanziert würden.

Quellen: DKMS-Pressemitteilung vom 16.06.2003Yahoo-Mitteilung vom 18.06.2003.